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The Day After Tomorrow

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The Day After Tomorrow

The Day After Tomorrow Kritik

The Day After Tomorrow Kritik
0 Kommentare - 07.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Day After Tomorrow" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Der anerkannte Klimatologe Jack Hall (Dennis Quaid) warnt die Menschen vor den Folgen des Klimawandels. Seiner Theorie zufolge steuert die Erde auf eine neue Eiszeit zu, allerdings erst in einigen Jahren. Doch die Realität holt den Professor früher ein, als er hoffte und schlimmer, als in seinen kühnsten Träumen. Plötzlich gerät alles aus den Fugen, Tornados wüten, Hagelstürme über Tokio, Schnee in Neu-Delhi und trotz all der Warnungen sieht die amerikanische Regierung keinen Grund zu handeln. Erst als es fast zu spät ist, wird Hall mit seinem Team engagiert und soll nun retten, was noch zu retten ist. Unterdessen muss er sich große Sorgen um seinen eigenen Sohn Sam (Jake Gyllenhaal) machen, der gerade in New York ist, als dieses von einer gigantischen Welle zu überfluten bedroht ist.

Versetzen wir uns in die 2000er Jahre zurück, dann erkennt man auf Anhieb, daß sich sämtliche Künstlerinnen und Künstler in Hollywood einem Kampf verschrieben haben, der sich vor allem dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush und seiner konservativen Administration widmete. Klassischer Konservatismus, aus amerikanischer Sicht zumindest. Hier ein völkerrechtswidriger Krieg, da die Ausbeutung aller Ressourcen und so weiter und so fort. The Day After Tomorrow widmet sich aber einem Thema, das gar nichts so genau in dieses Segment gehört und dennoch daraus resultiert. Der Klimawandel, heute ist das nicht mehr wegzudenken als Thema. Jeder redet über Nachhaltigkeit und die Zukunft. Und man sollte meinen, daß sich das auch irgendwie auf die Filmwirtschaft im großen Stile überträgt. Doch so ganz wichtig, scheint das im Hinblick auf Themen wie Rassismus, einen Kulturkampf, Genderfragen, Sexismus, Vergewaltigungen im großen Stile und auch anderen Dingen nicht zu sein. Sicherlich gibt es da einen satirischen Rundumschlag in Form von Adam McKays Zustandsbeschreibung Don’t Look Up (2021) und auch Filme wie Dune (2021) oder Avatar – Aufbruch nach Pandora (2009) beschäftigen sich ab und an mal mit den Konsequenzen der Erderwärmung. Im Jahr 2004 jedoch befasste sich auch Roland Emmerich mit seinem berühmt-berüchtigten Werk The Day After Tomorrow mit dem Klimawandel und zeigt einige Dinge, die einem da auch erschreckend vertraut vorkommen.

Trailer zu The Day After Tomorrow

Ein Klimatologe kommt nach Washington und berichtet der Regierung davon, daß die Welt vor einer globalen Klimakatastrophe steht. Natürlich interessiert es zunächst niemanden und besagter Wissenschaftler wird verpönt. Daraus resultiert am Ende des Tages die Katastrophe, die Emmerich natürlich ebenso nicht einfach so abfilmt, sondern seine Heldenfigur, mit einer ordentlichen Portion amerikanischen Kitsches anreichert. Viel arbeitender Vater, der seinen viel zu alten Sohn vernachlässigt, von seiner Frau getrennt lebt, aber im Auge des Weltunterganges erscheinen alle Probleme nun wie weggefegt. Es ist natürlich klar, daß es in einem Film von Roland Emmerich noch nie darum ging, besonders vielschichtige, oder überhaupt schichtige Figuren in Szene zu setzen. Und auch in The Day After Tomorrow sollte man daher nicht erwarten daß man in irgendeiner Form an diese Menschen und ihrer Probleme gebunden würde. Alles erscheint überdies extrem banal und so sind es Probleme zwischen Vater und Sohn, Probleme zwischen Vater und Regierung und Probleme zwischen Sohn und Angebeteter, die Emmerich hier zum emotionalen Kern der Geschichte erklärt. Daß das natürlich nichts ist, an das man sich zwei Stunden binden kann, ohne dabei gähnende Langeweile ob der Ansammlung an Klischees zu empfinden, dürfte indes niemanden wundern. Emmerich hat hier kein Interesse an Figuren. Und selbst wenn der Master of Disaster sonst zumindest mit teils peinlich schlechten Dialogen, Kitsch und anderen Spielereien in die Lage kommt, seinen Film auf andere Art und Weise zu einem B-Movie im großen Stile aufzubauen, erinnert The Day After Tomorrow von seinem Unterhaltungswert zu stark an Independence Day (1996).

