Bewertung: 1 / 5
Achtung Spoilergefahr! Ich finde Interstellar ist ein schlechter Film: In der nun folgenden Bewertung werde ich mich nicht um eine objektive Meinung bemühen. Der Kern meines Urteils, "dass der Film schlecht ist", bezieht sich schlichtweg auf einen einzigen Punkt, der subjektiv oder objektiv bewertet werden kann, aber bei mir persönlich in beiden Punkten ein kompletter Reinfall ist. Ich möchte trotzdem auf den Film insgesamt eingehen und auch zu Christopher Nolan einiges bemerken. Zum Regisseur: Christopher Nolans "Memento" hatte ich eigentlich nie gemocht, weil ich ihn langweilig fand. Was seine anderen Filme betrifft, Batmantriologie, Prestige oder Inception, es sind für mich alles großartige Filme, wobei für mich TDK und Prestige wirkliche Meisterwerke sind. Ich persönlich glaube, das er zu den besten Regisseuren seines Alters zählt, auch nach Interstellar. Zu den Schauspielern: Ich fand alle lieferten eine großartige Leistung ab, ich würde jetzt niemanden bemängeln wollen. Zu der Filmischen Darstellung: Großartige Bilder mit wundervoller Musikuntermalung. Zum Plot: Und damit sind wir beim eigentlichen Knackpunkt. Sicher, es lassen sich, wenn man genau hinschaut, Ungereimtheiten, offensichtliche "Zufälle" oder Vorhersehbarkeit bemängeln. Man könnte sagen: Dass alles macht den Film schon zu einem Schlechten. Doch selbst diese Punkte wären in meinen Augen ohne große Beschwerde tragbar gewesen. Wirklich problematisch sehe ich jedoch die Szene [spoil] wo der Hauptdarsteller ins schwarze Loch fällt, und hinter dem Bücherregal seiner Tochter auftaucht[/spoil] Ich mein: Geht´s noch ganz gut? Sind deine Neuronalen Verknüpfungen noch alle in Ordnung? Setzt es nicht langsam mal bei dir Oben im Stübchen aus? Ich könnte noch mehr Fluchen vor Wut. Den ganzen Film hindurch wird erzählt [spoil]wie schwarze Löcher wirken, ihre Gefahren, Masse, bli, bla, blub und auf einmal wird alles hinweggewischt. Die Pseudowissenschaftlichkeit schreit so sehr zum Himmel das sie stinkt. Der Hauptdarsteller fliegt immer näher zum schwarzen Loch, das Raumschiff um ihn herum wird zerschreddert und eine kurze Dunkelheit später... hinterm Regal der Tochter... .[/spoil] Ich kann nicht den ganzen Film lang Wissenschaft hochhalten, predigen wie wichtig sie ist und dann sagen: "Ach ist mir alles scheißegal, ich mach in meinen Filmen was ich will." Hab ich einen wirklich raffinierten Kniff im Ärmel, der eine Neubeurteilung meiner eigenen, im Film aufgestellten, Regeln ermöglicht? So wie bei Prestige zum Beispiel, wenn auf einmal ein neue Sichtweise aufgezeigt wird. Nein es wird einfach der Hammer rausgeholt. [spoil]Im schwarzen Loch, ist hinter dem Regal. Was soll das sein? Warum lässt man den Helden nicht sterben und im letzten Moment schickt er halt die benötigten Daten an die Erde? Irgend sowas in der Art? [/spoil] Dieser Punkt ist, meines Erachtens nach, einfach zu kritisch. Es wird alles in eine Waagschale gelegt und der Film versagt und scheitert genau dort. Mit ihm fällt auch der Rest zusammen. Ein ästhetischer Film zwar, aber ein verkrüppelter Film. Man sollte eigentlich nicht alles an einem Punkt festmachen, weil man dann schnell eine Fehleinschätzung zu einer Sache abgeben kann. Wenn aber ein Film so dicht aufgebaut ist, auf diesen Punkt zustrebt und dann aber in die Knie geht und so dermaßen versagt, muss einfach auch ein fatales Urteil erlaubt sein. Das ist meine feste Meinung und Überzeugung.
Interstellar Bewertung