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Dune - Teil 2

Kritik Details Trailer News
Krönender Abschluss?

Dune - Teil 2 Kritik

Dune - Teil 2 Kritik
39 Kommentare - 22.02.2024 von Moviejones
Wir haben uns "Dune - Teil 2" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Dune - Teil 2

Bewertung: 3.5 / 5

2021 konnte Denis Villeneuve mit Dune Kritiker und Publikum gleichermaßen begeistern, wurde seine Verfilmung von Frank Herberts Roman doch einhellig als erste gelungene Adaption des schwer zu verfilmenden Stoffes angesehen. Es handelte sich dabei aber lediglich um die Verfilmung der ersten Hälfte des ersten Bandes Der Wüstenplanet und nach mehreren Verschiebungen kommt nun endlich die Fortsetzung ins Kino.

Dune - Teil 2 Kritik

Die Handlung knüpft unmittelbar an das Ende des ersten Teils an: Paul Atreides (Timothée Chalamet) und seine Mutter Lady Jessica (Rebecca Ferguson) haben sich in den Weiten des Wüstenplaneten Arrakis den Fremen um ihren Anführer Stilgar (Javier Bardem) angeschlossen. Während ein Teil des einheimischen Volkes den Fremden gegenüber misstrauisch eingestellt ist, glauben die stark religiösen Fremen aus dem Süden in Paul den ihnen prophezeiten Messias gefunden zu haben. Der von Visionen eines verheerenden heiligen Krieges geplagte junge Mann ist jedoch hin- und hergerissen, ob er seiner vermeintlichen Bestimmung tatsächlich folgen sollte. Währenddessen schmiedet der machthungrige Baron Harkonnen (Stellan Skarsgård) Pläne, den Wüstenplaneten endlich komplett unter seine Kontrolle zu bringen.

Trailer zu Dune - Teil 2

Das Marketing rund um Denis Villeneuves Verfilmungen des legendären Romans von Frank Herbert mutet ein wenig seltsam an. Schon bei Dune dürfte manchen Kinozuschauern nicht klar gewesen sein, dass sie nur die Hälfte der Geschichte zu sehen bekommen würden, schließlich wurde der zweite Teil erst nach dem erfolgreichen Kinostart angekündigt. Wer sich von Dune - Teil 2 nun einen runden Abschluss erhofft, könnte ebenfalls enttäuscht werden, denn dieser wirkt vielmehr wie der Mittelteil einer Trilogie. Es würde uns jedenfalls nicht überraschen, wenn der dritte Film, der den Band Dune Messiah - Der Herr des Wüstenplaneten behandeln soll, in den nächsten Wochen offiziell grünes Licht erhielte.

Dass ein Teil der Zuschauerschaft sich von dieser Kommunikation ein wenig vor den Kopf gestoßen fühlen könnte, scheint man bei Warner Bros. in Kauf zu nehmen. Es dürfte eher nicht helfen, dass die Endschlacht von Dune - Teil 2 zudem recht antiklimaktisch anmutet. Überhaupt wirkt der Film vor allem zum Ende hin gestrafft und man bekommt kein wirkliches zeitliches Gefühl für Ereignisse, die in der Vorlage mehrere Jahre einnehmen, so dass die gewünschte Epik etwas auf der Strecke bleibt.

Diese Straffung hat immerhin den Vorteil, dass die fast dreistündige Laufzeit wie im Flug vergeht. Im Vergleich zum ersten Teil wurde zudem der Actionanteil hochgefahren und wie von Villeneuve nicht anders zu erwarten sind diese Sequenzen eindrucksvoll inszeniert.

Villeneuve und sein Kameramann Greig Fraser haben den visuellen Stil des Vorgängers im Großen und Ganzen beibehalten. Während die extremen Closeups von Gesichtern als gelungenes Stilmittel dem fähigen Ensemble Gelegenheit geben, viel über die Mimik auszudrücken, wirkt die durchgängig geringe Schärfentiefe, die quasi ein Markenzeichen des kanadischen Filmemachers ist, nicht ganz überzeugend, da die Panoramen des Wüstenplaneten dadurch nur selten in voller Pracht zu sehen sind.

Ähnlich wie zuletzt in Filmen wie Oppenheimer oder Poor Things sind einige Szenen in Schwarzweiß gehalten; während dies bei den Erstgenannten jedoch eine dramaturgische Funktion hatte, erschließt sich für die monochrome Spielerei in Dune - Teil 2 kein inhaltlicher Grund und der Gedanke dahinter war wohl einfach, dass es ganz nett aussehen würde. Soundtechnisch liefert der Film komplett ab und es lohnt sich, eine Vorstellung in einem Dolby Atmos-Saal zu buchen, da insbesondere bei Ornithopter-Flügen beeindruckende Höheneffekte für eine gekonnte Immersion sorgen.

