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Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

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(Noch) kein zweites "Herr der Ringe"

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise Kritik

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise Kritik
81 Kommentare - 09.12.2012 von Moviejones
Wir haben uns "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

Bewertung: 4 / 5

Dies liegt auch daran, dass trotz der opulenten Laufzeit von 164 Minuten Jackson nicht die Zeit hat, jeder Figur eine ordentliche Charakterzeichnung zu verpassen. Natürlich haben Bilbo und Thorin genug Momente, doch viele der Zwerge gehen einfach in der Masse unter. Zwar gibt es noch genug Zeit in den Folgefilmen, auch den anderen Zwergen ihren ganz besonderen Moment zu schenken, doch dies ist auch bitter nötig, damit sich die dramatischen Ereignisse im großen Finale wirklich emotional entfalten können und Thorin ganz wie Aragorn seinerzeit an seiner Aufgabe wachsen kann. Dies spricht dann doch für die sehr umstrittene Dreiteilung des Buches.

Ein ganz besonderes Reizthema. Wie kann ein einfaches Kinderbuch in drei Filme aufgeteilt werden, wo doch auch der deutlich umfangreichere Ringkrieg nur drei Filme erhalten hat? Vom Umfang war Tolkiens Hobbit in etwa mit einem Roman aus Der Herr der Ringe gleichzusetzen. Die Seitenanzahl sagt aber wenig über den tatsächlichen Inhalt eines Buches aus. Vor allem der Vergleich zwischen Hobbit und Herr der Ringe könnte komplizierter nicht sein. Vor 11 Jahren war es eine Mammutaufgabe, die Trilogie umzusetzen, doch Jackson hatte einen Vorteil: Der Roman war zwar umfangreich, aber Tolkien ergoss sich in Beschreibungen und Dialogen, die Jackson teils nur 1:1 übernehmen musste. Bei der neuen Trilogie hatte Jackson nun ein Kinderbuch vorliegen, das textuell ganz anders daherkommt. Abenteuer, die sich im Ringkrieg über mehrere Kapitel ziehen konnten, wickelt Tolkien nicht selten als Randnotiz ab oder komprimiert alles auf wenige Seiten. Hinzu kommen Querverweise über Gandalfs Abenteuer, die im Roman nur kurz tangiert werden und erst durch die Anhänge von Tolkien die Brücke zu Der Herr der Ringe schlagen. Es gibt somit durchaus genug Material für mehr als einen Film, doch erst Mitte 2012 rang sich Peter Jackson für drei Filme durch.

Trailer zu Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

Dies bringt nun einige Probleme mit sich, die schon einen Unterschied zu Der Herr der Ringe darstellen. Boten Die Gefährten, Die Zwei Türme und Die Rückkehr des Königs als einzelne Romane jeweils einen Spannungsbogen, mussten diese für drei Filme beim Hobbit erst erzeugt werden. Ursprünglich sollte Der Hobbit - Eine unerwartete Reise erst mit der Flucht aus dem Düsterwald enden, nun wird schon kurz nach dem Nebelgebirge der Schnitt gemacht. Der Vorteil ist, der Film wäre mit dem geplanten Originalende entweder total gehetzt gewesen oder hätte die 3-Stunden-Marke gewaltig gesprengt. Der Nachteil ist, dem Film fehlt das besondere Alleinstellungsmerkmal. Die kleine Schar wird von einem Abenteuer ins nächste gespült und versucht dabei, von A nach B zu kommen. Die strukturellen Ähnlichkeiten zu Der Herr der Ringe - Die Gefährten sind zu gewaltig, als dass sie wegdiskutiert werden können. Bilbos Abenteuerauftakt ist bis auf Nuancen so nur eine Kopie von Frodos deutlich größerem Abenteuer. Aus diesem Trott wird der Zuschauer nur durch einige Sequenzen herausgerissen, vor allem, wenn sich Bilbo mit Gollum (Andy Serkis) ein Rätselspiel in einer Höhle liefert. Erst Der Hobbit - The Desolation of Smaug wird in einem Jahr beweisen können, wie sehr sich das neue Hobbit-Abenteuer vom Ringkrieg unterscheidet und ob Jackson mit seiner Dreiteilung die richtige Entscheidung getroffen hat. Der erste Film als Gradmesser ist nicht tauglich, da auch Tolkiens Roman in der ersten Hälfte mit Schwächen zu kämpfen hatte.

Es ist bald 20 Jahre her, dass wir zum ersten Mal den Roman gelesen haben und kurz darauf auch die Ringsaga. Seit dieser Zeit wurde jedes Buch fast ein Dutzend Mal gelesen und wir würden uns ohne Weiteres als Buchpuristen bezeichnen. Mal mehr, mal weniger argwöhnisch hatten wir daher vor 11 Jahren jede Änderung verfolgt, die Jackson bei Frodos Abenteuer vollzog. Manche Szene wurde durch ihn aufgewertet, so manche filmische Änderung konnte nur verteufelt werden. Dabei zeigte sich, Peter Jackson ist de facto kein großartiger Regisseur, den viele aus ihm machen. Je dichter er an der Vorlage dran ist, desto besser ist oft die Inszenierung. Zugedichtete Szenen sorgten dagegen nicht selten für Unmut wegen ihrer holperigen Darstellung. Doch trotz dieses Mangels besitzt Jackson damals wie heute etwas, was vielen Regisseuren fehlt und dafür sorgt, dass ihm so mancher Makel gerne verziehen wird: Jackson besitzt Leidenschaft, die in jeder Szene zu spüren ist. Diese macht Mittelerde lebendig und gerade bei Der Hobbit - Eine unerwartete Reise ist diese Leidenschaft relevant. Durch Tolkiens Schreibweise und kindliche Ausrichtung der Romanvorlage musste Jackson dieses Mal deutlich mehr eigene Szenen entwickeln. Auch inhaltliche Unterschiede wie sprechende Warge, Adler oder Trolle mussten erst umschifft werden und die buntgekleideten Zwerge des Romans wichen einer uns vertrauten Optik.

