Wer hätte gedacht, dass Barry Jenkins nach Moonlight und Beale Street einen Ausflug zum Königsfelsen unternehmen würde? Wohl die wenigsten, aber genau so kommt es: Jenkins macht für Disney ein Sequel (Prequel?) zum Der König der Löwen-"Realfilm" von Jon Favreau, das möglicherweise Mufasas Origin-Story erzählt, mit Musik von Hans Zimmer, Pharrell Williams und Nicholas Britell. Und er ist selbst überrascht davon.
Während eines Gesprächs mit Eternals-Regisseurin Chloé Zhao für Variety sagte Jenkins, er habe Der König der Löwen (den Zeichentrickfilm) buchstäblich hunderte Male gesehen und daher eine Verbindung dazu gehabt. Und trotzdem sei er skeptisch gewesen, denn wer sei er schon, einen Der König der Löwen-Film zu machen? Kein Der König der Löwen-Sequel, einen Der König der Löwen-Film!
Dann habe er das Drehbuch (wieder von Jeff Nathanson) gelesen und nach vierzig Seiten zur The Farewell-Macherin Lulu Wang gesagt: "Heilige Sch***, ist das gut!", erinnert sich Jenkins. Als er weitergelesen habe, habe er sich weiter von der Seite seines Gehirns gelöst, die gesagt habe, ein Filmemacher wie er mache keinen Film wie diesen, und er habe es sich erlaubt, diese Charaktere und diese Geschichte einfach nur fantastisch zu finden.
Was ihn dann endgültig rumgekriegt habe, sei die Aussage seines Kameramanns James Laxton gewesen, dass diese Art des Filmemachens etwas sehr Interessantes an sich habe, das sie und generell noch nicht viele Leute gemacht haben. Da habe er Disney mitgeteilt, dass er Der König der Löwen 2 liebend gern machen würde, aber er müsse es auf seine Weise machen können - und das Studio habe Ja gesagt! Außerdem: Zhao sei von einem der schönsten Filme des Jahrhunderts, The Rider, zu einem Marvel-Film übergegangen. Also habe er sich gedacht: "Wenn sie es kann, kann ich es auch!", so Jenkins.