Bewertung: 3 / 5
Fack ju Göhte 3 braucht keiner, darüber müssen wir nicht diskutieren. Aber immerhin schafft es der dritte Teil, ein paar nette Gags auf die Leinwand zu zaubern, ein wenig den Charme des Erstlings wiederzuerwecken und damit den schlechten zweiten Teil etwas vergessen zu lassen. Aber wie das mit den unnützen Fortsetzungen eben ist, alles köchelt auf Sparflamme und vom einstigen Esprit ist nicht mehr viel übrig.
Fack ju Göhte 3 Kritik
Chantal, Danger, Zeynep und Co. gehörten noch nie zu den hellsten Kerzen auf der Torte, aber dank ihres Lehrers Zeki Müller (Elyas M’Barek) haben sie es doch immer wieder geschafft, den Irrsinn an der Goethe-Gesamtschule zu überstehen. Doch die größte Herausforderung liegt nun vor ihnen, denn jetzt gilt es, die Rasselbande durchs Abitur zu prügeln, damit die Jugendlichen überhaupt eine Chance im späteren Berufsleben haben. Dass dann auch noch das Bildungsministerium mitmischt und die Teenies so gar keinen Bock haben, macht das ganze Projekt nicht einfacher...
Trailer zu Fack ju Göhte 3
2013 überraschte uns Fack ju Göhte als herrlich politisch unkorrekte Komödie. Charmanter Antiheld trifft auf nerdige Lehrerin, wird durch dusselige Umstände selbst zum Lehrer und muss sich mit einem Haufen nerviger Teenager herumschlagen, die zwar den Gott der Dumpfheit anbeten, aber im Inneren total sympathisch sind. Dies war eine Kombination, die nicht unbedingt frei von Tücken war (über so manch platten Witz kann man sich streiten), aber das Herz des Films war genau am rechten Fleck. Da aber Erfolg oft ein zweischneidiges Schwert ist und so ein Glücksgriff selten zweimal gelingt, war die unausweichliche Fortsetzung 2015 dann von einem ganz anderen Kaliber. Statt die Stärken von Fack ju Göhte zu betonen, pickte man sich mit Fack ju Göhte 2 genau die Aspekte heraus, die einfach nur nervig waren und kombinierte dies mit einer noch nervigeren Medienkampagne.
Fack ju Göhte 3 will nun wieder alles besser machen und kehrt dahin zurück, wo einst alles begann, zur Goethe-Gesamtschule. Gerade das schulische Ambiente passt viel besser zu Zeki Müller und seinen Schülern als ein konstruierter Auslandstripp. Vom bekannten Muster wird aber auch hier nicht abgewichen, denn erneut steht er vor einer schier unlösbaren Aufgabe, muss sich dann mit dem Unmut der Schüler auseinandersetzen, um dann mit ihnen doch noch die Kurve zu kriegen. Dafür braucht es erst einen Feind, der hier in Form des Bildungsministeriums auf den Plan rückt und den Schülern deutlich, aber immerhin ehrlich klarmacht, wie mies es um ihre Perspektiven im Leben aussieht. Mal ehrlich, wer würde diesen Schülern mehr Verantwortung überlassen als die Aufsicht über eine ungeschälte Apfelsine? Brot bleibt eben Brot, da nützt dann auch Dampfhammerphilosophie nicht.
Aufgelockert wird der schnöde Schulalltag, wie sollte es anders sein, durch eine Vielzahl von Witzen. Hier macht es erneut wie bei den Vorgängern die Masse und nicht zwingend die Klasse. Am besten funktionieren diese wie schon früher, wenn alle Hemmungen fallengelassen werden und herrlich Schwarzer Humor serviert wird. Was fehlt, ist dieses Mal leider Karoline Herfurth als Gegenpart zu M´Barek. Gerade dieses ungleiche Paar sorgte dafür, dass der erste Film funktionierte. Zwar bekommt Zeki Unterstützung durch Biggi Enzberger (Sandra Hüller), aber ein vollwertiger Ersatz ist sie beim besten Willen nicht.
Was bleibt von Fack ju Göhte 3, ist eine weitere Fortsetzung. Mehr von dem, was man kennt, aber neue Wege werden nicht beschritten, was aber auch niemand fairerweise erwartet hat. In seinen besten Momenten fühlt sich Fack ju Göhte 3 an wie der erste Film, aber es sind eben nur Momente. Immerhin ist er nicht so nervig wie der Vorgänger und wenn der Abspann rollt, hat man wenigstens ein paar Mal gelacht und nicht das Gefühl, das Geld zum Fenster hinausgeworfen zu haben. Also klar ein Film für Fans der Reihe!