
Bewertung: 4.5 / 5
Diese Kritik ist fast spoilerfrei! Den einen Spoiler habe ich im Spoilercode verborgen.
"X-Men: Erste Entscheidung" ist ebenfalls wieder ein großartiger Beitrag der X-Men-Filmreihe von Fox. Dieser spielt in den 1960ern und zeigt uns erstmals den Beginn der X-Men und den Beginn der Freundschaft / Feindschaft zwischen Charles und Erik und auch zwischen den beiden und Raven. Auch Hank / Beast bekommt hier dieses Mal eine größere Rolle als noch in „X-Men: Der letzte Widerstand“.
Schauspielerisch ist "X-Men: Erste Entscheidung" großartig besetzt.
Sowohl Michael Fassbender als Erik als auch James McAvoy als Charles sind „fast“ ebenso großartige Besetzungen wie Patrick Stewart und Ian McKellen, aber eben nur „fast“. Aber sie spielen beide fantastisch und geben den Rollen fast ebenso viel Charisma wie die beiden Alt-Darsteller.
Jennifer Lawrence als Raven macht einen guten Eindruck, kommt aber meiner Meinung nach nicht an das Charisma und die Ausstrahlung von Rebecca Romijin aus X-Men 1-3 heran. Dafür wiederum hat Lawrence aber eine größere Rolle im Film, was dem Charakter Raven auch gut tut, um ihn mal besser kennenzulernen.
Nicholas Hoult als Hank ist ebenfalls eine gute Besetzung, aber auch er kommt für mich nicht ganz an Kelsey Grammer aus „Der letzte Widerstand“ heran, bekommt hier dafür aber auch mehr zu tun und mehr Hintergrund spendiert.
Auch Kevin Bacon als Antagonist liefert hier eine gute Performance ab. Ihm kaufe ich den Bösewicht total ab, denn Bacon kann solche Rollen wirklich gut spielen.
Die Charaktere und deren Entwicklung ist größtenteils gut geschrieben, wobei hier und da manche Entscheidungen der Charaktere nicht immer nachvollziehbar sind. Ich denke hier vor allem an Angel (Zoë Kravitz). Ohne mit der Wimper zu zucken verrät sie ihre neuen Freunde und ist sogar bereit, Menschen und ihre ehemaligen Mutantenfreunde zu töten. Auf mich wirkt dieser „Wandel“ zu erzwungen, nur damit auch die Bösen noch ein paar Anhänger bekommen. Es wirkt wie ein schlechter Twist, der irgendwie schlecht funktioniert.
Aber alle anderen Charaktere, vor allem Charles, Erik, Hank und Raven sind klasse geschrieben und machen alle eine glaubhafte Entwicklung durch, die man sehr gut nachvollziehen kann.
Die Actionszenen sind allesamt gelungen und wirken auch im Jahr 2024 noch gut gealtert, wie ich finde. Auch die Kameraperspektiven sind gut und sorgen dafür, dass man als Zuschauer immer einen guten Überblick über das Geschehen behält.
Auch der Soundtrack ist sehr gelungen, kommt aber leider auch ohne das berühmte X-Men-Theme daher. Trotzdem ein starker Soundtrack.
Insgesamt ein wirklich richtig runder und toller X-Men-Film, der mir mit jeder Sichtung etwas besser gefällt. Bei der Erstsichtung war ich noch ein wenig enttäuscht, doch mittlerweile finde ich ihn richtig stark. Emotional kann mich der Film auch immer gut abholen und ich kann mit den Charakteren auch immer mitfühlen und mitfiebern. Allerdings ist dies kein Film, über den ich noch lange nachdenke, also eher ein kurzweiliges großes Vergnügen. Wenn ich an die X-Men denke, denke ich aber weiterhin als erstes an die Altdarsteller und deren Filme.
Bewertung: 9/10 Punkte
Wiederschauwert: Hoch
Nachhaltiger Eindruck: Gering
Emotionale Tiefe: Mittel
