Update vom 08.08.2018: Bei Disney mag James Gunn auf dem Abstellgleis stehen, aber viele in Hollywood würden nur allzu gern mit ihm arbeiten. Mehrere Top-Produzenten und -Studiochefs sollen sich bereits um ihn bemühen, darunter sogar Warner Bros. mit DC Entertainment. Doch ein jeder Interessent muss aktuell noch ausharren, denn zuerst müssen die laufenden Austrittsverhandlungen mit Disney abgeschlossen sein, die sich offenbar recht kompliziert gestalten.
Der Mauskonzern scheint sich derzeit in einer kniffligen Situation zu befinden. Wenngleich Gunn den sogenannten "Pay or Play"-Status bei Guardians of the Galaxy Vol. 3 noch nicht erreicht hatte, der es erfordert hätte, dass Disney ihm ohne Wenn und Aber seine gesamte Gage auszahlt (unabhängig davon, ob man seine Dienste nutzt oder nicht), hat er einen Vertrag mit dem Studio, gegen den er nicht verstoßen hat, stammen seine Tweets, die zur Kündigung geführt haben, doch aus Jahren lange vor seinem Engagement bei Disney und den Marvel Studios.
Eine Abfindung von mindestens 7 bis 10 Mio. $ muss Disney nun eventuell löhnen, Gunn stünde es dann frei, sofort ein anderes Projekt anzunehmen. Was die Verhandlungen auch beeinflusst, ist, dass man sein Drehbuch für Guardians of the Galaxy Vol. 3 tatsächlich verwenden will. Und: Angeblich besteht die Hoffnung, dass Gunn durch die Gespräche mit Disney in irgendeiner Weise zurückkehren könnte - und sei es, um einen anderen MCU-Film zu entwickeln und zu inszenieren.
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Dave Bautista, allen Fans des Marvel Cinematic Universe bestens als Drax der Zerstörer bekannt, war der erste aus der Guardians of the Galaxy-Mannschaft, der sich demonstrativ hinter den gefeuerten Regisseur James Gunn gestellt hat. Er fand sehr deutliche Worte, die Disney ganz und gar nicht schmecken dürften. Aber es geht noch deutlicher.
Gestern twitterte Bautista, er werde tun, wozu er von Rechts wegen verpflichtet sei, doch Guardians of the Galaxy Vol. 3 ohne Gunn sei nicht das, wofür er unterschrieben habe. Guardians of the Galaxy ohne Gunn sei einfach nicht Guardians of the Galaxy. Auch sei es ziemlich ekelerregend, für jemanden zu arbeiten, der eine Hetzkampagne faschistister Cyber-Nazis ermächtigt. In einem Interview mit Shortlist legt Bautista jetzt nach und noch eine Schippe drauf.
Er sei an dem Punkt angelangt, dass er die Marvel Studios bitte werde, ihn aus seinem Vertrag zu entlassen, sollten sie Gunns Drehbuch für Guardians of the Galaxy Vol. 3 nicht länger nutzen. Man solle ihn in diesem Fall rausschneiden oder neu besetzen. Täte er es nicht, würde er Gunn einen schlechten Dienst erweisen, sagt Bautista.
Niemand verteidige dessen Tweets, aber dies sei eine Schmutzkampagne gegen einen guten Mann gewesen. Er habe am Tag danach mit Chris Pratt gesprochen, der ein bisschen religiös sei und deshalb Zeit wollte, um zu beten und sich über die ganze Sache klar zu werden. Seine eigene Reaktion, so Bautista, sei dagegen eher gewesen: "F*ck this. This is bullsh*t!". Gunn sei einer der liebenswürdigsten, anständigsten Menschen, die er je kennengelernt habe.
Man darf bezweifeln, dass Bautistas Drohung wirklich zu Gunns Wiedereinstellung führt, auch wenn er nicht der einzige ist, der sich dafür einsetzt. Aber sollte er so weit gehen und sie wahrmachen, werden sich Disney und die Marvel Studios für Guardians of the Galaxy Vol. 3 offensichtlich nach einem neuen Drax-Darsteller umsehen müssen.
I will do what Im legally obligated to do but @Guardians without @JamesGunn is not what I signed up for. GOTG w/o @JamesGunn just isn’t GOTG. Its also pretty nauseating to work for someone who’d empower a smear campaign by fascists #cybernazis . That’s just how I feel https://t.co/Ym4FwruVDu
— Dave Bautista (@DaveBautista) 5. August 2018