Bewertung: 4.5 / 5
Zu diesem Film eine Kritik zu schreiben, ist meines Erachtens nicht gerade einfach. „The Tree of Life“ lässt sich bspw. sehr schwer einem Filmgenre zuordnen und ist einfach was anderes. Dennoch versuche ich hier ein paar Eindrücke wiederzugeben. Der Film handelt über den Makro- und am Beispiel einer Familie über den Mikrokosmos. Hier steht vor allem der Junge Jack im Vordergrund. Dessen Beziehung zu seinem Vater, genauso aber auch zu seiner Mutter und zu seinen zwei Brüdern wird gezeigt. Der Vater, der teils herrisch und gebieterisch ist, aber dennoch seine Kinder liebt und auch Zeit mit ihnen verbringt, prägt seinen Sohn sehr. Genauso aber auch die Mutter, die für das am Anfang erklärte „Leben der Gnade“ steht, das uneigennützig handelt und es hinnimmt vernachlässigt zu werden, während der Vater das „Leben der Natur“ darstellt. Das Leben der Natur steht für Herrschsucht, setzt seinen Willen gerne durch und möchte, dass andere ihm nutzen. Diese zwei Leben, die den Jungen sehr prägen, machen ihn unschlüssig und nachdenklich, welches Leben ihn mehr dominiert. Dieser Konflikt ist den ganzen Film über sehr gut zu sehen. Auch als Jack ein Erwachsener ist (gut gespielt von Sean Penn) beschäftigt ihn diese Sache die ganze Zeit. Seine Gedanken und Empfindungen werden dem Zuhörer in Form eines Sprechers vorgetragen. Auch die Gefühle, Empfindungen und Gedanken anderer Personen (z.B. von Jacks Vater, der von einem starken Brad Pitt gespielt wird) werden dem Zuschauer eröffnet. Visuell ist dieser Film einfach sehr gelungen. Er zeigt viele Dinge, etwa die Entstehung des Weltalls und auch die Frühzeit der Erde. Vor allem die Entstehung des Weltalls, gepaart mit wunderbaren Klängen und „Liedern“ macht den Film schon äußerst ungewöhnlich und dennoch interessant. Die ganze Zeit über hat der Film nichts „blockbusterhaftiges“ an sich, was er allerdings auch nie versucht (zu sein). Alles ist eine Art poetische Reise durch den Makro- und Mikrokosmos. Manche Dinge und Bilder muss sich der Zuschauer einfach selbst denken/ erklären, was hervorragend in diesem Film funktioniert. Dass der Film so gelungen ist, daran tragen zu einem Großteil, neben dem grandiosen visuellen und musikalischen Teil, die Darsteller um Brad Pitt Rechnung. Er ist nicht nur als Produzent des Filmes tätig, sondern spielt auch noch Jacks Vater, und das einfach sehr überzeugend und gewohnt gut. Auch Jessica Chastain kann überzeugen als Jacks Filmmutter. Sie bringt das „Leben der Gnade“, wenn man so will, einfach gekonnt rüber. Die Nebendarsteller, unter anderem auch Sean Penn, der ab und zu einmal auftaucht, machen ihre Sache ebenfalls gut und übertragen die gelungene Atmosphäre des Filmes einfach wunderbar. Auch wenn der Film in eine ganz andere Kerbe schlägt als die Blockbuster, die einem teils im Kino geboten werden, bei denen es heißt, „größer, lauter“ ist gleich „besser“, so ist der Film dennoch eine Empfehlung wert. Mit seinem leisen Ton, den „Tree of Life“ anschlägt, den guten Schauspielern und der visuellen Einzigartigkeit gebe ich dem Film gut und gerne 9/10 Punkte, auch wenn gesagt werden muss, dass dies ein Film ist, der sehr stark vom Geschmack abhängen dürfte.
The Tree of Life Bewertung