Anzeige
Anzeige
Anzeige
Nix mit Joker und 1917

Krass: "Parasite" gewinnt den Oscar als "Bester Film!

Krass: "Parasite" gewinnt den Oscar als "Bester Film!
66 Kommentare - Mo, 10.02.2020 von Moviejones
Große Gewinner, große Verlierer. Die Bandbreite der Überraschungen bei den diesjährigen Oscars war dann doch ... überraschend.
Krass: "Parasite" gewinnt den Oscar als "Bester Film!

Die Oscars sind tot, es leben die Oscars! Die 92. Verleihung ist vorbei und was war das wieder für ein Auf und Ab der Gefühle!

Erst mal der Beginn der Show, abrupt mit Musicalnummer. Aber sehr cool. Dann stehen wild irgendwelche Acts ohne Ankündigungen auf der Bühne, sind einfach da. Und dann Schnitt, Auftritt Komiker. Ein roter Faden fehlt an mancher Stelle, man fühlt sich ein bisschen allein im Oscar-Wald.

Hier alle Gewinner und Verlierer!

Brad Pitt war der erste Gewinner des Abends und brachte damit einen von insgesamt zwei Oscars für Once Upon a Time... in Hollywood. Absolut verdient sind auch die Beste Kamera für Roger Deakins für 1917 und der Oscar für Joaquin Phoenix in Joker. Der schon wie bei den SAG Awards eine herzergreifende Rede hielt. So verdient! Gerne hätten wir auch wenigstens einen Oscar für Scarlett Johansson gesehen, aber weder gewann sie für Marriage Story noch für Jojo Rabbit.

Bei all den Preisträgern waren viele Dankesreden wie immer sehr sympathisch (und kurz) und die öfters auf die Bühne gebetenen Macher von Parasite wirkten sehr herzlich. Ebenso süß Hildur Gudnadóttir, die den Oscar für die Beste Musik bei Joker gewann und von Sigourney Weaver, Gal Gadot und Brie Larson präsentiert wurde. Auch Bernie Taupin und Elton John zeigten Emotionen in ihrer Dankesrede für den Besten Song, doch einer berührte alle: Joaquin Phoenix. Standing Ovations. Er geht auf die Bühne, Blick nach unten. Ein ruhiges "Hi". Alle applaudieren. Ein ruhiges, schüchternes "Stopp" mit einem kleinen Wink und alle setzten sich. Große Ansprache, Menschen, Planet, Ausbeutung, Einigkeit. Am Ende zittert seine Stimme, Tränen kommen ihm, weil er versucht, ein Zitat von seinem Bruder River aufzusagen.

Großer Gewinner des Abends ist dann Parasite, der u.a. neben dem Oscar für den Besten fremdsprachigen Film auch als Bester Film ausgezeichnet wurde - das erste Mal in der Historie. Nix mit Joker, nix mit 1917! 1917 gewann übrigens nur drei von insgesamt zehn Oscars, den ersten auch erst nach knapp zwei Stunden, für den Besten Ton. Wobei uns der Gedanke kam, dass der Effekt-Oscar irgendwie die Bedeutung für Beste Kamera schmälert. Sind die etwa nicht hintereinander weg durch Gräben und brennende Städte gerollt??!

Auch Netflix kann sich nicht beklagen, deren Doku American Factory ausgezeichnet wurde, und mit Laura Dern als Nebendarstellerin in Marriage Story heimste der Konzern einen weiteren Oscar ein (besides, happy Birthday, Laura!). Und der große Verlierer? Eindeutig The Irishman, auch von Netflix, der mit zehn Oscars ebenso als Favorit ins Rennen ging, aber nicht einen davon gewann. Da wurden "alte, weiße Männer" so richtig außen vor gelassen...

Ein großes Highlight waren bei der diesjährigen Show viele Präsentatoren. Zum Beispiel Maya Rudolph und Kristen Wiig, die aus den Ankündigungen für Bestes Szenenbild und Kostümdesign eine witzige Two-Women-Show machten. Ebenso Will Ferrell und Julia Louis-Dreyfus sowie James Corden und Rebel Wilson in ihren Kostümen, die die Special Effects präsentierten und dabei den Straßenfeger Cats auf die Schippe nahmen. Natalie Portman mochte es dagegen etwas eleganter, dafür mit Statement, die eingestickt in ihren Mantel leise die Namen der Regisseurinnen bedauerte, die nicht nominiert worden waren.

