Bewertung: 3.5 / 5
Über die Darsteller ist durch die Bank weg Positives zu berichten. Ein wunderbarer Ben Kingsley hat sich endlich mal wieder eine tolle Rolle ausgesucht, an seiner Seite Helen McCrory als seine Ehefrau, vielen sicherlich bekannt als unsägliche Narcissa Malfoy, sowie Sacha Baron Cohen als hinkende menschliche Dogge. Nicht zu vergessen die beiden Kinderdarsteller Moretz und Butterfield, die ihre Sache gut machen. Butterfield fängt die Traurigkeit des Jungen sensibel ein, dennoch sind wir nicht restlos von seinem Talent überzeugt, das ihm schon nach Der Junge im gestreiften Pyjama attestiert wurde. Zwischen ihm und der ein Jahr jüngeren Elle Fanning (Super 8) liegen Welten.
Leider litt für uns die Magie des Films und der Erzählung streckenweise durch die mitunter zähe Inszenierung. Hugo Cabret ist mit Sicherheit weder ein banaler Kinderfilm noch ein dialoglastiger Scorsese, doch gerade die Erzählweise und zudem Naivität, welche manchen Momenten inneruht, machen es schwer, jede Szene der insgesamt 126 Filmminuten neugierig zu bestaunen. Scorsese nahm sich Zeit, die Protagonisten ausreichend zu beleuchten, andererseits ist der Film für unseren Geschmack zu ausladend und langatmig. Sicherlich, wunderbar emotional beladen ist die Geschichte um Méliès - der beste Film der Saison ist Hugo Cabret abseits dessen jedoch nicht und nicht automatisch ein Meisterwerk, weil ein Scorsese Regie führte.
Trailer zu Hugo Cabret
Ob der Eiffelturm in den 1930ern schon illuminiert war und Autoströme auf den nächtlichen Pariser Straßen für Staus sorgten, möchten wir bezweifeln, aber das sind nur lautmalerische Details, die Hugo Cabret in seiner Bild- und Farbgewalt unterstützen. Scorseses Hommage ist mit Sicherheit einen Kinobesuch wert und lehrt uns, dass manche Träume doch wahr werden können, selbst wenn es noch so lange dauert. Es mag jeder selbst entscheiden, inwiefern unsere partielle Kritik angebracht ist - das macht Hugo Cabret mitnichten zu einem schlechten Film, aber zu einem guten. Wir vergeben 3,5 von 5 Hüten.
(DV)
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die einen sehen ihn als eine verbeugung meliers mit imposanten bildern, die anderen als eine schlaftablette mit langsamer dramaturgie.