Insgesamt sollte man ebenso wenig wissenschaftlich an das Werk herangehen. Das die dargestellte Form des Klimawandels wenig mit unserer erschreckenden Realität zu tun hat, ist irgendwie erstaunlich. Auf der anderen Seite ist das auch nicht wichtig, weil ein Klimawandel selbstverständlich von einem Film auch realitätsfern inszeniert werden darf. Er dürfte sogar ohne Drastik daherkommen, weil eben die Kunst alles darf. Doch so blöd ist The Day After Tomorrow nicht und serviert schon einen Blick auf die Welt, die man dann doch nicht mehr so gerne hätte. Emmerich zelebriert mit diesem Film mehr ein politisches Statement, als einen wahrhaftigen Film. Das ist einerseits löblich, weil er sich im Mainstreamkino da durchaus von seinen Kolleginnen und Kollegen abhebt, doch künstlerisch ist das abseits ein paar netter Effekte einfach nichtssagend und führt dann auch nicht weiter in irgendeiner Hinsicht. Auch der Narzissmus, den das amerikanische Volk zu Teilen pflegt, wird mit diesem Film wieder einmal bedient. Natürlich gibt es eine Katastrophe, die dort ihren Ursprung hat und auch nur von diesem Volk beendet werden kann. Das mag zwar etwas kleinlich sein und vielleicht auch etwas zu stolz, doch wenn man von einer globalen Zerstörung berichtet, sollte man die globale Katastrophe eben auch vielleicht als globale Katastrophe inszenieren.

Und wenn man schon mit Charakteren und Bildern nur mäßig unterhalten kann, sollte man seinen Fokus vielleicht auf die Geschichte legen. Doch eine Geschichte in The Day After Tomorrow zu suchen, ist eben so müßig, wie Roland Emmerich einen Klimaexperten zu schimpfen. Das schlichte, ganz banale und keineswegs tiefschürfende Problem von diesem Film ist, daß er schlicht und ergreifend langweilig anfängt, langweilig voranschreitet und langweilig zu Ende geht. Keine Überraschung, nichts, was man nicht hätte vorhergesehen und ein Konflikt und noch ein Konflikt, mitsamt einer Romanze, die man sich dann auch hätte sparen können. Figuren sind in Filmen ja selten Menschen, doch in diesem Film sind diese genauso selten auch Figuren. Das ist nicht einfach nur eindimensional, sondern nulldimensional. Ja, immerhin hat es das Werk zugebracht, mich zu einem schlechten Neologismus zu verführen. Habt Dank Emmerich.

Gut gemeint, ist nicht automatisch auch gut und selbst wenn The Day After Tomorrow in vielerlei Hinsicht sicherlich seiner Zeit mal voraus war, ist das Werk aus heutiger Sicht eher anstrengend, weil trotz der Tatsache, das viel explodiert und dort zuweilen auch die richtigen kritisiert werden, eben nichts Aussagekräftiges passiert. Es ist ein Film für Menschen, die große Bilder mögen, aber ansonsten nichts vom Kino halten.

The Day After Tomorrow Bewertung
Bewertung des Films
510

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