Update: Wie Variety noch ergänzt, ist Joss Whedons Weggang von Batgirl in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt. Darin soll sich auch der Wunsch des Studios widerspiegeln, verstärkt auf weibliche Regisseure zu setzen, insbesondere bei Projekten über weibliche Charaktere. Nicht dass es noch viel zur Sache tut, aber Whedons Film sollte auf der DC Comics-Storyline "The Million Dollar Debut of Batgirl!" aus dem Jahr 1967 basieren.
Prompt ist Whedon fort, stehen die Bewerber für seine Nachfolge auch schon Schlange. Oder eher Bewerberinnen, was ganz nach dem Geschmack von Warner Bros. sein dürfte - wobei unklar ist, ob es mit dem Projekt überhaupt weitergeht, schließlich war es Whedons Idee. Er gab ja zu, keine echte Story für Batgirl gehabt zu haben, aber sie habe welche, twitterte Hope Larson, zweimalige Gewinnerin des renommierten Eisner Awards und die aktuelle Autorin der Batgirl-Comics! Richtig konkret wird es bei Roxane Gay, einer Bestseller-Autorin der New York Times, die auch Comics für Marvel geschrieben hat - darunter das Black Panther-Spin-off World of Wakanda, das für seinen Umgang mit Frauen und die Darstellung von LGBTQ-Charakteren gelobt wurde.
Sie könne den Batgirl-Film für DC Comics schreiben, kein Problem, twitterte sie. Und es dauerte nicht lange, bis Warner Bros. antwortete! In Person von Michele Wells, in deren Zuständigkeitsbereich die DC-Filme fallen. Wenn sie es ernst meine, solle Gay sie kontaktieren, schrieb sie und hinterließ ihre E-Mail-Adresse. Keine leeren Worte also. Daraufhin bekräftigte Gay, dass sie es tatsächlich ernst meine und ihr mailen werde. Unterstützung erfährt sie durch Schauspielerin Madeline Brewer (The Handmaid’s Tale - Der Report der Magd), die sich gleich mal als Barbara Gordon/Batgirl anbot.
Übrigens: Ein Post auf Vero, der impliziert, dass Whedons Aufgabe eine gute Nachricht ist, wurde von Zack Snyder gelikt... Wenn stimmt, dass er bei Justice League gar nicht freiwillig gegangen ist, sondern gefeuert wurde, könnte man schon verstehen, warum Snyder vielleicht nicht allzu gut auf Whedon - den auserwählten "Retter" des Films - zu sprechen ist.
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Eines muss man ihm lassen, Joss Whedon begründet seinen Batgirl-Ausstieg ziemlich offen: Er habe nach Monaten festgestellt, dass er einfach keine gute Story für den DC-Film zu bieten hat. Whedon, der bereits bei Justice League für Zack Snyder einsprang, sollte das Drehbuch schreiben und Regie führen - und werkelt daran tatsächlich schon fast ein Jahr. Er dankt für die offenen und unterstützenden Arme von Warner Bros., mit ein Grund, warum er so lange gebraucht habe, sich einzugestehen, dass er hier gescheitert ist.
Sicher nicht so falsch, die Reißleine zu ziehen, bevor ein Flop bei rumkommt und man ihn nicht nur als Regisseur, sondern auch als gerade männlichen Filmschöpfer eines Werks mit einer leitenden Superheldin durch den Wolf dreht. Zumal Barbara Gordon aka Batgirl neben Wonder Woman die bekannteste und beliebteste DC-Superheldin überhaupt ist, also fürs DC Extended Universe höchst wichtig. Quellen sagen, Whedon konnte den Kode dessen, was ein Batgirl-Film sein sollte, einfach nicht knacken, obwohl er es ein Jahr lang versucht hat.
Wonder Woman wurde unter Regisseurin Patty Jenkins ein Hit, und das möchte Warner Bros. natürlich wiederholen. Das DCEU kann positiven Wind gebrauchen - oder besser gesagt, hat ihn bitter nötig. Allerdings macht der ständige Trubel hinter den Kulissen mit wechselnden Regisseuren den Eindruck auch nicht gerade viel besser. Sollte am Ende ein weiterer Hit im Kino landen, verzeiht man diesen wiederum gern. Wird es ein Flop, weist man auf das vorherige Chaos hin - so ist das nun mal.
Whedon hat trotz seines Batgirl-Absprungs ganz sicher keinen leeren Schreibtisch zu befürchten, man darf gespannt sein, wer ihn sich als nächstes angelt. Und wir fressen einen Besen, wenn das Regiezepter nicht in Frauenhände fällt. "Never change a running system", bei Wonder Woman hat das schließlich gut funktioniert.
Hey @DCComics I can write your batgirl movie, no prob.
— roxane gay (@rgay) 22. Februar 2018
If you're serious...contact me. michele.wells@dcentertainment.com
— Michele Wells (@michelewells) 22. Februar 2018
Yes I am serious. I will email you.
— roxane gay (@rgay) 22. Februar 2018
This. Please. Yes. Also, I think I’d make a great batgirl, no prob. ????????
— Madeline Brewer (@madkbrew) 22. Februar 2018
Yo, Hollywood, I have Batgirl stories. https://t.co/bFaRk4LmxX
— Hope Larson (@hopelarson) 22. Februar 2018