AnzeigeN
AnzeigeN

Avengers - Infinity War

News Details Kritik Trailer
"Infinity War"-Debatte

Debatte: Warum "Infinity War" super vs. mies ist

Debatte: Warum "Infinity War" super vs. mies ist
77 Kommentare - So, 29.04.2018 von Moviejones
Ist "Avengers - Infinity War" ein guter Film oder verschaukelt uns Marvel nur? ACHTUNG, SPOILER!
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!
Debatte: Warum "Infinity War" super vs. mies ist

Ist Avengers - Infinity War super oder ist der Film mies? Je nach Betrachtung ist eigentlich beides legitim. Im folgenden Artikel möchten wir zwei Sichtweisen darlegen, dabei nehmen wir keine Rücksicht auf die Inhalte und geben eine akute Spoilerwarnung ab.

Avengers - Infinity War - Wie geil ist das denn?!!!

Darauf haben wir zehn Jahre gewartet! Endlich sind alle beisammen, die alten Helden und die neuen, und selbst wenn Hawkeye, Ant-Man und einige Randfiguren fehlen, so sind doch ansonsten alle vollzählig. Die Avengers treffen auf die Guardians und in drei Erzählsträngen wird versucht, Thanos Einhalt zu gebieten. Das Tempo ist hoch, als Comicfan kann man sich an den Kämpfen, Explosionen und dem hohen Tempo gar nicht sattsehen. Die Interaktion der Superhelden ist - das Wortspiel passt hier einfach - super. Wo andere Studios versuchen, den Erfolg von Marvel zu kopieren, indem man eigene Stärken verrät und sich anbiedert, gehen Marvel und Disney mutig voran. Man schaut eben nicht, was die anderen anstellen, man macht sein eigenes Ding und das erhobenen Hauptes. Lass die anderen Studios wimmern, wir wissen was wir tun und dieses Mal sind wir sogar radikal!

"Avengers - Infinity War" Trailer 2 (dt.)

Wo die Helden bisher immer unantastbar waren (was mitunter zu berechtigter Kritik führte), ist Thanos eine Urgewalt. Erst tötet er die Überlebenden aus Asgard, selbst Loki kann sich seinem Griff nicht entziehen, dann endlich die Auflösung, wo sich der sechste Infinity Stein befindet. Der Kniff mit Red Skull ist nicht nötig, aber passt ins Konzept. Gerade auch die im Film aufgebaute Beziehung zu Gamora macht Thanos interessant, es zeichnet ein Bild von ihm, welches von den typischen Marvel-Schurken abweicht. Seine Motivation ist schlüssig und nachvollziehbar und stellt sogar das teils idiotische Verhalten der Avengers infrage. Als Zuschauer wird man regelrecht in den Stuhl gepresst, denn Zeit zum Verschnaufen ist nicht. Die beinahe 150 Minuten vergehen wie im Flug und eigentlich hätte dieser Film noch mehr Laufzeit verdient. Hier folgt Schlag auf Schlag ... und dann das Ende. Dass Thanos alle Steine erhält, musste sein, doch wie sehr traut sich Disney, das MCU zu erschüttern! Auf Iron Man haben wir gewettet, es hätte Thor treffen können und sogar Captain America. Aber Disney ist radikal und löscht beliebte Figuren aus wie Spider-Man, Black Panther, Doctor Strange, Nick Fury, Scarlet Witch und weitere, neben 50% der galaktischen Lebewesen. Was bleibt ist eine veränderte Welt, in der Thanos als Sieger in den Sonnenuntergang schaut. Der Abspann rollt, Thanos wird wiederkommen und das MCU ist nicht mehr so wie es zuvor war. Als Zuschauer ratloses Entsetzen, so was können die doch nicht machen! Gerade erst hat Black Panther Rekorde gebrochen und Spider-Man - Homecoming kam im vergangenen Jahr super bei den Zuschauern an - und nun das?!

Dieser Film hat alles, was das Fanherz höherschlagen lässt. Selbst wer wenig mit den Comics anfangen kann, kann sich nur schwer dieser Faszination entziehen. Avengers - Infinity War ist ein atemberaubender Ritt, voller liebgewonnener Figuren, die sich ihrer größten Prüfung stellen müssen. Jeder Augenblick ist ein Moment auf Messers Schneide. Eine Comicverfilmung, wie sie nicht besser sein kann. Es ist schwer, sie nicht zu mögen, aber durchaus legitim, so manche Dinge kritisch zu beäugen.

Avengers - Infinity War - Ernsthaft?!

