Update vom 06.08.2018: Dave Bautista, der als erster der Guardians-Darsteller für James Gunn in die Bresche sprang, findet auf Twitter weiter deutliche und ehrliche Worte. Er werde tun, wozu er von Rechts wegen verpflichtet sei, aber Guardians of the Galaxy Vol. 3 ohne Gunn sei nicht das, wofür er unterschrieben habe. Guardians of the Galaxy ohne Gunn sei einfach nicht Guardians of the Galaxy. Auch sei es ziemlich ekelerregend, für jemanden zu arbeiten, der eine Hetzkampagne faschistister Cyber-Nazis ermächtigt. So empfinde er das, schreibt Bautista. Disney wird nicht erfreut sein...
++++
Der offene Brief seiner Guardians of the Galaxy scheint James Gunn nicht den Job zu retten. Wie Variety berichtet, hat Disney derzeit nicht die Absicht, Gunn wieder einzustellen, nachdem man ihn wegen einer Reihe widerlicher, aber eben auch schon jahrealter Tweets gefeuert hatte. Sowohl bei Disney als auch bei den Marvel Studios soll man der Meinung sein, dass diese sogenannten Witze, die Gunn über Pädophilie und Vergewaltigung gerissen hat, in der MeToo-Ära inakzeptabel sind und nicht mit Disneys familienfreundlichem Image übereinstimmen.
Das Studio hat sehr wohl bemerkt, dass die Guardians of the Galaxy-Stars (noch) nicht so weit gegangen sind, mit einem Boykott zu drohen, sollte Gunn nicht zurückgeholt werden. Deshalb nimmt man auch an, dass sie für Guardians of the Galaxy Vol. 3 erscheinen werden, ungeachtet ihrer persönlichen Gefühle in dieser Sache. Zumal die meisten von ihnen noch Vertrag haben und mit rechtlichen Schritten rechnen müssten, wenn sie einfach aussteigen würden. Hinzu kommt, dass Gunns Rauswurf von oberster Stelle bewilligt wurde. Die finale Entscheidung traf Alan Horn, der Vorsitzende der Walt Disney Studios, in Abstimmung mit Disney-CEO Bob Iger.
Insidern zufolge war sich Disney der anstößigen Tweets nicht bewusst, obwohl sie fast ein Jahrzehnt zurückliegen und bereits zu einem früheren Zeitpunkt kontrovers diskutiert wurden. Als sie dann wieder zum Vorschein kamen, soll man überrascht und bestürzt reagiert haben. Mit der Suche nach einem Ersatz für Gunn hat man es offenbar nicht eilig. Disney spüre keinen Druck, sofort einen neuen Regisseur finden zu müssen, und sei bereit, auf den Richtigen zu warten, heißt es. Je nachdem, wie lange das dauert, könnte Guardians of the Galaxy Vol. 3 auch verschoben werden und später als geplant (im Februar 2019) in Produktion gehen. Zwar nannte Gunn mal 2020 als angepeiltes Kinostartjahr, aber ein offizieller Termin wurde nie festgesetzt. Gerüchteweise gehandelt werden feste MCU-Größen wie Jon Favreau, Taika Waititi oder Joe und Anthony Russo, allerdings sollen viele dieser üblichen Verdächtigen andere Verpflichtungen haben, sodass es wahrscheinlicher ist, dass sich Disney außerhalb der Marvel-Familie umsehen wird.
I will do what Im legally obligated to do but @Guardians without @JamesGunn is not what I signed up for. GOTG w/o @JamesGunn just isn’t GOTG. Its also pretty nauseating to work for someone who’d empower a smear campaign by fascists #cybernazis . That’s just how I feel https://t.co/Ym4FwruVDu
— Dave Bautista (@DaveBautista) 5. August 2018