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The Academy vs. Will Smith: Sondersitzung, Reaktion Chris Rocks, Prognose (Update)

The Academy vs. Will Smith: Sondersitzung, Reaktion Chris Rocks, Prognose (Update)
20 Kommentare - Fr, 01.04.2022 von Moviejones, A. Seifferth
Während der 94. Verleihung der Academy Awards ereignete sich ein handfester Skandal: Will Smith verpasste Comedian Chris Rock eine heftige Ohrfeige! Nun bespricht der oberste Rat erste Maßnahmen.

++ Update vom 01.04.2022: Die Berichterstattung rund um die genauen Hergänge des Oscar-Abends sind nach wie vor nicht so eindeutig, wie man glauben möchte. Gemäß einem Bericht des Hollywood Reporter wird klargestellt, dass die Aufforderung zum Verlassen der Veranstaltung niemals persönlich an Will Smith herangetragen wurde.

Im Hintergrund habe die Führungsebene lediglich mit Will Smiths Agenten über dieses Szenario gesprochen. Einer der Agenten wandte sich dann mit den Erwägungen an den Schauspieler, jedoch habe es sich nicht um ein finales Urteil gehandelt. Entgegen anders lautender Meldungen hat der Star also lediglich die weiteren Entwicklungen des Abends ausgesessen. Das letzte Wort in dieser Sache hatte Show-Produzent Will Packer, der sich dafür aussprach, dass Smith bleiben dürfe. Der Bericht beruft sich dabei auf zwei anonyme Quellen.

In einem heute ausgestrahlten Interview von Good Morning America (ABC News) ließ Will Packer die Geschehnisse des Oscar-Abends Revue passieren. Darin bestätigt der Sendeverantwortliche, dass der geschmähte Chris Rock, trotz vermehrten Zuspruchs von ihm, einer Festnahme von Smith durch das LAPD widersprochen habe. Dabei habe Rock betont, dass es ihm gut ginge.

++ News vom 31.03.2022: Noch immer sitzt der Schock über diese hässliche Szene tief: Während der 94. Academy Award-Zeremonie ohrfeigte der zu diesem Zeitpunkt noch nominierte Schauspieler Will Smith den Comedian Chris Rock, nachdem dieser einen üblen Witz über das Erscheinungsbild seiner Ehefrau Jada Pinkett Smith vom Stapel ließ. Nur wenige Minuten nach seiner physischen und verbalen Entgleisung durfte Smith die begehrte Trophäe als "bester Hauptdarsteller" für seine Darbietung im Film-Drama King Richard unter Tränen entgegennehmen - lest hierzu unsere Berichterstattung. Das unfreiwillige Oscar-Drama wird aber laut der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ein Nachspiel haben, das den US-amerikanischen Schauspieler nicht schmecken dürfte.

Der oberste Rat hielt eine Dringlichkeitssitzung zu den Hergängen ab, die eine wenig schmeichelhafte Erklärung über Will Smiths Handlungen zutage förderte. Will Smith habe gegen die Verhaltensrichtlinien der Academy im groben Maße verstoßen. "Unangemessener Körperkontakt, beleidigendes oder bedrohliches Verhalten und die Beeinträchtigung der Integrität der Academy" werden als wesentliche Verstöße hervorgehoben. Dem Oscar-Gewinner drohen damit ernsthafte Konsequenzen in Form von "Suspendierung, Ausschluss oder andere zulässige Sanktionen".

Will Smith werde 15 Tage vor einer Abstimmung über seine Verstöße und Sanktionen benachrichtigt und hat innerhalb dieses Zeitraums die Möglichkeit, eine schriftliche Stellungnahme abzugeben. Die nächste Vorstandssitzung ist für den 18. April anberaumt. Zu diesem Termin könnte die Akademie bereits disziplinarische Maßnahmen geltend machen.

Einer der größten Kritikpunkte an der Handhabung des Vorfalls ist, dass Smith nicht aus dem Saal entfernt wurde. Hierzu äußerte die Academy, dass man den Schauspieler aufforderte, das Dolby Theatre zu verlassen, was dieser jedoch mit Ablehnung quittierte. "Wir erkennen auch an, dass wir die Situation anders hätten handhaben können", gaben die Verantwortlichen in ihrer Erklärung zu verstehen. Für den gescholtenen Comedian Chris Rock hat man einige warme Worte parat:

"Mr. Rock, wir entschuldigen uns bei Ihnen für das, was Sie auf unserer Bühne erlebt haben, und danken Ihnen für Ihre Standhaftigkeit in diesem Moment." Ebenso entschuldigt man sich bei allen Nominierten, den Gästen und den Zuschauern, die eigentlich einem feierlichem Ereignis beiwohnen wollten.

Chris Rock präsentiert sich nach wie vor wenig gesprächig zum Oscar-Vorfall, wie bei einem kürzlichen Auftritt für seine Show im Bostoner Wilbur Theatre zu vernehmen war. Dennoch möchte der 57-jährige Stand-Up-Comedian die Ereignisse aufgreifen, sobald er sie verarbeitet habe.