Dankesreden werden gehalten. Dann: Licht geht aus, Zeit ist um. Ein großes "Oooooooh" geht durch den Saal, gefolgt von einem Chor, der ruft "Up! Up! Up!", damit das Licht wieder angeht.

Unser Resümee: Überraschend, aber doch verkrampft. Sehr unterhaltsame Präsentationen und rührende Danksagungen wechselten sich mit sehr choreographierter Inszenierung ab. Wirkte an einigen Stellen sehr faul. Eminem durfte "Lose yourself" performen - weil er damals ausgezeichnet wurde, aber nicht auftreten durfte? Es würde ehrlicher wirken, wenn die Academy einfach dazu nen kurzen Satz gesagt hätte, als ihn bloß wie einen Fremdkörper auf die Bühne zu hieven.

Wo es der Academy an Diversität fehlt, wird sie auf der Bühne und mit Kameraschwenk ins Publikum gefeiert. Der Ansatz, offener zu sein, ist gut und richtig, doch wirkt der Bruch im Vergleich zu nicht allzu ferner Vergangenheit noch nicht natürlich. Es fehlt aktuell ein echtes Miteinander. Menschen sind wie Sith sind und denken folglich wie Sith: In Extremen. Schwarz oder weiß. Diversität bedeutet aber bunt. Alles. Jeder. Auch Männer. Die wurden aber z.B. in einigen Ansprachen so bewusst ausgeschlossen, dass das Encouragement von Frauen in Herablassung und Abgrenzung mündet. Vielleicht kann eines Tages alles entspannter gesehen werden, wenn die Zeit gekommen ist, in der vielmehr über Können als über Geschlecht und Hautfarbe geredet wird.

Kurzum, eine Veranstaltung, die die richtige Lockerheit erst noch finden muss, und auf jeden Fall überraschender daherkommt, als man es ihr landläufig zutraut!

Alle Gewinner und Verlierer findet ihr in unserer Oscar-Übersicht!

Mehr zum Thema
Horizont erweitern
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
66 Kommentare
1 2 3 4 5
Avatar
PaulLeger : : Moviejones-Fan
10.02.2020 16:48 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ MobyDick

Ich befürchte auch, dass die Scheiben bald ausgedient haben werden, allerdings nicht, weil sie technisch überholt sein werden, sondern weil es den meisten Leuten leider egal ist in welcher Qualität sie Filme gucken. Es gibt ja zahlreiche Beispiele, von VHS, das sich gegen das qualitativ bessere Betamax durchgesetzt hat bis zu MP3-Dateien, die die hochwertigeren CDs obsolet gemacht haben, daher wird auch das bequeme Streamen trotz schlechterer Qualität die physischen Datenträger verdrängen. Wenn wir Glück haben werden die in Zukunft ähnlich wie Vinyl-Platten noch als Nischenprodukt für Enthusiasten angeboten aber als Massenprodukt sind sie leider vom Aussterben bedroht.

Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
10.02.2020 16:43 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Rafterman und Raven13

Wie gesagt, ich mag auch die Scheiben lieber und behaupte auch nicht, dass Disney+ supergeil werden wird, aber sie werden BEWUSST uns die bestmögliche Quali auf Scheibe vorenthalten, um ihr Stream zu pushen.

Grundsätzlich werde ich sowieso kein erster Abonnent von diesem Stream werden, insofern alles theoretisch für mich. Aber was sie mit Infinity War anstellen würde mich wirklich interessieren, denn das dürfte ein Fingerzeig für die Zukunft sein?

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
10.02.2020 16:35 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ MobyDick

"Dein letzter Satz ist aber ein bisschen zu kurz gedacht, wenn man bedenkt, dass beispielsweise Disney auch gerade sehr stark dahin arbeitet, die Filme immer weniger in bestmöglicher Quali auf Scheibe zu bringen, die bestmögliche Quali wird es eben auf dem Stream geben."

