Bewertung: 4.5 / 5
Ridley Scott dreht einen Sci-Fi-Film im Weltraum - so kennen und lieben wir den Regiealtmeister (Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt). Mit seinem neuesten Streifen Der Marsianer - Rettet Mark Watney liefert er einen Kinofilm ab, der uns zeigt, wie spannend Physik sein kann und wie aufregend die Weltraumforschung - auch wenn Mark Watney auf dieses Abenteuer sicher gerne verzichtet hätte...
Während einer Expedition auf dem Mars kommt es zu einem verheerenden Sturm und Astronaut Mark Watney (Matt Damon) wird nach einem Unglück für tot gehalten. Captain Melissa Lewis (Jessica Chastain) und die Crew begeben sich zurück an Bord der Landungsfähre und weiter zum Raumschiff, um den Rückweg zur Erde anzutreten. Doch Watney ist nicht tot, der sich plötzlich mutterseelenallein auf dem Mars wiederfindet. Konfrontiert mit Nahrungsknappheit in einer lebensfeindlichen Umgebung muss er versuchen, die NASA auf sein Schicksal aufmerksam zu machen. Das gelingt - nur wie sollen NASA-Direktor Teddy Sanders (Jeff Daniels) und Missionschef Venkat Kapoor (Chiwetel Ejiofor) den "Marsianer" nach Hause holen...?
Trailer zu Der Marsianer - Rettet Mark Watney
Der Marsianer - Rettet Mark Watney Kritik
Lasst euch bloß nicht vom sperrigen deutschen Titel davon abhalten, ins Kino zu gehen! Wer Science Fiction mag und auch Naturwissenschaft und Technik einen gewissen Zauber abgewinnen kann, der wird an Der Marsianer - Rettet Mark Watney seine helle Freude haben. Ridley Scott ist ein äußerst gelungener Abstecher auf den Roten Planeten gelungen und dabei vor allem eine wirklich abwechslungsreiche Geschichte, die zum einen Matt Damon allein in den Mittelpunkt rückt und dann wieder die Bemühungen seiner Kollegen und der Wissenschaftler auf der Erde, den armen Kerl dort oben doch noch zu retten.
Apropos Matt Damon. Da muss sich der Arme schon wieder retten lassen, dieses Mal ist er aber patent genug, sich lange genug allein versorgen zu können. Und diese Momente in Der Marsianer - Rettet Mark Watney haben es in sich. Auch wenn man zu Beginn meint, dass es nahezu ein Spaziergang sein könnte, weil Mark Watney a) ziemlich viel zustande bringt und b) auch die Technik mitspielt. Jedenfalls eine Weile, denn der Mars ist und bleibt für uns Menschen feindliches Gelände, und das wird uns immer wieder vor Augen gehalten. Dabei hält sich Scott gerade zu Beginn nicht mit Geplänkel auf und wirft uns mittenrein ins Geschehen, erspart uns unnötige Vorgeschichten zur Crew und zur Mission und konzentriert sich aufs Wesentliche.
Sobald die Kamera von Damon ablässt, stehen andere Personen im Mittelpunkt, die alles daran setzen, den Astronauten zu retten, auch wenn es noch so ausweglos scheint. Allen voran Chiwetel Ejiofor, Jeff Daniels, Sean Bean, Jessica Chastain sowie Kristen Wiig und Donald Glover. Ein abwechslungsreicher Cast und bei aller Dramatik ist bemerkenswert, dass auch der Humor nicht zu kurz kommt. Der Marsianer - Rettet Mark Watney ist weit davon entfernt, als Komödie durchzugehen, aber witzige Akzente, Momente und auch die Musik tun ihr Übriges, um den Zuschauer auf mehreren Ebenen zu erreichen.
Gerade auch was die Tricks angeht, ist besonders die Marsoberfläche ein Augenöffner. Beeindruckende Szenen, die hier geschaffen werden und auch der Verdienst derjenigen hinter der Kamera und vor allem des US-amerikanischen Schriftstellers Andy Weir, der den Roman "The Martian" verfasste und die alle das Thema Wissenschaft derart unterhaltsam aufwärmen. Man ertappt sich bei dem Gedanken, ob man selbst nur 10% so viel Wissen an den Tag legen würde, wie Botaniker Mark...
Der Marsianer - Rettet Mark Watney Fazit
In Der Marsianer - Rettet Mark Watney sehen wir eine wirklich gute Leistung von Matt Damon - ob diese oscarwürdig ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. Der Film ist spannend, die Mission voller Erfindungsreichtum und besonders erholsam, dass (fast) ohne Liebespärchen, Todesdramen usw. ausgekommen wird. Dabei immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven kurzweilig erzählt. Wer Gravity mag, wird den einsamen Mark auf dem Mars auch mögen!