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81 Kommentare
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Sully : : Elvis Balboa
09.12.2012 19:53 Uhr | Editiert am 09.12.2012 - 20:45 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Sehr gute und ausführliche Kritik, die in etwa das widerspiegelt, was ich erwartet habe. Interessant, fand ich die Anmerkung darüber, dass Euch die 48fps, der Ihr ja im Vorfeld sehr offen gegenüberstandet, dann doch nicht richtig überzeugt hat!
Anmerken möchte ich in diesem Zusammenhang, dass ich denke, dass die Meisten es aber auch wohl nicht verteufeln, eher dem nachtrauern, was Spielfilmen eben eine "atmosphärische Aura" verliehen hat. So gehts mir jedenfalls diesbezüglich. Deshalb lasse ich auch in meinem Fall die immer häufiger benutzte Argumentation "man wird sich schon dran gewöhnen" nicht gelten. Da sollte es wohl eher heißen "man wird es akzeptieren müssen, wenn in Zukunft irgendwann alle Filme so gedreht werden sollten". Technischer Fortschritt ist ja nicht immer gleichbedeutend mit Verbesserung. Da stoße auch ich nicht in irgendein Horn, sondern tue nur meine Meinung kund. ;) Und der Hinweis darauf, dass wir uns eben nur an 48fps stören würden, weil wir eine geringere Bildrate gewohnt sind, ist mir als Begründung einfach zu wenig! Ich zum Beispiel war auch nur 2D gewohnt und finde trotzdem gut gemachtes 3D durchaus fantastisch.
Wenn man bedenkt, welchen atmosphärischen Effekt ein Weichzeichner hat (oft wirkt alles dadurch etwas "verzaubert"), dann wird einem ganz schnell klar wie "entzaubernd" eben die höhere Bildrate mit megaknackiger Schärfe und absolut flüssigem Bild sein kann. Und gerade bei einem Fantasyfilm, kann das durchaus fatal auf so manchen Zuschauer wirken. Trotzdem verteufele ich nichts daran. Sicher passt es hier und da...aber eben nicht zu Allem, so wie es auch bei 3D ist.

In Puncto Peter Jackson muss ich Euch widersprechen: Ihr schreibt, dass Jackson de facto kein großartiger Regisseur ist. Das sehe ich anders. Zum Einen hängt das ja nicht davon ab, wie sehr Film und Buchvorlage abgleichbar sind (ich hatte die HdR Bücher erst nach den Filmen gelesen und empfand während des Schauens überhaupt gar nichts als "holprig") und zum Anderen spielt da so viel mehr in die Regiearbeit hinein, als "nur" das was wir auf dem Bild zu sehen bekommen. Ein Regisseur, der am Beispiel von Peter Jackson/Herr der Ringe, eine so gewaltige Trilogie stemmt, alle Fäden in der Hand hält, zusammen mit seinem gigantischen Team die schier unüberschaubare Logistik zu steuern vermag und am Ende solch ein Resultat abliefert, kann und sollte in seinem Fach eindeutig als GROßARTIG angesehen werden!

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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Strubi : : Hexenmeister
09.12.2012 18:37 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
Gehofft hatte ich natürlich auf ein weiteres Meisterwerk als HdR, aber insgeheim erwartet hatte ich auch eher einen Film, wie hier beschrieben. Also "nur" einen sehr guten Fantasyfilm, der einen aber wieder nach Mittelerde entführt. Und so ein bissl war es ja bei (fast) allen "Blockbustern" so, dass die ganz großen Erwartungen nicht gehalten werden konnte, es aber trotzdem gute Filme waren.
Ich freue mich also auch weiterhin sehr auf den Film. Würde daher natürlich auch gern die Freikarten aus dem Weihnachtsgewinnspiel gewinnen. Aber bisher bin ich irgendwie noch nicht auf die Lösung des Rätsels gekommen :-).
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Shalva : : Moviejones-Fan
09.12.2012 18:11 Uhr | Editiert am 09.12.2012 - 20:37 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.11 | Posts: 4.513 | Reviews: 2 | Hüte: 128
Gute Kritik. Ich habe auch nicht erwartet, dass es ein zweites HDR-Die Gefährten wird.
Auch wenn ich die "Gabe der Voraussicht" nicht besitze, will ich trotzdem vermuten, dass anders als bei der HDR Trilogie der dritte Hibbit Film mein Favorit sein könnte.
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human8 : : Moviejones-Fan
09.12.2012 17:57 Uhr
0
Dabei seit: 20.03.12 | Posts: 1.012 | Reviews: 0 | Hüte: 8
So ein Mist und ich muss bis zum 28.12 (Kinostart in Polen) warten frown
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hekra : : Moviejones-Fan
09.12.2012 17:49 Uhr
0
Dabei seit: 18.07.12 | Posts: 1.382 | Reviews: 0 | Hüte: 17
anscheinend wurden die special extended editions schon von jackson bestätigt!
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
09.12.2012 17:33 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.952 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Sehr schöne Kritik die genau in die Richtung geht die ich wohl auch erwartet hatte. Der Film ist mit sicherheit sehr gut, aber eben kein weiterer Herr der Ringe Film. War ja auch nicht gefordert oder erwartet. Trotzdem, die Kritik gibt mir eine Entwarnung und ich freue mich umso mehr auf nächste Woche :-)
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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