Mit Game of Thrones Staffel 8 Episode 3 "The Long Night" sahen die Fans die wohl finsterste TV-Schlacht ever, wir können uns auch nicht erinnern, im Kino schon einmal so etwas gesehen zu haben. Visuell die Dunkelheit und via Feuer das Licht so einzusetzen bei einer Schlacht hat eine enorm gruselige und in den Bann ziehende Wirkung, das kann man nicht beschreiben, das muss man sehen! Schon allein dafür hat die Folge einen Emmy verdient für visuelle Effekte. Die Inszenierung mit einerseits Panorama-Horrorschlacht-Szenen und andererseits aber auch im kleinen Radius Mann (oder Frau) gegen Untote sorgt für Abwechslung, so dass diese tatsächlich rund 90 Minuten-Schlacht jede Sekunde davon fesselt. Auch unterstützt durch den tollen Score. Hut ab dafür!
Wir spoilern zwar manche Todesfälle in dieser Game of Thrones-Folge, verraten aber nicht bei allen, wie sie sterben, etwas Spannung soll ja noch erhalten bleiben. Für ein massenhaftes Sterben der tapferen Armeen in den totaleren Szenerien sorgt schon die Lawine der Untoten, die aus der finsteren Nacht über sie hereinbricht, während diese angstvoll ins Dunkel starren. Melisandre, die rote Frau (Carice van Houten), die plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht, sorgt dann für etwas Licht, indem sie magisch die Schwerter der Dothraki entflammt!
Nun stelle man sich den Effekt vor, totale Finsternis, in der man nur die feurigen Schwerter in Formation vorstürmen sieht, das sorgt für einzigartige Bilder. Doch die Freude währt nicht lange, denn diese Masse an Weißen Wanderern überrennt einen Block nach dem nächsten. Drachenfeuer sorgt zwischendurch zwar für etwas Kahlschlag unter ihnen, doch in den Wolken wartet schon der Nachtkönig, natürlich ebenfalls auf seinem Drachen.
Spannende Einzelkämpfe bringen auch die ersten bedeutsamen Todesfälle mit sich, angefangen mit Edd (Ben Crompton). Und angesichts dieser Grusel-Armee und ihres tödlichen Effekts verfällt selbst The Hound (Rory McCann) in Panik, doch die mutige Arya (Maisie Williams) ist hier sein Motiv, sich zusammen zu reißen. Auch Angsthase Sam (John Bradley-West) steht immer mal wieder im Fokus, der sich dennoch ins Schlachtgetümmel begibt. Heroisch kämpfen natürlich auch Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) und Brienne (Gwendoline Christie) Seite an Seite. Eine coole Horrorszene ist auch ein untoter Riese gegen die kleine, aber enorm mutige Lady Lyanna Mormont (Bella Ramsey), eine wahre David und Goliath-Situation.
Theon (Alfie Allen) wiederum steht schützend vor Bran (Isaac Hempstead-Wright) am magischen Baum, während sich alle anderen, die nicht kämpfen können, in der Krypta versammeln. Inklusive Sansa (Sophie Turner), die von Arya dorthin geschickt wird mit einer Waffe zur Verteidigung. Auch Tyrion (Peter Dinklage) ist in der Krypta, und es kommt zu einer Wiederannäherung zwischen den beiden. Er könnte in Zukunft noch ein guter Vermittler zwischen ihr und Daenerys (Emilia Clarke) sein. Oder wird zu einer dramatischen Loyalitätsentscheidung gezwungen. Wie ihr daraus herauslest, überleben die beiden, doch auch in der Krypta ist der Gruselfaktor nicht gering. Die Schlacht nur zu hören, die Schreie der Sterbenden, schließlich die gegen die Tür anstürmenden Verzweifelten, die herein wollen, mit den Untoten in ihrem Nacken - das lässt einen durchaus erschauern.
Und sie kommen nur knapp davon. Denn nachdem die Untoten trotz aller Gegenwehr und trotz der Drachenfeuer erst durch alle Blocks und dann auch über die Mauern kletternd in die Burg vorgedrungen sind, beginnen die gruselige Jagd und diverse Einzelkämpfe innerhalb der Mauern. Hier stehen vor allem Arya mit The Hound und Beric (David Michael Scott) im Fokus. Draußen wiederum verirren sich erst Jon (Kit Harington) und Danny in den vom Nachtkönig erzeugten Schneesturm-Wolken, dann erlebt man einen Drachenkampf (TV-Premiere!) zwischen dem des Nachtkönigs; Visarion, und dem, auf dem Jon sitzt, Rhaegal. Sie stürzen zu Boden und Jons Drache wird von den Untoten bestürmt.