Das muss Disney erstmal beweisen / liefern. Spätestens Ende März werden wir es sehen, aber ich glaube keinesfalls daran. Streaming-Qualität ist bisher IMMER bei JEDEM Streaming-Anbieter schlechter gewesen als die Blu-Ray-Qualität. Bei Amazon Prime sind Bild- und Tonqualität echt mies, daran kann nichtmal ein hochwertiges Soundsystem + hochwertiger A/V-Receiver etwas ändern. Bei Netflix ist die 1K-Qualität etwas besser über den A/V-Receiver und das Soundsystem, aber da ist auch noch eine Menge Luft nach oben. Bei Youtube ist auch die 4K-Qualität schlechter als die 1K-Blu-Ray-Qualität, sowohl bei Bild als auch bei Ton. Zudem hatte ich bei Netflix nun schon zwei Mal das problem, dass die Server nicht erreichbar waren. Die Blu-Ray ist dem Streaming in allen Belangen um Lichtjahre voraus. Und ja, auch die Disney-Blu-Rays mit ihren unsäglichen Dolby Digital Plus-Tonspuren sind noch besser als Streaming.

Ich habe starke Zweifel, dass Disney bessere Qualität im Stream liefern wird als die Konkurrenz.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

Avatar
Rafterman : : Moviejones-Fan
10.02.2020 16:34 Uhr
0
Dabei seit: 18.01.17 | Posts: 859 | Reviews: 0 | Hüte: 24

Ja ok das stimmt, aber ob z.b. Endgame bei Disney+ in besserer Quali erscheint bezweifel ich. Vor allem haperts da bei vielen auch mit der Internetanbindung.

Ich sage immer die Wahrheit. Sogar wenn ich lüge!

Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
10.02.2020 16:32 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

PaulLeger und Rafterman

Da bin ich absolut bei euch und ein Verfechter der Scheibe. Aber ich rede hier jetzt nicht von Dolby Vision alleine. Sondern auch von der Verfügbarkeitmachung des Produkts überhaupt auf Scheibe. Disney bringt ja mittlerweile ihre Animationsfilme in Deutschland beispielsweise ja nicht mal mehr auf 4k scheiben raus. Dann kommt hinzu, dass sie beispielsweise Filme haben, die sie komplett auf IMAX-Format gedreht haben, in 6k, und trotzdem die 4k in einem 2k Intermediate rausbringen in einem Bildformat, wo locker 20 % des Bildes fehlen.

Hinzu kommt, dass die Bandbreiten auch (theoretisch) immer größer werden. Eher Früher als später werden wir tatsächlich den Fall haben, dass die Scheibe ausgedient, nicht nur weil sie von den Studios keine Unterstützung mehr erfährt sondern weil sie auch technisch überholt sein wird.

Dünyayi Kurtaran Adam
Avatar
Rafterman : : Moviejones-Fan
10.02.2020 16:12 Uhr
0
Dabei seit: 18.01.17 | Posts: 859 | Reviews: 0 | Hüte: 24

@MobyDick Streams haben wenn man Glück hat die halbe Bitrate als auf ner Scheibe. "Qualität" definiert sich nicht durch Marketinggags wie DV.

Ich sage immer die Wahrheit. Sogar wenn ich lüge!

Avatar
TiiN : : Goldkerlchen 2019
10.02.2020 16:11 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.043 | Reviews: 173 | Hüte: 607

@Duck-Anch-Amun
Problematisch ist halt aber, dass man den Film für 10 (!) Kategorien nominierte.

Wie gesagt, ich glaube nicht an so eine Verschwörung und in der Vergangenheit gab es öfters Werke, welche 10 Nominierungen bekommen haben und komplett leer ausgingen. Letztes Beispiel ist American Hustle aus dem Jahr 2013. Der Rekord liegt sogar bei 11 Nominierungen ohne Preis - liegt aber schon länger zurück.


