
Bewertung: 3.5 / 5
Was gibt es zu Halloween wohl Passenderes, als sich ein paar Gruselgeschichten erzählen zu lassen, und das auch noch mit The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte als Film visuell in Szene gesetzt? Und wer eignet sich da wohl besser als Erzähler als ein Bestatter? Klingt definitiv nach einem Halloween-Tipp für Kinofans, ob sich die düstere Storysammlung als Grusel-Kinoabend lohnt, verraten wir euch in unserer Kritik!
The Mortuary Kritik
Wer in Raven´s End wohnt, landet irgendwann auf dem Tisch des Leichenbestatters Montgomery Dark (Clancy Brown) in einem passend schon etwas gruselig anmutendem Haus, das die junge Sam (Caitlin Custer) aber nicht davon abhält, sich dort als Aushilfe zu bewerben. Ihr möglicher neuer Arbeitgeber hat einige Storys seiner Karriere auf Lager, die klarmachen sollen, dass jeder Tod nicht nur ein Wie, sondern auch ein Warum zu bieten hat, aus dem man so einiges lernen kann...
Trailer zu The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte
Was in The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte anfängt wie ein kurioses Vorstellungsgespräch bei einem Bestatter, der verwandt mit der Addams Family sein könnte und gern Grusel-Trashstorys mit moralischem Gehalt erzählt, steigert sich zu einer immer tiefgründiger und gruseliger werdenden Ansammlung von Grusel- und Horrorgeschichten, die das anfängliche Schmunzeln mehr und mehr in echten Grusel umschwenken lassen.
Dabei wird diese Wandlung auch visuell in The Mortuary sehr deutlich gemacht. Aus dem fast schon eher an Theater oder B-Movie-Trash-Style erinnernden Look und entsprechend arg offensichtlichen Kulissen, oberflächlichen Charakteren und Handlungen mit billigen Trickeffekten werden auch visuell und dramaturgisch intensivere Geschichten mit coolen Wendungen und Schockern.
Dadurch macht der Zuschauer auch eine kleine Reise durch die Entwicklung des Horrorgenres durch, das bis heute aber durchaus auch noch B-Movies und Trash zu bieten hat. Statt sich also einen diversen Mix für einen Halloweenabend mit mehreren Filmen zusammenzustellen, die man vielleicht gar nicht alle schafft, kann man sich auch 108 Minuten durch die Storys von Montgomery Dark führen lassen und wird dabei famos unterhalten.
Die Darsteller machen ihre Sache dabei prima und gehen den Weg von oberflächlich bis etwas tiefgründiger mit, wirkliche Dramatiefe erreicht das Ganze natürlich dennoch nicht - spaßige, fantasievolle, spannende und gruselige Unterhaltung stehen deutlich im Vordergrund. Clancy Brown ist ein herrlich kauziger Erzähler und Teen Wolf-Star Caitlin Custer als Sam bekommt im Verlauf noch so einiges mehr zu tun, als nur die mal kritische, mal gebannte Zuhörerin zu mimen.
Visuell sind auch die kleinen, aber feinen Details herrlich, die so manches mal an die Serie Eine Reihe betrüblicher Ereignisse erinnern oder an die schon erwähnte Addams Family. Auch an Geschichten aus der Gruft wird man sicher denken müssen, und doch hat das Ganze seinen eigenen Stil und vor allem seinen wunderbar runden Rahmen mit Überraschung am Ende.
Kurz, Ryan Spindells The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte können wir definitiv als kleine Perle für den Halloweenabend oder wann auch immer man sich unterhaltsam gruseln lassen möchte empfehlen, auch wenn hier sicher nichts neu erfunden, sondern eher gut Bekanntes in einen feinen Gruselgeschichten-Film verpackt wird.
