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Real Steel - Stahlharte Gegner

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Metallischer Schlagabtausch

Real Steel - Stahlharte Gegner Kritik

Real Steel - Stahlharte Gegner Kritik
10 Kommentare - 07.10.2011 von Moviejones
Wir haben uns "Real Steel - Stahlharte Gegner" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 3.5 / 5

Wir befinden uns in einer nicht näher spezifisierten nahen Zukunft. Boxkämpfe unter Menschen haben ihre Hochzeit schon längst hinter sich und die Massen lassen sich von Roboterkämpfen begeistern. Daraus wurde ein weltweites Entertainment-Geschäft, in dem auch Charlie Kenton (Hugh Jackman, X-Men Origins - Wolverine) mitzumischen versucht. Leider nur mit mäßigem Erfolg, weil Charlie hitzköpfig und nicht selten etwas kopflos in die Kämpfe stürzt. Eines Tages tritt sein 11-jähriger Sohn Max (Dakota Goyo, Thor) in sein Leben - dieser lebte bis zum Tod der Mutter weit weg von seinem Vater. Doch anstatt Vatergefühle zu entwickeln, schließt Charlie mit Max' Tante einen Deal, und verkauft den Jungen an die Verwandten, um sich mit dem Geld einen neuen Roboter zulegen zu können. Nur noch einen Sommer will er sich mit seinem Sohn abgeben, den er von nun an zu den Kämpfen mitnimmt. Schnell stellt sich heraus, dass Max ein Auge für Roboter hat. Als ihm eines Tages auf einem Schrottplatz ein ausgedienter Metallgeselle in die Hände fällt, beschließt der Junge, mit diesem selbst an Kämpfen teilzunehmen. Überraschenderweise besiegt er einige größere Gegner und langsam glaubt auch Charlie an den "Schrotthaufen", den sie ATOM taufen und dessen Steuerung einen entscheidenden Vorteil bietet. Doch ein Gegner scheint unbesiegbar - ZEUS, der brutale Star der Roboter-Szene...

Real Steel - Stahlharte Gegner macht Spaß. Wann sieht man schon mal auf Hochglanz polierte und mit allerlei Schnickschnack (Irokesen-Haarschnitt, japanische Schriftzeichen) versehene Roboter, die auf sich eindreschen bis einer seine Gliedmaßen verliert? Doch Shawn Levys (Date Night - Gangster für eine Nacht) neuer Film ist weniger eine brutale Zukunftsvision à la Mad Max, sondern vor allem ein Vater-Sohn-Drama um Annäherung und Liebe. Hugh Jackman spielt den abgeklärten Ex-Boxer Charlie, der sein Glück mit eben diesen modernen Roboterkämpfen versucht und der nicht immer aufs richtige Pferd setzt. Über die Vergangenheit des störrischen Einzelgängers werden nur kurz ein paar Worte verloren, zu dem erst sein Sohn Max mit der Zeit vordringen kann. Jackman spielt seine Rolle wie immer souverän, der auch als Ex-Boxer seine Fäuste einzusetzen weiß. Dakota Goyo ist ebenfalls gut gecastet worden, der den zurückgelassenen Max mit der nötigen Sensibilität, aber auch Begeisterung spielt, wenn es in den Ring geht. Zu erwähnen ist noch Evangeline Lilly, bekannt aus Lost und 2012 in Der Hobbit zu sehen, die als Charlies Freundin ein netter Blickfang ist und den einen oder anderen Rat parat hat. Jackman muss man als Vater aber auch alles beibringen...

Doch sind wir ehrlich, eigentlich geht es um Roboter. Und die sind in Real Steel - Stahlharte Gegner bunt, massig und mit Fäusten ausgestattet, die zuzuschlagen wissen. Die Riesen können vom jeweiligen Besitzer auf unterschiedliche Art gesteuert werden: Mal per Joypad, mal per hypermodernem IT-Terminal oder wie im Fall von ATOM per visueller oder akustischer Befehlssteuerung. Viele sind auf Hochglanz poliert und mehr Schein als Sein, aber die Grundidee dieser Underground-Kämpfe ist nett und wurde von Levy in einem spannenden Familienfilm umgesetzt. Speziell die Tricktechnik bei den Robotern und Kämpfen ist gut gemacht und weit entfernt von Stop-Motion oder schlechten B-Movie-Tricks. Real Steel - Stahlharte Gegner ist in schönen sonnigen Bildern gedreht und auch die Roboterkämpfe sind selten dreckig. Der Film spielt zwar ebenso im Untergrund der Szene, aber dennoch ereilt den Zuschauer kein apokalyptisches Gefühl, das muss kein Manko sein, aber wir hätten es uns gewünscht. Trotz der modernen Aufmachung und futuristischen Lokalisation bleibt dieses leichte Old-School-Gefühl beim Zuschauen hängen, dennoch hätte es nicht geschadet, wenn es noch etwas mehr um die Roboter gegangen wäre, ein, zwei weitere Kämpfe stattgefunden hätten und der Film einen Tick düsterer erscheinen würde. Die nicht allzu weit entfernte Zukunft wirkt eben noch sehr greifbar.

Kurz gefasst ist Real Steel - Stahlharte Gegner eine dieser typischen Storys über einen Außenseiter (ATOM), der plötzlich alle eines Besseren belehrt und die Chance auf den Sieg hat. Garniert mit einer Vater-Sohn-Geschichte und dem üblichen Annähern und Enttäuschen sowie dem passenden Witz an den passenden Stellen. ATOM erweckt tatsächlich mit seinen kleinen blauen angedeuteten Äuglein Sympathie und natürlich drückt man ihm die Daumen im Kampf gegen den Obermotz. ZEUS ist der Star der Arena, der als polierter schwarzer Ritter den Ring betritt. Wir wollen nicht verraten, wie das Duell ausgeht, doch das Ende ist eine nette Karikatur des Boxgeschäfts. Real Steel - Stahlharte Gegner kommt bei uns als FSK12 in die Kinos und ist so ein richtiger Jungentraum: Mit großer Technik spielen und nachts lange aufbleiben. Wo in Deutschland 16-jährige DSDS-Teilnehmer in die Heia müssen, dürfen 11-jährige in Hollywoodfilmen bis in die Puppen im Moloch der Großstadt mitmischen. Es gibt einige Szenen, die hinterfragt werden können, zum Beispiel wie der Kleine um alles in der Welt seinen Roboter allein aus dem dreckigen Schrottplatzloch heraushieven und den steilen Berg hochschleppen konnte. Dass die hochsensiblen Kleinteile am kommenden Tag keinen Makel aufweisen, die mehrere Jahre in feuchtem Schlamm lagen, Zauberei. Mag sein, dass Legierungen in Zukunft noch robuster sind, aber Mechanik ist und bleibt sensibel, vor allem wenn sie wie bei einigen Robotern nicht unter einer dicken Ummantelung verborgen ist.

Daran soll es aber nicht hapern, denn Real Steel - Stahlharte Gegner ist ein unterhaltsamer Kinofilm und das Ende nicht mal so erwartbar. Das passt zu den Meldungen der letzten Zeit, dass sich Levy und Jackman über eine Fortsetzung bereits im Klaren sind. 3,5 von 5 Hüten und das Sequel kommt bestimmt.

(DV)

Trailer zu Real Steel - Stahlharte Gegner

Real Steel - Stahlharte Gegner Bewertung
Bewertung des Films
710

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