Jon ist also am Boden, doch bei dem Drachenkampf stürzte kurz zuvor bereits der Nachtkönig von seinem herunter. So schnell stirbt der in dieser Game of Thrones-Folge natürlich nicht, und so sieht sich Jon schließlich ihm gegenüber stehen...
Danny kommt zwar rettend mit ihrem Drachen herbei, doch es folgt die nächste Überraschung in Game of Thrones Staffel 8 Episode 3: Der Nachtkönig ist auch nicht durch Drachenfeuer zerstörbar! Und dann kommt ein weiterer horribler Effekt, den man irgendwie nicht mehr im Hinterkopf hatte - der Nachtkönig lässt alle bereits Verstorbenen wieder auferstehen, und so werden aus Freunden Feinde! Jon, der mitten auf dem Schlachtfeld steht, ist flott von den Wiederkehrern umzingelt. Auch innerhalb der Mauern erheben sich die Toten wieder, und so geht allerorts der Horror weiter. Die Szene kann man auch schwer beschreiben, als der Drache von Danny, die Jon zu Hilfe eilt und dabei selbst am Boden landet, versucht mit all den Untoten auf und an sich, sich wieder in die Lüfte zu schwingen.
Dennoch überlässt der Nachtkönig Jon seinen anderen Untoten, statt nun ein erwartetes führender Held gegen Oberschurke-Duell zu liefern, und marschiert zu dem, der ihn wirklich offenbar brennend interessiert: zu Bran! Natürlich können auch Theon und seine Mannen den Nachtkönig nicht aufhalten, Theon steht rasch als letzter noch lebend vor Bran. Es kommt zu einer kurzen anrührenden Abschiedsszene zwischen ihm und Bran, denn letztlich kann Theon dem Nachtkönig trotz allen Heldenmutes nichts entgegensetzen.
Und so steht der Nachtkönig schließlich vor Bran selbst. Wer noch glaubte, Bran selbst sei der Nachtkönig, das ist damit widerlegt. Man fragt sich allerdings, was für eine Macht Bran eigentlich hat, der während der Schlacht zwar mit Krähenaugen den Nachtkönig ins Auge fasste, aber offenbar nichts ausrichten konnte. Dieses ins Auge fassen schien keinen Effekt zu haben, dennoch eine seltsame Szene, die den Verdacht hätte schüren können. Doch der Nachtkönig beginnt vor Bran sein Schwert zu ziehen, während Bran ihn - wie üblich dabei die Ruhe selbst - einfach nur anstarrt.
Wie das ausgeht, verraten wir hier nicht, aber ihr könnt es hier in unserer Spoiler-Debatte zum Game of Thrones-Finale erfahren. Die Schlacht findet jedenfalls ein überraschend rasches Ende nach dieser Szenerie, mehr verraten wir mal nicht. Zum Schluss sieht man noch den Morgen dämmern und einen vorausgesagten Tod. Nun darf man gespannt sein, wie es nach der Schlacht in den nun noch drei offenen Folgen weitergeht!
Insgesamt hat Game of Thrones damit definitiv noch einmal einige Schippen drauf gelegt und bezüglich Zombiehorror selbst The Walking Dead in den Schatten gestellt. Und damit wahrlich die beeindruckendste Schlacht der TV-Geschichte abgeliefert. Wenn nicht gar der Filmgeschichte ebenso, uns fällt jedenfalls nichts Vergleichbares ein. Bezüglich Gruselfaktor ist es definitiv die gruseligste Schlacht ever, so mancher mag aber weniger ins Dunkel abtauchende Schlachten wie in Herr der Ringe spannender finden. Uns hat jedoch gerade dieser Effekt enorm gefesselt. Was wir nicht vermisst haben: Elefanten. ;-)
Bestes Zitat von Game of Thrones Staffel 8 Episode 3: "Was antwortet man dem Lord des Todes?" - "Nicht heute." Dass der Episodentitel und die finstere Schlacht an das kommende Prequel-Spin-off Game of Thrones - The Long Night erinnert, ist sicher auch kein Zufall...
Wir sind gespannt auf eure Reaktionen! Seid aber bitte so nett, und macht eine Spoilermarkierung, damit man nicht durch die Kommentar-Übersicht bei MJ unfreiwillig gespoilert wird.
