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Zwischen Remakes und Franchises

Quentin Tarantino und die Sehnsucht nach echtem Kino

Quentin Tarantino und die Sehnsucht nach echtem Kino
12 Kommentare - Di, 29.04.2025 von MJ-Caminito
Trotz Blockbuster-Hits wie "Oppenheimer", "Barbie" und "Ein Minecraft Film": Das moderne Kino vermisst die Handschrift von Quentin Tarantino. Warum sein letzter Film so dringend gebraucht wird, lest ihr hier!

Hollywood kann sich nicht beschweren: Mit Oppenheimer, Barbie und aktuell Ein Minecraft Film sowie Blood & Sinners feiert(e) das Kino beeindruckende Erfolge an den Kinokassen. Doch trotz allem bleibt ein Gefühl zurück, das viele Filmfans teilen: Etwas fehlt. Und dieses „Etwas“ heißt Quentin Tarantino.

Seit dem gefeierten Once Upon a Time... in Hollywood (2019) ist es spürbar ruhiger geworden um Quentin Tarantino. Dabei gehört gerade er zu den wenigen Regisseuren, deren Name allein reicht, um weltweit Begeisterung und hohe Erwartungen auszulösen.

Seine Werke - von Pulp Fiction über Kill Bill und Inglourious Basterds bis hin zu Django Unchained - haben das moderne Kino nicht nur geprägt, sondern neue Maßstäbe für Erzählkunst, Stilbewusstsein und Popkultur gesetzt. Tarantino hat bewiesen, dass eigenwillige, kompromisslose Visionen nicht im Arthouse versauern müssen, sondern auch an den Kinokassen triumphieren können.

Was ihn dabei einzigartig macht: Trotz seines beachtlichen Erfolgs ist er stets seinem unverwechselbaren Stil treu geblieben. Seine Filme sind voller unvergesslicher Charaktere, brillanter Dialoge und zahlreicher filmischer Hommagen - mal augenzwinkernd, mal melancholisch. Hinzu kommt Tarantinos unerschütterlicher Mut, Geschichten jenseits gängiger Hollywood-Konventionen zu erzählen, mit einer Dramaturgie, die bewusst Erwartungen unterläuft und dennoch das Publikum in ihren Bann schlägt.

Gerade in einer Ära, in der Franchise-Produktionen und kalkulierte Blockbuster den Ton angeben, ist Tarantino ein Beweis dafür, dass persönliche Handschrift, cineastische Leidenschaft und erzählerisches Risiko auch heute noch mit weltweitem Erfolg belohnt werden können.

In einer Zeit, in der Kinoerfolge oft auf bewährten Marken oder historischen Stoffen beruhen, wird der Mangel an wirklich originellen Filmen immer deutlicher: Natürlich - Oppenheimer hat eindrucksvoll bewiesen, dass auch komplexe, historisch dichte Stoffe ein breites Publikum fesseln können. Und mit Barbie oder dem aktuellen Ein Minecraft Film zeigt sich, wie kraftvoll Marken, Historie und ein kreativer Zugriff auf populäre Spielwelten sein können.

Und ein Blick auf die kommenden Blockbuster zeigt deutlich, dass Hollywood weiterhin auf bewährte Formeln setzt. Filme wie Jurassic World - Die Wiedergeburt, Mission: Impossible - The Final Reckoning, Thunderbolts*, Superman und Avatar - Fire and Ash basieren alle auf bestehenden Marken und setzen auf bereits bekannte Franchises.

Laut Branchenanalysen bestehen 50 bis 70% der Filme, die 2025 von den sechs größten Studios veröffentlicht werden, aus Fortsetzungen, Prequels oder Remakes. Natürlich zielt diese Strategie darauf ab, die Ticketverkäufe zu steigern, die in den letzten Jahren zurückgegangen sind

Doch zwischen Prestige-Biopic und all den Franchise-Blockbustern klafft eine spürbare Lücke: Es fehlt an originellen Stoffen, die nicht auf einer bestehenden Marke basieren - an Filmen, die aus sich selbst heraus faszinieren. Werke wie Blood & Sinners von Ryan Coogler zeigen, dass mutige, eigenständige Geschichten möglich sind - doch bleiben sie leider die Ausnahme. Der Film läuft erfolgreich und beweist, dass auch abseits von Franchises und Vorlagen noch Platz für kreative Werke ist. Es ist ein Film, der mit frischer Idee, mutiger Erzählweise und originellem Konzept fesselt.

