Richtig brisant wird es, als Chris Hemsworth auf die beiden Marvel-Sequels Thor - The Dark Kingdom und Thor - Tag der Entscheidung zu sprechen kommt. Besonders der dritte Ausflug als hammerschwingende Gottheit Thor genießt aufgrund des überbordernden Humors bei Fans ein eher zweifelhaftes Standing.
"Ich war nicht begeistert von dem, was ich in Thor 2 gemacht hatte. Ich war ein wenig enttäuscht von dem, was ich getan hatte. Ich fand nicht, dass ich die Figur in irgendeiner Weise weiterentwickelt habe, ich fand nicht, dass ich dem Publikum etwas Unerwartetes und Neues gezeigt habe. Und als dann Ragnarok kam, war ich selbst frustriert von dem, was ich getan hatte, und das ist nicht die Schuld eines anderen Regisseurs oder von irgendjemandem, es war meine eigene Leistung. Ich wollte wirklich mit der Form brechen."
Er sei von dem Kriegsgott gelangweilt gewesen, so der Schauspieler. Taika Waititi sei es mit der Rolle ähnlich ergangen, sodass beide beschlossen, sich nicht beim Dreh zu langweilen: Jedes Mal, wenn das Gefühl von Langeweile aufkam, hätten sie eine andere Richtung eingeschlagen. Hemsworth: "Wir haben die Figur einfach demontiert, wir wollten, dass er ein wenig unberechenbarer ist, wir wollten, dass er sich in einer anderen Situation befindet als zuvor, und dass auch der Humor durchkommt."
Nicht alle Gags hätten gezündet und es sei für Hemsworth eine Lehre gewesen, sich dabei zu hinterfragen, ob der jeweilige Humoreinsatz bei einem Film nicht der Geschichte und anderen Emotionen im Weg stünde. Bei Sichtung der endgültigen Schnittfassung sei für ihn klar gewesen, dass die vielen Witze nicht im Einklang mit der Story von Thor 3 stünden. Dennoch bereue er das eingegangene Risiko nicht, schließlich sei das ein wesentlicher Aspekt des Filmemachens. Auch schätze er die Zusammenarbeit mit Waititi sehr.
Für Fans bleibt damit zu hoffen, dass er im Kampf gegen Christian Bales Gorr, den Götterschlächter in Thor - Love and Thunder zu alter Stärke findet. Der neueste Marvel-Streich kommt am 6. Juli in die deutschen Kinos:
World’s strongest Avenger with the world’s best fans! Thank you for the 209M views in 24 hours! ?? pic.twitter.com/8MtmgaEc0S
— Chris Hemsworth (@chrishemsworth) April 20, 2022
Als Hemsworth im August 2017 für eine erneute Zusammenarbeit mit Drew Goddard bei Bad Times at the El Royale zusagte, hatte er noch nicht einmal das Skript gelesen. Demnach vertraute er dem Regisseur blind. Goddards Art, Geschichten zu erzählen, gefalle dem Star einfach. Der Dreh des anrüchigen Materials habe ihm wahnsinnig viel Freude bereitet. Die Arbeit habe sich sehr intim angefühlt und die Darbietung des Billy Lee bot ihm ungeahnte Möglichkeiten, weil die Rolle so freakig und widerwärtig sei.
Damit sind wir auch schon bei seinem neuen Film Der Spinnenkopf angelangt, der bereits am 17. Juni auf Netflix seine Premiere feiert. In dem Film spielt er einen zynischen Gefängnisdirektor, der seinen Insassen Strafminderung gewährt, wenn diese sich mit Tests eines emotionsveränderndem Medikaments einverstanden erklären. Miles Teller mimt dabei eines seiner Versuchskaninchen. Eine solche Rolle habe Hemsworth laut eigenem Bekunden bisher noch nicht verkörpert. Das Skript lobt er als frisch und einzigartig.
Der von Hemsworth in Der Spinnenkopf gespielte Antagonist Steve Abnesti sei unfähig, Mitgefühl für die Leiden seiner Insassen zu empfinden, obwohl er sich darüber im Klaren wäre, dass das eine zutiefst wichtige Eigenschaft sei. Die Rolle repräsentiere ein diabolisches Genie, das sich selbst etwas beweisen wolle, was die Darbietung so intensiv gestalte. Für ihn sei es erfrischend, zur Abwechslung einmal nicht in einem Special-Effects-Gewitter mit schweren Kostümen aufzuwarten, sondern sich auf wesentliche Kriterien des Schauspiels konzentrieren zu können.
Drip on? Spiderhead on @NetflixFilm June 17 @Miles_Teller @jurneesmollett pic.twitter.com/35Ib9NS7Xi
— Chris Hemsworth (@chrishemsworth) May 17, 2022
Zum Schluss der Retrospektive lässt Chris Hemsworth die Community wissen, dass es ihm wichtig sei, sich in Bezug auf eine potenzielle Rolle stets darauf zu befragen, was er der Welt dadurch mitteilen könne und ob diese ihn instinktiv anspreche. Am wichtigsten sei für ihn aber, dass der jeweilige Dreh eine schöne Erfahrung sein soll, schließlich kann er dadurch weniger Zeit mit seiner Frau (die spanische Schauspielerin, Sängerin und Produzentin Elsa Pataky) und seinen drei Kindern verbringen. Er wolle die Dinge einfach halten, damit sich sein Schauspiel möglichst frei entfalten könne.
Aktuell ist Chris Hemsworth übrigens mit dem Dreh zum Mad Max - Fury Road-Prequel Furiosa beschäftigt. Auch dort wird er den Bad Guy raushängen lassen. Das PS-getriebene Action-Spektakel soll 2024 in die Kinos kommen.