Avatar
Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
10.02.2020 15:53 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

@Mindsplitting
Ich bin ja eigentlich deiner Meinung und stimme dir in den meisten Punkten zu. Problematisch ist halt aber, dass man den Film für 10 (!) Kategorien nominierte. Wenn man so ein Problem mit der Konkurrenz hat, dann soll man dies auch im vornhinein klar darstellen. So wirkt es eben wie ein Statement. Überraschend ist es wohl nicht, da Hokins und Pesci ja nicht mal anwesend waren - die wussten also sehr gut um ihre Chancen Bescheid.
Das zweite Problem ist halt, dass The Irishman kein Ramsch ist. Ich verstehe deine Aussage und gehe mit konform, dass Filme immer noch im Kino ihre beste Wirkung haben. Allerdings ist Irishman großes Kino und hätte den Sprung auf die Leinwand locker verdient gehabt - wenn die Studios sich getraut hätten. Wollten sie aber nicht, so dass man Netflix quasi danken muss diesen Film doch noch sehen zu können.

Ich bin nach den letzten Aussagen von Scorcese ja wirklich kein Freund von ihm und ja, die gesamte Streaming vs. Kino vs. Preisverleihungen bleibt ein spannendes Thema, doch im Nachheinein wirkt es für mich doch so, als würde man dem Filme einfach aufgrund von Netflix einen reinwürgen.

@TiiN
Wie gesagt, Brad Pritt war prima, stahl so manches mal die Show. Aber cool und lässig seinen Stiefel runterspielen in einem Film, der diese Darstellung wie einen roten Teppich ausbreitet, ist halt nicht so schwer. Ich würde einfach mal behaupten, dass auch Leute wie Chris Pratt dies hinbekommen hätten. Wie gesagt, ich will Pitts Leistung nicht schmälern, aber so gesehen hatte er es ziemlich leicht.
Die Päpste stehen bei mir immer noch auf der watchliste ;)

Avatar
PaulLeger : : Moviejones-Fan
10.02.2020 15:43 Uhr
1
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ MobyDick

Ich denke ich weiß worauf du anspielst (Dolby Vision?) aber ich bezweifle, dass der Stream auf Disney+ trotz evtl. besserer Kontraste ein insgesamt besseres Bild haben wird als die 4K-Scheibe, da die Datenrate mit Sicherheit deutlich geringer ausfallen dürfte. Bei Disney wird am Ende weder der Stream noch die Scheibe das bestmögliche Bild liefern.

Nimmt man hingegen z.B. Warner dann sind deren 4K-Scheiben dank hoher Bitraten, Dolby Vision und DolbyTrueHD-kodiertem Atmos jedem 4K-Stream überlegen.

Avatar
eli4s : : Moviejones-Fan
10.02.2020 15:22 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115

@Silencio

das denke ich auch.

Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
10.02.2020 15:21 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Mindsplitting ( und PaulLeger)

Dein letzter Satz ist aber ein bisschen zu kurz gedacht, wenn man bedenkt, dass beispielsweise Disney auch gerade sehr stark dahin arbeitet, die Filme immer weniger in bestmöglicher Quali auf Scheibe zu bringen, die bestmögliche Quali wird es eben auf dem Stream geben.

Ich denke sobald die etablierten Studios ebenfalls ihre exklusiven sStreamingfilme für die Preise in Stellung bringen, dürfte sich das Blatt spätestens drehen.

Dünyayi Kurtaran Adam
Avatar
Silencio : : Moviejones-Fan
10.02.2020 15:15 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

eli4s:

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ein glückliches Paar sich keinen Film über eine Scheidung ansehen kann?"

Wahrscheinlich können Paare aus solchen Filmen zB auch rausziehen, wie und wo Kommunikation scheitern kann und damit für die eigene Beziehung etwas dazu gewinnen. Nur mal so als Denkansatz.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

Avatar
PaulLeger : : Moviejones-Fan
10.02.2020 14:34 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ Mindsplitting

Schönes Statement, bei dem ich jedes Wort unterstreichen kann, dafür einen Hut.

@ Kayin

Natürlich wecken solche Filme das Interesse des Arthouse-Publikums und würden genug einspielen, um zumindest die nicht besonders hohen Produktionskosten wieder einzuspielen. Hab gerade mal nachgeschaut, der Scheidungsfilm "Nader und Simin" hat weltweit 23 Mio eingespielt und das war ein iranischer Film, der in vielen Ländern nur mit Untertiteln lief. Da wage ich mal die Prognose, dass ein Hollywoodfilm, der durch mehrere Oscar-Nominierungen in aller Munde ist und zwei bekannte Hollywood-Stars als Hauptdarsteller hat, locker mehr eingespielt hätte.

