Zwar hat der neue Boss der Waner Bros. Discovery-Fusion, David Zaslav, bestätigt, das DC-Kinofilme wie The Flash immer noch geplant sind, aber wie sicher ist das wirklich? Zwar hat Ezra Miller bereits seinen Redemption-Pfad beschritten, doch bis dieser erfolgreich abgeschlossen ist, dürfte es noch eine Weile dauern - und das neue Leitungsschiff zaudern lassen, mit ihm eine Promotour zu starten. Eine solche Tour ohne Hauptstar ist nun aber auch nicht das Gelbe vom Ei für die anderen Stars, die sich dann sicher zig Fragen zu Miller-Updates anhören müssten.
Sicher ist bis dato mit wirklich grünem Licht das Joker-Sequel Joker - Folie à Deux, und, wenn es mal soweit ist, sicherlich auch noch The Batman 2, nicht umsonst hört man derweil mehr zu dem Projekt. Mit dem Ansinnen, für das DCEU so etwas wie das MCU aufzubauen - etwas, was schon die vorherige Leitung wollte -, könnte das nun bedeuten, dass dafür vorerst das neue Bat-verse aufgebaut werden müsste. Vielleicht also mit einer Verlinkung zum Joker 2-Film? Bis dato spielen beide jedoch noch in eigenen Universen. Okay, da wäre auch noch die Batman - The Penguin-Serie und die erfolgreiche Peacemaker-Serie, die recht sicher sein sollen.
Doch der Dreh- und Angelpunkt für ein Multiverse ist immer noch The Flash. Kevin Feige hatte zig Jahre Zeit und Geduld, das MCU von Grund auf aufzubauen, will die neue Fusion rasch Erfolge einfahren, hat sie diese Zeit nicht. So ganz können wir dem Bericht von Variety daher noch nicht glauben, dass man sich nicht weiterhin auch auf Filme wie Black Adam, Shazam! - Fury of the Gods und Aquaman and the Lost Kingdom stützt, auch wenn man vielleicht etwas an ihnen herumschrauben muss, weil The Flash eben nicht der letzte DC-Film der alten Leitung wurde, sondern nun nach dem Aquaman-Sequel kommt. Selbst wenn danach irgendwann ein größerer Reset kommt - parallel wird man die Einnahmen solcher Blockbuster doch brauchen, um wiederum etwas anderes Neues aufzubauen.
Von mehreren Flattermännern in Aquaman 2 war ja kürzlich schon die Rede. Immerhin stehen Michael Keaton und Ben Affleck ebenfalls noch parat (nur, wie lange noch), und Henry Cavill sagte immer wieder, er würde jederzeit wieder Superman spielen (doch natürlich macht er anderes, wenn von WB nichts kommt). Wir widersprechen auch der im Variety-Bericht erwähnten Studio-Insider-Meinung, dass Zack Snyder’s Justice League ein Fehler gewesen sei, weil man damit zwar die Internet-Fanbase befriedet habe, aber sie noch mehr gegen WB und speziell DC aufgebracht habe. Wir sagen es mal so - hätte man auf der San Diego Comic Con Man of Steel 2 angekündigt, hätten die Reaktionen darauf bewiesen, wie sehr man trotz Justice League noch hinter diesem Universe und ihren Stars steht. Denn dann wäre nicht nur die Twitter-Bubble explodiert.
Warum überhaupt irgendetwas davon allzu madig reden? Man spricht doch von einem gewünschten Multiverse, warum sollten nicht das Snyder-verse, Arrow-verse (samt schon verlinktem DC Universe mit Titans und Co.), The Batman-verse und auch Joker-verse über die Erden verbindbar sein, die man bereits aus den Comics und dem TV inklusive fetten Crossover-Storys kennt? Ohne Zack Snyder’s Justice League wäre Justice League oder auch DC-Filme generell nicht irgendwie besser angesehen worden als es aktuell der Fall ist, im Gegenteil, das Mammutwerk hat viele Fans mit diesen Justice League-Superhelden wieder versöhnt. Ähnlich übrigens, wie ein Extended Cut von Batman v Superman - Dawn of Justice den Film viel runder und damit besser wirken ließ. So sehr man über so manche Solofilme meckerte (übrigens auch im MCU), das hält niemanden davon ab, einen Ensemble-Film mit diesen Charakteren und ihren Stars nicht zum Erfolg führen zu können und Fans damit wieder voll einzufangen, wenn man diesen richtig toll macht.
Man kann sich nun fragen, wenn sowieso schon Chaos ist, traut man sich die Multiverse-Pandorabüchse mit eben den zig Erden und Timelines zu öffnen, oder macht man Tabula Rasa und fängt mit The Batman von vorne an als neue Hauptlinie, und haut den soweit fertigen teuren Rest nur raus, weil schon zu viel Kohle drinsteckt? Um danach dann einen noch größeren Resetknopf zu drücken? Beides verlangt Mut. Das Batgirl-Aus war da vielleicht noch die einfachste Entscheidung, doch zugleich könnte sie der Anstoß zu einem noch größeren Desaster sein:
Denn wir stimmen Variety darin zu, dass man mit dem Batgirl-Aus auf die Schnelle ein Vertrauen der kreativen Teams und Stars kaputtgemacht hat (trotz Versprechen, für ein Ersatz-Projekt zu sorgen), was lange Zeit brauchen wird, es wieder aufzubauen. Wie wirkt so etwas auf zum Beispiel Keaton, der nun wie eine Schachfigur in den nächsten Film geschoben wird, falls The Flash noch länger nicht veröffentlicht werden kann oder gar ganz wegfällt?
Was bedeutet das alles für die Lust auf eine weitere dauerhafte zukünftige Zusammenarbeit auch für noch nicht schon involvierte Stars und Teams, die man dafür gewinnen möchte, für ein verbundenes neues DCEU in einer neuen Dekade des Aufbaus? Ein wackeliger Boden...
Nicht zu vergessen manch weitere TV-Serie wie Green Lantern, die offenbar noch nicht ganz gekippt wurde, sondern weiter geplant ist und in ein passendes DCEU verlinkt werden muss. Tja, Geduld, was aus all diesen Projekten wird, brauchen die Fans auf jeden Fall. Ob die involvierten Teams und Stars sie auf Dauer haben, wird abzuwarten sein. Ob es wiederum Aquaman 2 so gut tut, nun den The Flash-Job (zumindest vielleicht zum Teil) zu übernehmen? Das wird erst der (weit verschobene) Kinorelease zeigen.