Das Angebot von Netflix scheint Woche für Woche und Monat für Monat weiter zu wachsen. Aber Rückschläge hat der Anbieter ebenfalls einzustecken. Zuletzt im vergangenen Jahr, als Netflix drohte, die exklusiven Streamingrechte an der Sitcom Friends zu verlieren. 100 Mio. USD soll sich Netflix die Lizenzrechte kosten lassen haben, um Friends auch im Jahr 2019 exklusiv streamen zu können.
Doch selbst 100 Mio. USD können nicht verhindern, dass die exklusiven Streamingrechte in naher Zukunft verpuffen. Teilen muss Netflix dann mit den Rechteinhabern selbst, denn für Unternehmen wie NBCUniversal, WarnerMedia und The Walt Disney Company ist es aktuell Trend, selbst Streamingdienste anzubieten. Somit ist nicht nur Friends sondern auch Das Büro gefährdet - Netflix muss künftig also mit den anderen Streamingdiensten teilen.
Aber weitere Serien könnten folgen - und Netflix müsste dann heftig einstecken. Laut den Nielsen-Zahlen, die dem Wall Street Journal vorliegen, decken die drei genannten Unternehmen allein 40 % der Inhalte von Netflix ab. Darüber hinaus wurden anhand der Zahlen vom Oktober 2018 zu 72 % Inhalte aus der bestehenden Bibliothek über Netflix abgerufen, nicht Netflix-Originals. Parks and Recreation sowie Grey’s Anatomy - Die jungen Ärzte stehen ebenfalls womöglich nicht länger exklusiv Netflix zur Verfügung.
Und dann wären da noch die Serien, die womöglich vollständig abwandern könnten, mindestens in den USA, einschließlich der gesamten Arrow-verse-Palette und Black Lightning, sowie The CWs Riverdale. Nachdem Netflix in den vergangenen Monaten aufgrund des auslaufenden Vertrages auch die Marvel-Serien abgesetzt hat und auch die exklusiven Streamingrechte an sämtlichen Disney-Filmen verlieren wird, wird die Luft also langsam dünn.
Dennoch versucht man sich bei Netflix optimistisch zu zeigen. Und ein klein wenig Hoffnung darf Netflix auch bewahren, denn im Gesamten betrachtet, werden es die Unternehmen nicht leicht haben, dem Konsumenten ihr Angebot schmackhaft zu machen. Viele Streamingfreunde stellen sich schon jetzt quer, für noch eine Plattform und noch eine Plattform und noch eine Plattform zu zahlen. Siegt am Ende doch Netflix?