Avatar
eli4s : : Moviejones-Fan
10.02.2020 14:20 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115

Wenn ich nochmal drauf schaue, stört mich wohl am meisten das Drehbuch für "Jojo Rabbit".

Brad Pitt kann man sicher auch drüber streiten (nicht zuletzt, weil er ja von vielen in seiner Rolle als Hauptdarsteller gesehen wird). Hier hätte ich auch lieber einen der Iren gewinnen sehen, wie einige andere von Euch.

Die Kategorie, die für mich weiterhin (auch unabhängig vom Gewinner) ein großes Fragezeichen bleibt, ist "Bester Schnitt".

Ansonsten natürlich große Freude für "Parasite". Da macht die Academy mal wirklich etwas richtig.

@Kayin

Bei Marriage Story bin ich etwas zwiegespalten. Wen wollte der Film eigentlich ansprechen?
Glückliche Paare schauen sich das nicht an
Paare in der gleichen Situation schauen sich das nicht an
Singles eher auch nicht
Scheidungskinder definitiv auch nicht

Bleiben nur die übrig, die an einem guten Schauspiel interessiert sind.

und gutes Screenwriting, und gute Comedy und ein universelles Thema?

Ich glaube, da übertreibst du. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ein glückliches Paar sich keinen Film über eine Scheidung ansehen kann? Ich glaube auch nicht, dass Scheidungskinder alle so empfindlich sind, dass sie ihr Leben lang nicht mit dem Thema konfrontiert werden können oder es distanziert betrachten.. Es ist auch ein Liebesfilm, ein Drama und eine Komödie, alles Genres, die sehr beliebt sind. Der Film dürfte auf dem Papier eigentlich mehr Leute ansprechen als die meisten. Oder sollten sich Paare lieber einen Film über das Grauen des Krieges ansehen? Oder einen psychisch instabilen "Clown"? Oder einen Nazi-Jungen?
So gesehen: wen sprechen all diese Filme an?
Jeden, der sich für Filme interessiert. Diese rieseigen Hürden, die du da ansprichst, existieren meiner Meinung nach da nicht in der Form, wenn man nicht gerade nen Veteran mit PTSD einen Kriegsfilm vorsetzt.^^

Avatar
Mindsplitting : : Moviejones-Fan
10.02.2020 14:15 Uhr
1
Dabei seit: 18.12.14 | Posts: 1.042 | Reviews: 0 | Hüte: 49

@Duck:

Die "Academy" ist halt für Kinofilme, Netflix macht aber keine Kinofilme, sondern macht dem Kino Konkurrenz. Irishman wurde ja auch nur ins Kino gebracht, um sich strategisch zu positionieren, aber nicht um die Kinolandschaft zu bereichern.

Da kann ich das schon verstehen, das man seine Konkurrenz nicht hofieren will. Denn ohne Kinos verdienen alle dort künftig ihren Arbeitsbereich. Es ist halt eine Einstellung die Zählt: Filme werden fürs Kino gemacht.

Durch Netflix bekommt so ein Film wie Irishman irgendwie nen faden Beigeschmack, er ist halt nichts besonderes mehr sondern wird wenn man so sagen will "verramscht".

Netflix hat meiner Meinung nach eher was bei den Emmys zu suchen, oder aber die Streaminggiganten bauen einen eigenen Presverleihungsverein auf.

Bei den Oscars jedenfalls erwarte ich Filme, die für das Kino und große Leinwände produziert wurden. Es hat nichts mit der Qualität der Filme zu tun, eher mit der Einstellung. Ich will bei den Oscars keine Filme sehen bei denen ich erstmal prüfen muss wo ich ein Abo haben muss um es sehen zu dürfen. Sondern die ich mich auf Scheibe kaufen kann und in bester Bild und Tonqualität genießen kann und als physikalischen Besitz in meine Sammlung stelle.

1 2 3 4 5
Forum Neues Thema
AnzeigeY