Im Vergleich zur Vorlage wurden insbesondere die Figuren von Chani (Zendaya) und Lady Jessica ausgebaut. Die beiden wichtigsten Frauen in Pauls Leben verkörpern die entgegengesetzten Pole seines inneren Konflikts, denn während Chani der Prophezeiung mit großer Skepsis begegnet, ermutigt ihn seine Mutter zunehmend, die ihm vorbestimmte Rolle anzunehmen.

Pauls Character-Arc wird jedoch nicht ausreichend vertieft, so dass gewisse Entscheidungen im späteren Verlauf recht plötzlich anmuten. Auch andere Themen von Herberts Romanzyklus werden eher oberflächlich abgehandelt, um sich stattdessen auf einen konventionellen Rache-Plot zu fokussieren. So verkommt die Religionskritik mehr oder weniger zur humoristischen Punchline, während Villeneuve den kolonialistischen Aspekten der Geschichte noch weniger Beachtung schenkt.

Die Darsteller können mit einer Ausnahme (Dave Bautista schreit sich hier in einer Tour durch seine glücklicherweise nur wenigen Szenen) im Rahmen ihrer Rollen überzeugen, wobei einige wie Christopher Walken letztendlich verschwendet wirken. Die Szenen zwischen Chalamet und Zendaya bilden das Herzstück des Films und diese beiden bekommen daher auch am ehesten Gelegenheit, ihr Können aufblitzen zu lassen. Von den Neuzugängen holt Austin Butler aus seiner eindimensionalen Figur viel heraus, während Florence Pugh auf einen Ausbau ihrer Rolle im dritten Teil hoffen muss.

Fazit

Denis Villeneuve liefert mit Dune - Teil 2 ein audiovisuelles Spektakel, das den Großteil des Kinopublikums zufrieden aus dem Saal entlassen dürfte. Kenner der Vorlage dürften jedoch nicht umhin kommen, das nicht vollends genutzte thematische Potenzial zu bedauern. Zudem beschleicht einen am Ende das Gefühl, hier lediglich den Anfang einer viel größeren Geschichte gesehen zu haben, was von Warner Bros. im Vorfeld nicht wirklich so kommuniziert wurde.

Dune - Teil 2 Bewertung
Bewertung des Films
710

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39 Kommentare
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TheUnivitedGast : : Moviejones-Fan
23.02.2024 14:17 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.12 | Posts: 993 | Reviews: 0 | Hüte: 17

Hm ich gebe zu im Rewatch war eins nur noch gut aber ich hab das Wow Kino Erlebnis nicht vergessen.

Freu mich...

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ObiWan : : Moviejones-Fan
23.02.2024 10:55 Uhr
0
Dabei seit: 19.02.21 | Posts: 160 | Reviews: 0 | Hüte: 11

Sehe das wie @Rafterman: wie Teil 1, dazu vermutlich Endstand Actionszenen, das sind in meiner Welt 5 Sterne. Einzig mit einer Fehlinterpretation oder gar dem Weglassen von Alia von den Messern könnte mir der Kinobesuch vermiest werden. Ansonsten hat Villeneuve bis jetzt immer meinen Geschmack getroffen.

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Rotwang : : Moviejones-Fan
23.02.2024 10:49 Uhr | Editiert am 23.02.2024 - 10:51 Uhr
0
Dabei seit: 11.06.20 | Posts: 897 | Reviews: 0 | Hüte: 26

@MD02GEIST
Ich sehe es ähnlich, machmal ist es auch sinnvoll abzuweichen vom Buch oder Sachen wegzulassen, bei Herr der Ringe wäre ein dauersingender Tom Bombadil, vielleicht auch störend gewesen. Sollte man weiter machen mit dem zweiten oder weiteren Büchern wäre es blöd vom Stil abzuweichen und irgendwas gefälligeres abzuliefern.

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
23.02.2024 10:43 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.557 | Reviews: 29 | Hüte: 218

Eigentlich wollte ich die Kritik nicht gelesen haben. Aber nun habe ich es doch.

Ich bin persönlich noch weiterhin guter Dinge, obwohl ich mich selbst ein wenig Ohrfeigen müsste.

Nun ist es zu spät.

Für mich liest sich die Kritik wie eine Bestätigung. Eine Bestätigung das eben die Medien, hier Buchvorlage u. dessen filmische Adaptation einfach zu unterschiedlich sind.

Eine filmische Adaptation kann niemals 100 % das wiedergeben, was eine Buchvorlage hat. Natürlich das Streben danach ist an sich nicht das Problem.

Es ist einfach die individuelle Erfahrung und Erwartungshaltung. Vielleicht bin ich zu unkritisch, aber ich habe ehrlich gesagt in den letzten Jahren kaum noch Hype geschweige Erwartungshaltungen.

Vielleicht weil ich einfach zu häufig enttäuscht wurde. Nicht nur für Filme, sondern im Leben allgemein. Ich möchte gerne das, was gut ist bewahren und als was besonderes wertschätzen.

