George Lucas ist nicht happy mit der Art und Weise, wie sich die Star Wars-Saga nach ihm entwickelt hat. Das hat sogar Bob Iger, Disneys mächtigster Mann, in seinem neuen Buch zugegeben. Seitens Lucasfilm versucht man aber, ihn wieder ein bisschen mehr ins Boot zu holen - und sei es nur, um ihn versöhnlicher zu stimmen und ihm das Gefühl zu vermitteln, dass sein Wort immer noch zählt.
Man habe sich mit Lucas lange zusammengesetzt, bevor man bei Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers auch nur zur Feder gegriffen habe, habe also von seinen Gedanken profitieren können, verrät Kathleen Kennedy in einem Video-Interview mit Entertainment Weekly. Und man habe sich viele Notizen gemacht. Was die Zukunft des Franchise betrifft, so sagt sie: Etwas, das die Zuschauer seit vierzig Jahren unterhalte und das Lucas auch mit einer Art Drei-Akt-Saga und diesen drei Trilogien vorgehabt habe, sollte man ehren und respektieren. Man nehme sich die Zeit, um wirklich vom Standpunkt einer Saga aus zu überlegen, wohin die weitere Reise gehen könnte - nicht nur, was die nächsten drei Filme sein könnten. Das nächste Storytelling-Jahrzehnt werde betrachtet, sodass man die Mythologie auch richtig aufbauen könne.
Gegenüber dem Rolling Stone erklärt Kennedy, dass sie und Lucas weiterhin "sehr, sehr gute Freunde" sind. Sie kenne ihn ja schon über 35 Jahre und denke, es sei anfangs schwer für ihn gewesen, Star Wars loszulassen und in andere Hände zu übergeben. Er habe wahrscheinlich selbst nicht geahnt, wie schwer es sein würde. Auch wenn Lucas nicht mit allen Entscheidungen von J.J. Abrams oder Rian Johnson einverstanden ist, so glaubt Kennedy doch, dass ihm vieles an den neuen Filmen gefällt. Insbesondere die Effekte: Er wisse zum Beispiel zu schätzen, was Industrial Light & Magic bei diesen Filmen geleistet habe. Immerhin sei es eine Firma, die er selbst gegründet habe. Und er erzähle ihr fortwährend, wie erstaunt er darüber sei, wie weit die Technologie gekommen sei und dass man nun alles, was einem in den Sinn komme, realisieren könne.
Auch Abrams steht nicht mit Lucas auf Kriegsfuß, im Gegenteil. Auf die Frage des Rolling Stone, wie er sich gefühlt habe, als er erfahren musste, dass Lucas von Star Wars - Das Erwachen der Macht enttäuscht war, gibt er eine sehr diplomatische Antwort: Er habe nur Dankbarkeit für Lucas empfunden. Es sei vermutlich eine komplizierte Sache für ihn - zu entscheiden, seine eigene Schöpfung, sein Baby an jemand anderen zu verkaufen. Aber Lucas sei unglaublich gütig und großzügig gewesen. Er sei vorbeigekommen, und man habe ein Meeting abgehalten, als mit den Arbeiten an Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers begonnen worden sei. Dabei habe man tonnenweise Ideen und Geschichten durchgesprochen und von Lucas gehört, was wichtig sei. Und man habe nichts anderes gemacht, als zu versuchen, sich an einige grundlegende Aspekte der Story zu halten.
Kathleen Kennedy: “We sat down with George for a long meeting before we ever put pen to paper on this final episode, so we had the benefit of his thoughts. We took a lot of notes.“ @EW https://t.co/iFbBsqTu1T #StarWars #TheRiseOfSkywalker pic.twitter.com/Geg4P7hdpu
— sleemo (@sleemo_) 22. November 2019