Disney, das wollt ihr euren Zuschauern verkaufen? Und vermutlich werden euch viele das auch noch glauben. Spider-Man, Black Panther, Doctor Strange?! Bei manchen Figuren hätte man es euch ja abgenommen, aber spätestens bei Spider-Man war klar, dass hier Betrug am Zuschauer betrieben wird. Ihr wollt vielleicht radikal sein, dabei ist das nur gut durchgeführtes Marketing. Es steht doch schon fest, Spider-Man - Homecoming 2 ist geplant und nachdem Black Panther über 1,3 Mrd. $ eingespielt hat, soll er tot sein, tot bleiben? Ein PR-Gag erster Güte, auch wenn der Schockmoment aktuell funktioniert. Aber was ist in einem Jahr? Wer ein bisschen Eins und Eins zusammenzählen kann, ahnt bereits, was passiert. Der Joker, den Doctor Strange im Film bereits andeutet, wird auf magische Weise zum Deus Ex Machina. Lasst uns raten: Ant-Man and the Wasp erscheint am 26. Juli und wird vor Avengers - Infinity War spielen. Der Plot wird sicherlich irgendwie auf Captain Marvel hinauslaufen, was zufälligerweise im März nächsten Jahres erscheint, in den 90ern spielt und passend vor Avengers 4 in die Kinos kommt. Die Lösung aller Probleme, in Avengers - Infinity War schon angeteasert.

"Avengers - Infinity War" Trailer 1 (dt.)

Dann war´s das mit dem Schocker, dann wird wieder zurückgerudert, wird an ein paar lukrativen Stellschrauben gedreht und wieder von vorne angefangen. Die nützlichen Superhelden, die die gut vermarktbar sind, werden wiederauferstehen. Die Darsteller, deren Verträge ablaufen, wird man als Knochen den Kritikern hinwerfen. Seht her, wir sind doch forsch! Nein, das seid ihr nicht. Das nennt sich Kalkül.

Was passiert vor allem mit dem Ende von Avengers - Infinity War, wenn nächstes Jahr alles wieder revidiert wird? Die emotionale Auswirkung wird es dann nicht mehr geben. Was jetzt berührt, zerfällt in seine Einzelteile. Und das ist Betrug am Zuschauer. Es geht nicht darum, eine gute Geschichte zu erzählen, sondern einfach nur darum, die nächste Sau durchs Kino zu treiben und als the next big Thing zu verkaufen.

Erfahre mehr: #Superhelden, #Marvel, #Comics
AnzeigeN
Mehr zum Thema
Horizont erweitern
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
77 Kommentare
1 2 3 4 5 6
MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
29.04.2018 00:41 Uhr | Editiert am 29.04.2018 - 01:04 Uhr
3
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.239 | Reviews: 108 | Hüte: 642

Ach ja, warum ist Frodo mit dem Ring nicht direkt mit einem Adler und Gandalf zum Berg der Macht geflogen? Dann hätten wir uns eine epische Trilogie sparen können, ebenso die Cliffhanger von Teil 1 und 2. Ach ja, alles Marketing-Gags, um den Zuschauer bei Laune zu halten und ihm Geld aus der Tasche ziehen.

Dieses Beispiel musste sein. Für mich ist eure Meinung und euer Artikel pure Schwarzmalerei. Ich persönlich liebe es, wenn ein Ende nicht so plötzlich kommt und wenn auch Helden mal extrem einstecken müssen, um letztlich erst viel später einen Sieg zu erringen. Ein Sieg ist dann noch viel größer, wenn man vorher Niederlagen erleiden musste. Das macht eine gute Geschichte aus. Ansonsten könnte man aus allen mehrteiligen Geschichten, seien es nun Bücher, Spiele oder Filme einen einzigen Teil machen und alles kürzen. Aber dann wäre alles zu schnell vorbei und der Sieg wirkt weniger schwierig und dramatisch und vor allem weniger bedeutend.

Infinity War ist für mich ein wahres Meisterwerk an Filmkunst im Hinblick auf dieses Genre. Besser hätte niemand den Film machen können, wie ich finde, höchstens noch länger... aber genau das ist er ja eigentlich: Länger. Denn Avengers 4 kommt noch und führt die zu kurze Geschichte fort. Ich fühle mich jhedenfalls nicht verarscht, sondern sehe nur eines: Thanos hat für den Moment gesiegt und das erreicht, was er wollte: Die halbe Bevölkerung ausgelöscht, wahrscheinlich sogar des ganzen Universums. Und er schreckt dabei auch nicht vor dem Zuschauer zurück. Gnadenlos wird per Zufall (so habe ich es interpretiert) jeder Zweite ausgelöscht. Aber man merkt Thanos auch deutlich an, dass er nicht komplett mit sich zufrieden ist durch Gamoras Tod. Und natürlich wissen wir, dass es am Ende nicht so bleiben wird. Die spannende Frage ist nur: Wie wird das ganze rückgängig gemacht? Doctor Strange kann das ja nicht tun. Was genau tut Captain Marvel? Und wo waren Ant-Man, Wasp und Hawkeye? Und was ist nun aus Red Skull geworden, wo er ja quasi keinen Stein mehr bewachen muss? Vielelicht alles strategisch intelligent von ihm geplant? Spannend bleibt es allemal.

