
Bewertung: 3.5 / 5
Heute Nachmittag habe ich mir spontan mal "Operation Fortune" im Kino angesehen. Hier meine spoilerfreie Kritik:
Das ist wieder mal ein typischer Guy Ritchie-Film. Man merkt ihm einfach seine Handschrift an, im größtenteils positiven Sinn.
Trailer zu Operation Fortune
Die Story ist im grunde relativ simpel, wird aber stellenweise unnötig kompliziert erzählt. Das fand ich in "The Gentlemen" und "Cash Truck" aber besser umgesetzt. Ersterer hat eine etwas vielschichtigere Story mit einigen Wendungen und mehr Spannung, ohne dass es jedoch kompliziert wird. Letzterer wiederum ist sehr einfach gehalten und wird auch relativ einfach erzählt. In "Operation Fortune" hingegen sind manche Dialoge sehr schnell aneinandergereiht, sodass ich manchmal nicht hinterherkam, was die vielen Namen und Ortswechsel betrifft. Das ging mir eine Spur zu schnell. Ich kam kaum dazu, mal nachzudenken und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Ich bin mir zwar nicht so ganz sicher, aber in meiner Erinnerung ergaben zwei oder drei Situationen nicht direkt Sinn und es wirkte unlogisch, wie die Figuren sich in diesen Situationen verhalten haben. Emotionen sind hier in der Handlung zudem auch sehr rar. Mitfiebern konnte ich jedenfalls nicht großartig.
Damit kommen wir zu den Figuren: Diese bleiben allesamt ziemlich blass und es geht eigentlich nur um die direkte Situationshandlung. Über keinen der Charaktere erfährt man wirklich viel mehr. Sie sind recht schablonenhaft. Am besten kommt hier noch Hugh Grants Charakter weg, finde ich, denn er spielt seine Rolle wirklich sehr gut und irgendwie wirkt er auf mich viel greifbarer und interessanter als die anderen. Überhaupt stiehlt er allen anderen die Show, wenn er im Bild ist. Herrlich! Jason Statham spielt wie gewohnt souverän seine coole und harte Agentenfigur. Aber mehr ist da halt auch nicht drin. Schön, auch mal wieder Josh Hartnett in einem größeren Film zu sehen. Seine Rolle ist die eines Schauspielers und er ist halt der, der versucht, immer witizg zu sein, ist aber halt auch der "Feigling" des Films. Dann wäre da noch Aubrey Plaza als Sarah Fidel. Sie ist die intelligente der Agententruppe und zeigt den Männern immer wieder, dass sie mehr kann, als diese ihr zutrauen. Zuletzt ist da noch Bugzy Malone als JJ Davies. Er ist ebenfalsl ein Agent und er ist so der ruhige Typ und Scharfschütze, der mehr aus dem Hinterhalt agiert. Aber auch er bleibt leider sehr blass. Insgesamt entwickeln die Figuren sich nicht groß weiter und jeder spielt hier seine Rolle und bleibt von Anfang bis Ende in diesem Korsett gefangen, ohne daraus auzubrechen, was irgendwie schade ist, da ich dadurch leider zu keiner der Figuren eine emotionale Bindung aufbauen konnte.
Die Actionszenen sind solide, aber oft werden diese auch kaum gezeigt, so als hätte hier Budget gefehlt. Aber die Nahkämpfe mit Jason Statham machen wie immer Laune, wenn er mir auch eine Spur ZU gut ist, weil er selbst eigentlich nie was abbekommt. Ein paar mehr Schwächen darf er ruhig mal haben.
Die CGI-Effekte sind gut und wenn ich mich nicht täusche, wurden viele Szenen direkt an echten Orten gedreht, was mir gut gefallen hat.
Die Kameraführung ist solide, die Schnitte sind ebenfalls in Ordnung und sind mir weder positiv noch negativ aufgefallen.
Der Humor des Films ist gut dosiert und äußert sich größtenteils in trockendem Sarkasmus und ein paar Sprüchen, was mir gut gefallen hat.
Die Musik ist mir weder sonderlich positiv noch negativ aufgefallen.
Insgesamt ist "Operation Fortune" ein grundsolider, gut anzusehender Action-Agenten-Thriller, der in die Kerbe von Mission: Impossible schlägt, jedoch nie dessen Klasse erreichen kann. Eine Sichtung ist lohnt sich aber allemal und man kommt auf jeden Fall auf seine Kosten, wenn man denn seine Erwartungen nicht zu hoch ansetzt. Die Klasse und den Stil eines "The Gentlemen" sollte man hier jedoch nicht erwarten. "Operation Fortune" wird mir sicherlich nicht sehr lange im Gedächtnis bleiben. Da ich aber gut unterhalten wurde und über die Schwächen gut hinwegsehen konnte, vergebe ich solide
7/10 Punkte - Geringer Wiederschauwert