Genau so etwas ist es, was uns derzeit im Kino fehlt: Filme, die überraschen, verstören, begeistern - weil sie etwas erzählen, das man so noch nicht gesehen hat. Genau hier, in dieser Leerstelle des aktuellen Kinobetriebs, wird deutlich, was ein Filmemacher wie Quentin Tarantino bedeutet. Er steht für Geschichten, die nicht aus Algorithmen, sondern aus Leidenschaft geboren sind und genau dieser kreative Funke fehlt dem Mainstream-Kino heute mehr denn je.

Tarantino hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er seine Regiekarriere mit zehn Filmen beenden will. Sein vermeintlich letztes Werk - lange Zeit unter dem Titel The Movie Critic angekündigt - sollte ursprünglich von einem Filmrezensenten im Los Angeles der 1970er handeln. Doch dann kam plötzlich die überraschende Kehrtwende: Das Projekt wurde umgeschrieben und trägt nun den Titel The Continuing Adventures of Cliff Booth. Statt Tarantino selbst übernimmt David Fincher die Regie.

Tarantino bleibt ein Rätsel und genau das macht seinen Mythos aus. Während sein vermutlicher wirklich letzter Film weiter auf sich warten lässt, arbeitet derweil ein anderer Visionär des modernen Kinos an einem nicht minder ambitionierten Stoff: Christopher Nolan bringt mit The Odyssey eine Neuinterpretation des antiken Mythos auf die große Leinwand. Ein Stoff voller Prüfungen, Heimkehr und Identitätsfragen - in den Händen von Nolan könnte daraus ein weiterer Meilenstein des narrativen Kinos werden. Doch auch hier handelt es sich um einen Rückgriff auf Historie, auf einen überlieferten Stoff, der neu interpretiert wird. Was weiterhin fehlt, ist ein wirklich originärer Impuls - ein Film, der nicht auf Bekanntem basiert, sondern aus dem Nichts heraus begeistert. Genau dafür steht Tarantino. Und genau das fehlt.

Ja, die oben genannten Filme zeigen uns, dass es auch im Zeitalter der Franchises noch Platz für Erfolg gibt. Aber langfristig braucht Hollywood wieder mehr als das. Es braucht Filme, die kreativ und mutig sind. Filme, die nicht auf bewährte Konzepte zurückgreifen, sondern neu und aufregend sind. Und genau hier kommen Visionäre wie Quentin Tarantino ins Spiel. Visionäre, die das Kino nicht als Franchise-Fabrik verstehen, sondern als Kunstform.

Es liegt nun an Hollywood, bei all den Sequels, Prequels, Live-Action-Remakes und Franchises, diesen Visionen wieder mehr Raum zu geben. Was meint ihr: Braucht das Kino wieder mehr Mut zur Originalität? Diskutiert mit uns im Forum!

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12 Kommentare
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Rafterman : : Moviejones-Fan
30.04.2025 16:55 Uhr
0
Dabei seit: 18.01.17 | Posts: 1.084 | Reviews: 0 | Hüte: 33

@Raven13 Bis auf Dune 2 finde ich war da letztes Jahr auch nichts Originelles dabei und alle 4 Filme waren Fortsetzungen. Also ist jetzt nicht so dass ich immer etwas neues brauche.

Ich sage immer die Wahrheit. Sogar wenn ich lüge!

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Rafterman : : Moviejones-Fan
30.04.2025 16:55 Uhr
0
Dabei seit: 18.01.17 | Posts: 1.084 | Reviews: 0 | Hüte: 33

@Raven13 Bis auf Dune 2 finde ich war da letztes Jahr auch nichts Originelles dabei und alle 4 Filme waren Fortsetzungen. Also ist jetzt nicht so dass ich immer etwas neues brauche.