Der Film schafft meiner Meinung nach den perfekten Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Humor, Charakterzeichnung, tollem Teamwork und Action. Er fühlt bedrohlich an, fast wie ein Thriller, ohne dabei seine Wurzeln des Comics zu vergessen. Er macht Spaß und ist dramatisch zugleich. In meinen Augen nahezu perfekt, wenn auch an manchen Stellen nicht ohne Logiklücken, die mich aber in keisnter Weise gestört haben. Bis auf eine Kleinigkeit, die mich schon ein kleines bischen gestört hat: Weswegen hat Doctor Strange vom Raumschiff nicht einfach ein Portal zu Erde geöffnet. Er fragt, wie sie denn nun zur Erde zurückkommen sollen? What? Das war der einzige größere Schnitzer, der besonders auffiel.

Zum Thema, weshalb manche Helden mal stark und mal schwach sind: Ich habe das "meistens" so empfunden, dass die jeweilige Situation aus einem starken Helden einen schwachen gemacht hat. Auch ein extrem starker Held kann auch mal auf dem falschen Fuß erwischt werden, in eine Falle tappen oder gar von ebenso starken Bösewichten überrumpelt werden, was dann zu einem Malus seiner Fähigkeiten führt. Der Vorteil besteht darin, den ersten Zug zu haben. Wie in einem guten Rollenspiel ist auch ein starker Charakter mal schwach, wenn er auf dem falschen Fuß erwischt wird oder sich einen Patzer leistet. Und da die Helden allesamt total überrumpelt wurden von mehreren übermächtigen Gegnern, finde ich es zum größten Teil gut gelöst und nachvollziehbar. Vision war noich der auffälligste Charakter, wenn er sich manchmal scheinbar einfach nicht gewehrt hat.

Für mich aber einer der gigantischsten und besten Comicverfilmungen überhaupt. Im MCU für mich der beste Film und insgesamt auf seine ganz eigene Weise so genial wie die Batman-Trilogie von Nolan auf seine Weise. Beide perfekt in ihrem eigenen Stil.

Ganz klar von mir eine 10/10 oder ganze 5/5 Hüte.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
29.04.2018 00:22 Uhr | Editiert am 29.04.2018 - 00:24 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.952 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Aus offensichtlichen Gründen verzichte ich auf Spoiler-Marker, da dieser Thread sich ohnehin klar an die richtet, die den Film bereits kennen.

Ich habs bereits im Kritikenspiegel-Thread angemerkt, daher hier nochmal aus nem leicht anderen Blickwinkel formuliert: auch in meiner Brust schlagen hier zwei Herzen. Der Fanboy springt bei all den Helden fröhlich im Zickzack. Der Filmfan wittert jedoch den gleichen, konsequenzlosen Marvel-"Kram", den sie seit Jahren liefern. Innerlich WEIß ich bereits, dass im vierten Avengers alles revidiert wird, was aktuell noch als schockierend präsentiert wird. Und auch wenn Loki möglicherweise tot bleiben wird und eventuell der eine oder andere Phase 1 Held so langsam in Rente geschickt werden dürfte: am Ende wird keiner der großen Namen tot bleiben, denn es ist alles nur ein großes Geschäft und Spidey und Black Panther machen letztlich zu viel Geld und wurden zu pompös vermarktet, um nun zu verschwinden. Insbesondere da ja bereits groß geplant wird für die stetig unweigerlichen Fortsetzungen.

Ich liebe Marvel, aber ich hasse sie auch. In den Comics lässt man sich zumindest teils Jahre Zeit, um Konzepte auszuloten, bevor man geliebte Figuren zurückbringt (man denke nur mal an Peter Parker nach der Klonsaga, als er 5 Jahre von seinem Klon vertreten wurde, oder zuletzt nach dem großen Coup von Doc Ock, als der Peters Körper für über 2 Jahre für sich beanspruchte und wir solange eine gaaanz andere Spinne zu sehen bekamen), in den Filmen bleibt es beschränkt auf Minuten, maximal wird mal über knapp zwei Filme etwas beibehalten, so wie Lokis erster Tod und seine kurze Herrschaft über Asgard von Thor 2 auf 3...

So bleiben es stets leicht verdauliche One-Shots, die trotzdem irgendwie verbunden sind. Aber seien wir ehrlich - wollen wir denn wirklich, dass Figuren die wir mögen auf Dauer von der Bildfläche verschwinden? Klar will ich das, aber ich würde es hassen und wollen, dass es nicht mehr so ist. Und so geht es den meisten...und da liegt eben das Problem. Denn Helden dürfen nicht sterben, wenn sie Helden bleiben sollen. Aber ohne Konsequenzen hat es eben alles kein Gewicht. Und dieses Dilemma kann man nicht lösen, man kann es höchstens ignorieren, solange es geht.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
1 2 3 4 5 6
Forum Neues Thema
AnzeigeN