Dazu kommt, dass ein Titel wie DUNE nach wie vor eben (immer noch nicht und wahrscheinlich auch nie werden wird) so massentauglich ist, wie es so mancher erhofft.

Vielleicht verstehe ich es auch nur nicht. Vielleicht bin ich zu individuell oder das Werk. Filme unterliegen ja dem Zwang die Produktion finanziell wieder ins Plus zu schieben.

Es bleibt also immer ein Kompromiss. Für mich kein Problem, für andere ja.

Selbstverständlich könnte es anders gehen. Aber das wäre unter dem wirtschaftlichen Fundament einfach nicht möglich.

Und das DUNE sich so verhält: da draußen ist mehr! Das ist kein Problem. Neugierde in bestimmten Maßen war und ist ein Antrieb. Oder habe ich hier was falsch verstanden?

Den Zuschauer nicht alles vorkauen zu müssen. Den Zuschauer mitnehmen und seine Neugier wecken.

Vielleicht ist es gerade so, wie ich es sagte. Eventuell ist DUNE zu individuell als es Neugierde bei den Massen weckt. Aber dieser Spannungspunkt existiert.

Ich bleibe dabei. Ich versuche den Film zu schauen und gebe gerne meine Eindrücke wieder.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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Rafterman : : Moviejones-Fan
23.02.2024 10:40 Uhr
0
Dabei seit: 18.01.17 | Posts: 862 | Reviews: 0 | Hüte: 24

Also wie Teil 1, dann sind das für mich 5 Sterne.

Ich sage immer die Wahrheit. Sogar wenn ich lüge!

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HenryGondorf : : Goldkerlchen 2022
23.02.2024 10:08 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.21 | Posts: 876 | Reviews: 5 | Hüte: 34

Okay, habe schon einige ähnliche Kritiken gelesen, dann genieße ich halt Bild und Ton im IMAX und mache mir einen schönen Abend.

Aber irgendwie Schade das er nicht der Überflieger geworden ist der sicherlich möglich war.

Warriors, come out to play-ayyy!

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
23.02.2024 09:22 Uhr | Editiert am 23.02.2024 - 10:30 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.259 | Reviews: 108 | Hüte: 653

Hmmm... das klingt ja nicht gerade besonders gut. Auch in einer anderen Kritik habe ich gelesen, dass Dune 2 die Stärken wie auch die Schwächen des Vorgängers beibehält. Dann stelle ich mich schonmal drauf ein, dass Teil 2 ebenfalls sehr emotionsarm sein wird und nur solide schauspielerische Leistungen und nur mäßig interessante Charaktere bieten wird und dass er letztlich nur rein audiovisuell zu überzeugen weiß.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Manisch : : Moviejones-Fan
23.02.2024 08:51 Uhr | Editiert am 23.02.2024 - 08:59 Uhr
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Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.377 | Reviews: 27 | Hüte: 62

Hmm, aber 3,5 klingt ja fast schon schlecht :O

Zu Arrakeen/Schwar-weiß:
Interessant ist, dass es nicht einfach nur schwarz-weiß ist, sondern Infrarot gefilmt wurde. Damit ist eigentlich ein ziemlicher Aufwand verbunden, weil man Licht und Kostüme ganz anders planen muss. Von daher würde ich tippen, dass das schon eine bestimmte Aussage treffen wollte.

Habe den Film natürlich noch nicht gesehen. Und schade, wenn die Aussage dahinter nicht so rüberkommt. Würde mich aber mal bei irgendeinem Making-Of später interessieren, was die Gedanken dahinter waren.

Edit:
Ok, hab eine Interview-Aussage gefunden. Also sofern keine andere Szene gemeint ist, die tatsächlich "nur" schwarz-weiß ist, handelt es sich nicht um Arrakeen auf Arrakis, sondern um Giedi Prime, der Heimatwelt der Harkonnen. In der speziellen Szene sollte es die Brutalität unterstreichen. Aber um dem ganzen innerhalb des Universums einen Sinn zu geben, war der Gedanke:
“I loved the idea that in different worlds, the laws of physics could be different. Maybe there are some stars in the universe where the light doesn’t reveal colours; it’s the opposite, it kills colours. I thought a black-and-white world would fit with their primitive mentality.”

AfD-Verbot (:

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
22.02.2024 20:38 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.068 | Reviews: 173 | Hüte: 609

Sehr sachliche und gut begründete Meinung, welche sich nicht hinter den Superlativen der letzten Wochen versteckt. Erscheint mir eine realistische Betrachtung.

Mal sehen ob ich in der nächsten Woche ins Kino gehe oder erst etwas später. Der Re-Watch von Teil 1 hat die Lust ja nicht unbedingt befeuert. Auch wenn ich Denis Villeneuve sehr mag, aber in kleineren Filmen kann er sich meiner Meinung nach besser entfalten.


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