Ich sage immer die Wahrheit. Sogar wenn ich lüge!

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
30.04.2025 15:48 Uhr | Editiert am 30.04.2025 - 15:52 Uhr
1
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 8.543 | Reviews: 145 | Hüte: 728

@ Rafterman

"Du denkst also das sich mein Geschmack geändert hat und nicht die Filmqualität?"

Ja, ich würde schon sagen, dass sich dein Geschmack geändert hat. Einfach aus dem Grund, weil du vieles schonmal in einer Form ähnlich gesehen hast und immer höhere Erwartungen an etwas neues hast. Du willst etwas Originelles, doch das ist bei über 100.000 Filmen, die es mittlerweile gibt, einfach nicht mehr möglich. Je mehr du bereits kennst, desto weniger kann dich noch etwas überraschen.

Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass (neue) Filme bzw. Kino einfach nicht mehr dein Hobby sein können, wenn dich nahezu nichts neues mehr ins Kino locken kann.

An Abwechslung und auch an Originalfilmen mangelt es jedenfalls nicht, wie PaulLeger schon schrieb. Klar dominieren die Remakes, Reboots, Prequels und Sequels (sollen ja um die 70 % der neuen Filme ausmachen), aber vielleicht solltest du dich auf die 30 % der neuen Originalfilme konzentrieren. Das sind immerhin auch jeden Monat noch einige Filme. Wenn man bedenkt, dass heutzutage jährlich schon über 200 neue Filme fürs Kino herauskommen, sollte da für jeden Geschmack etwas dabei sein. Wenn für dich nichts dabei ist, dann ist das einfach nicht mehr dein Hobby.

Ich kann mich auf jeden Fall nicht beklagen. Von den 14 neuen Filmen, die ich 2025 im Kino gesehen habe, war ich von fünf Filmen begeistert und weitere sieben Filme fand ich okay, solide oder gut. Nur zwei Filme fand ich maximal mittelmäßig. Und ich habe leider nicht mal alle Filme gesehen, die ich eigentlich sehen wollte.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Rafterman : : Moviejones-Fan
30.04.2025 08:40 Uhr
0
Dabei seit: 18.01.17 | Posts: 1.084 | Reviews: 0 | Hüte: 33

@SpiderFan Du denkst also das sich mein Geschmack geändert hat und nicht die Filmqualität? Also Zeit und Geld ist vorhanden, aber wenn ich die Top10 2025 anschaue, kann ich nur den Kopf schütteln. https://de.wikipedia.org/wiki/Filmjahr_2025
Es kommen ja nun im Mai 2 Filme für mich und Blood und Sinners spricht mich auch an. Alles aber sehr dünn und liegt sicher auch noch am damaligen Streik.

Ich sage immer die Wahrheit. Sogar wenn ich lüge!

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SpiderFan : : Moviejones-Fan
30.04.2025 00:02 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.615 | Reviews: 0 | Hüte: 32

@Rafterman Jetzt sind 4 Monate in 2025 vergangen.

Es war bisher wirklich absolut kein Film für dich dabei, der dich ins Kino locken könnte? Ist aber schon krass. Da musste echt nen sehr speziellen Filmgeschmack haben.

Soll kein Angriff sein - keine Sorge.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
29.04.2025 21:37 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.733 | Reviews: 17 | Hüte: 300

@ Caminito

Mir wird bei dem Thema das Kinopublikum immer zu sehr aus der Verantwortung genommen. Die Studios produzieren größtenteils IP-Müll, weil die Leute dafür ins Kino rennen. Wir haben mit dem Minecraft-Film ja gerade ein Paradebeispiel dafür.

