Bewertung: 5 / 5
The American ist ein Film über die Einsamkeit eines Handwerkers der nur sein Handwerk und sich selbst hat und sonst nichts. Das Handwerk des Tötens. George Clooney als Profikiller auf der Suche nach menschlicher Nähe und Liebe. Gefangen in seiner eigenen Welt. Der Film kommt als Konzentrat eines waschechten Genrefilms daher, der vor allem von feinen filmischen Nuancen lebt. Jack der Killer ist eine Figur, die keiner Erklärung bedarf, die keine Vorgeschichte hat oder benötigt. Eine Figur ohne Kindheit, ohne eine erste Liebe, ohne eine eigene Identität. Ein großer „McGuffin“ in Form eines Menschen (Hitch wäre stolz auf Corbijn). Jack möchte aussteigen aus diesem Geschäft des Tötens und die Welt mit all seinen Sinnen frei genießen. Dafür fehlt ihm leider noch ein einziger Auftrag, dann wäre er frei…… Überaschenderweise sind die Variablen und die Mythen des Italowesterns in diesem Film genauso vertreten wie die Filmsprache von Regielegenden wie Bertolucci und Co. Und wenn Anton Corbijn in der Mitte des Films eine riesige Leere einbaut ,könnte das in anderen Filmen störend wirken, aber nicht hier. „Erklärt“ werden in dieser „leeren Stelle“ starke Emotionen und Jacks langsamer Kontrollverlust und das allein durch die atemberaubende Kameraarbeit, dem Lichtspiele, den Unschärfen aus der Bewegung und allen anderen Elementen. Durch diese Kniffe wird der Zustand der Charaktere erklärbar und für den wachsamen Zuschauer auch fast schon greifbar. Eine visuelle Konstruktion von Räumen war selten so präzise und einprägsam. Kameramann Martin Ruhe sollte einen kleinen Oscar für dieses Wunderwerk bekommen. Der Regisseur Anton Corbijn beweist wieder einmal, das absolut jede Geschichte verfilmbar ist, es kommt nur darauf an wie man die Elemente kombiniert und das ist Ihm in diesem Fall mehr als gelungen. Ein Lehrbeispiel für exzellente und intelligente Filmsprache und mindestens 10 von 10 Profikillern wert!
The American Bewertung