Auf der anderen Seite wird originelles Filmemachen meist mit Ignoranz gestraft, ein Hit wie "Sinners" ist leider die Ausnahme und nicht die Regel. "Black Bag" hat hervorragende Kritiken bekommen, trotzdem hat ihn keiner im Kino geschaut. Wir bekommen dieses Jahr noch Filme von PTA, Wes Anderson, Lanthimos, Aster und einigen weiteren Hochkarätern, an interessanten Werken mangelt es also nicht. Zieht man die Erfahrungswerte der jüngeren Vergangenheit heran, muss man aber davon ausgehen, dass der Großteil davon an den Kinokassen floppen wird. Und dann braucht man sich auch nicht wundern wenn Hollywood weiter Computerspielverfilmungen präferiert.

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Pixeler : : Moviejones-Fan
29.04.2025 12:55 Uhr | Editiert am 29.04.2025 - 12:56 Uhr
0
Dabei seit: 11.07.23 | Posts: 52 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Hollywood hat dieses Jahr das Monopol verloren. Ne Zha 2 hat das ja eindrucksvoll gezeigt.
Meiner Meinung nach gibt es nicht weniger gute Filme als früher.
Bei den Regisseuren haben wir auch einen Generationswechsel laufen, wo viele unserer Favoriten entwender schon gestorben oder in Rente sind.
Gibt genug aufstrebende Jungtalente und auch die Geschichten gehen nicht aus.
Apple-TV ist für mich tendenziell ein Ort wo man Qualität finden kann aber auch Disney hat mit Shogun ein absolutes Highlight in ihrem Programm.

Sehe keinen Grund zur Sorge, wer suchet der findet, die Welt ist grösser als Hollywood.

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MB80 : : Black Lodge Su
29.04.2025 11:50 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 3.094 | Reviews: 44 | Hüte: 269

"Tarantino ist so gesehen ein Meister der Remix-Kunst."

Dazu hab ich kürzlich noch was gepostet... ist Tarantino originell? Ja, zumindest laut einer bestimmten Schule. Und wenn man bedenkt wie ikonisch diverse Szenen von ihm sind, dann steckt da schon was wahres drin.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Rafterman : : Moviejones-Fan
29.04.2025 11:17 Uhr | Editiert am 29.04.2025 - 11:48 Uhr
0
Dabei seit: 18.01.17 | Posts: 1.084 | Reviews: 0 | Hüte: 33

Es fehlt einfach an guten Filmen die einen ins Kino locken. 2023 war ich 10x im Kino, vor Corona im Schnitt 1x pro Monat. 2024 war so schwach und ich war lediglich in Dune 2, Planet der Affen, Deadpool und Gladiator 2. Dieses Jahr war ich noch nicht einmal im Kino, es lockt mich einfach nichts an. Selbst die klassischen 2-3 Marvelbesuche fallen weg weil nur Schrott produziert wird. Das ganze liegt sicher nicht an Tarantino und es gibt ja auch noch andere Regisseure die freiheiten besitzen, ich freue mich schon auf Fountain of Youth auch wenn Guy Ritchie nicht an Tarantino ran kommt, Der phönizische Meisterstreich von Wes Anderson folgt auch und der spielt schon in einer künstlerischen Liga. Würde auch gern mal wieder was von den Coen Brüdern sehen. Die Frage ist wohl eher wie steht es um Nachwuchs? Da fallen mir auf die schnelle nur der genannte Ryan Coogler und Joardan Peele ein und jung sind die beide auch nicht mehr.

Ich sage immer die Wahrheit. Sogar wenn ich lüge!

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Caminito : : Moviejones-Fan
29.04.2025 09:09 Uhr | Editiert am 29.04.2025 - 11:31 Uhr
0
Dabei seit: 25.02.25 | Posts: 52 | Reviews: 0 | Hüte: 5

@PaulLeger: Dass Tarantino oft als Paradebeispiel für Originalität genannt wird, obwohl auch seine Werke stark von Vorbildern durchzogen sind, ist tatsächlich diskutabel. Reservoir Dogs basiert im Kern auf City on Fire, Kill Bill zitiert ganze Filmepochen und Inglourious Basterds ist historisch „alternativ“. Tarantino ist so gesehen ein Meister der Remix-Kunst. Dennoch sind keine seiner Filme Franchises oder Filmreihen.

Was deinen zweiten Punkt angeht: Absolut richtig. Filmemacher wie Tarantino oder Nolan sind in einer Ausnahmeposition - ihnen wird künstlerische Freiheit gewährt, die viele andere nicht haben. Dass wir gerade eine Flut an Remakes, Reboots und Fortsetzungen sehen, liegt weniger an fehlender Kreativität als an fehlender Finanzierung für originäre Ideen. Studios setzen auf Bekanntes, weil’s sicherer wirkt, so wie das ja auch im Beitrag erwähnt wird - und originelle Stoffe bleiben oft in der Entwicklungswüste stecken.

Der Wunsch nach frischem Wind ist berechtigt - Vielleicht ist Tarantino in dieser Diskussion also eher Symbol zu sehen denn als tatsächlicher Hoffnungsträger.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
29.04.2025 09:09 Uhr | Editiert am 29.04.2025 - 09:12 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.993 | Reviews: 179 | Hüte: 681

Im Kapitalismus gehts immer um Gewinnmaximierung. Mehr Geld haben Filme Jahre lang eingespielt, wenn sie auf eine bestehende Marke beruhen. Drum haben wir die hier genannten 50 bis 70 % Anteil an Franchise-Filmen.

Zudem wird die Welt schnelllebiger und Filme haben immer weniger Zeit zum Atmen und zum Performen. Hier kann man das vor ein paar Tagen von Netflix aufgreifen. In gewisserweise kann ich die Kritik am "langen" Kinofenster verstehen, weil ein Film im Kino nach zwei bis drei Wochen meist schon bei 90 % seines Box Office ist.

Durch diese kurze Lebenszeit im Kino und dem Druck des Box Office verkommen Filme zunehmend zu Kontent. Die wenigsten Streifen werden heutzutage gedreht, weil jemand eine filmische Vision hat, sondern weil die Kalkulation auf irgendeiner Excel-Tabelle Sinn gemacht hat.

Es gibt die hier genannten Filmemacher wie Tarantino, Nolan oder meinetwegen auch Coogler, die Filme, selbst wenn es keine Originalwerke sind, aus Leidenschaft drehen. Aber die meisten Filme die im Kino laufen sind oft seelenlos durchkalkulierte Business Cases um die sich nach zwei Monaten keiner mehr schert.

Natürlich gibt es weiterhin noch kleine Independent Filmemacher, die originelle Stoffe drehen. Aber diese zu finden wird bei der großen Blockbusterdichte zunehmend schwieriger, trotz Millionen von YouTubern die einem tagtäglich die Welt erklären wollen.

Letztendlich ist das eingetreten, was Spielberg und Lucas vor 15 bis 20 Jahren prognostiziert haben. Der Filmmarkt implodiert. Ging 2023 mit massiven Verlusten am Box Office los und hat 2024 nicht groß nachgelassen.


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PaulLeger : : Moviejones-Fan
29.04.2025 08:59 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.733 | Reviews: 17 | Hüte: 300

Doch auch hier handelt es sich um einen Rückgriff auf Historie, auf einen überlieferten Stoff, der neu interpretiert wird. Was weiterhin fehlt, ist ein wirklich originärer Impuls - ein Film, der nicht auf Bekanntem basiert, sondern aus dem Nichts heraus begeistert. Genau dafür steht Tarantino.

Ich wüsste nicht, dass Tarantino schon mal einen Film gemacht hätte, der nicht auf Bekanntem basiert.

Tarantino ist für diesen Artikel überhaupt ein eher schlechter Aufhänger, schließlich gehört er wie Nolan zu den wenigen Auteur-Filmemachern, die ihre Wunschprojekte problemlos finanziert bekommen. In seinem Fall liegt es also nicht an den Hollywood-Studios, dass wir so lange keinen Film von ihm sehen, sondern ausschließlich an ihm selbst. Andere haben dagegen Schwierigkeiten ihre Ideen auch umsetzen zu können, das ist die eigentliche Krux und nicht Tarantinos Koketterie um seinen letzten Film.

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