Da er in seiner Ansprache die Worte "ernst" und "lustig" in den Mund nimmt, ist davon auszugehen, dass er darauf im Rahmen seines Comedy-Programms zu sprechen kommt. Jedenfalls ist es erfreulich, dass sich Rock auf eine Beleidigung aus den Reihen des Publikums in Richtung Will Smith nicht einlässt und seine persönliche Show abzieht. Hier der zugehörige Instagram-Post:

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Bereits am Montagabend wurde ein Brief von Präsident David Rubin und CEO Dawn Hudson an alle Mitglieder der Academy verschickt. Darin teilten sie ausdrücklich ihre "Empörung" über Smiths Verhalten mit und wiesen darauf hin, dass die Hergänge die gesamten Zeremonie "überschattet" hätten. Die Verhaltensrichtlinien der Academy spiegeln die kalifornischen Gesetze für Mitglieder von gemeinnützigen Organisationen wieder. Die Anwendung des offiziellen Verfahrens wird deshalb laut Maßgabe der betreffenden Klauseln einige Wochen in Anspruch nehmen.

Die große Frage bleibt natürlich, wie man mit Smiths ungebührlichem Verhalten weiter verfahren wird. Welche Sanktion erscheint dafür angemessen? Wir sind froh, dass wir eine solch schwierige Entscheidung nicht treffen müssen.

Lest auf Seite 2, wie die Zukunftsprognose für Will Smiths Karriere nach Ansicht zugkräftiger Branchen-Vertreter aussieht...

Der Hollywood Reporter will aus höheren Kreisen Hollywoods erfahren haben, dass mancher Studiobesitzer nicht daran glaubt, dass Will Smith langfristige berufliche Einbußen drohen. Die Ausführungen einer Quelle lesen sich dabei durchaus zynisch, fügen sich aber ins Kalkül des Hollywood-Games ein:

Will Smith sei nach wie vor nicht als Kryptonit zu bezeichnen. Er werde wohl lediglich kurze Zeit auf der Strafbank um Vergebung bitten müssen, lässt ein Studioleiter wissen.

Smiths lange Erfahrung in der Branche werde ihm dabei zugute kommen, so die Person weiter. "Er ist am Set nie gewalttätig gewesen. Er war immer besonders entgegenkommend. Und man hat gelesen, was er am Set von King Richard getan hat." (Um sie für die parallele Vermarktung des Films auf HBO Max zu entschädigen, hat der Star den übrigen Darstellern Boni geboten.)

Die Aussage verdeutlicht, dass in Hollywood wohl deutlich mehr angerichtet werden muss, damit ein Schauspieler dauerhaft in Ungnade fällt. Wir wüssten nicht, dass es einen besonderen Preis dafür gäbe, wenn man sich gewaltfrei und wertschätzend gegenüber Drehteams verhält. Und trotzdem bleibt es eine tolle Geste des Schauspielers, dass er seinen Verdienst mit anderen Menschen teilt.

Ein anderer Studiomanager ist bei seinem Urteil etwas vorsichtiger und bescheinigt Smith aussichtsreichere Chancen zur Rettung seines Images "wenn er sich zum Beispiel öffentlich mit Chris Rock versöhnen würde." In jedem Fall würden die Studios eine Kosten-Nutzen-Rechnung für ein Engagement des Darstellers aufstellen. Zunächst könne er vielleicht sogar seine Gage reduzieren, allerdings sei das keine dauerhafte Lösung, um in Hollywood nicht an Reputation und Geltung zu verlieren.

Eine Marketing-Managerin glaubt hingegen an einen irreparablen Image-Verlust. Seine vor King Richard veröffentlichten Filme Gemini Man (2019) und Verborgene Schönheit (2017) erhielten verhaltene Kritiken und haben unterdurchschnittlich performt.

Tech-Konzern Apple lehnt derzeit eine Stellungnahme ab. Eigentlich soll in diesem Jahr Antoine Fuquas Sklaven-Thriller Emancipation mit Smith in der Hauptrolle veröffentlicht werden. Eine mögliche Strategie könnte nach unserer Auffassung darin münden, dass man das Werk zu einem späteren Zeitpunkt als angedacht zur Verfügung stellt. Fraglich bleibt, ob Apple den Schauspieler für weitere Rollen buchen wird.

Besonders brisant dürfte für Smith auch der Umgang mit seiner Person bei Preisverleihungen und Gala-Veranstaltungen sein. Rutanya Alda, Mitglied der Schauspielervereinigung, ließ gegenüber dem Blatt verlauten, dass Smiths Verhalten sie dazu veranlasst hatte, sich zu wünschen, dass sie nicht für ihn gestimmt hätte. Ein namhaftes Studio ist sogar der Meinung, dass Smith wegen seines mangelnden Respekts dauerhaft von den Zeremonien der Oscars ausgeschlossen werden sollte. Auf diese Weise könne er Buße tun und würde langfristig wieder zu Ehre gelangen.

Zu dieser These passt es auch, dass Tim Solberg, Professor für Business of the Arts an der Olin Business School der Washington University in St. Louis, glaubt, dass die Academy selbst dauerhaften Schaden erleiden könnte, wenn sie keine adäquaten Maßnahmen ergreift.

Anzumerken ist für das mögliche Szenario, dass Smith, je nach Auslegung, trotzdem noch nominiert werden könnte. Wir glauben allerdings nicht, dass er sich dann ernsthafte Chancen für einen Gewinn ausrechnen dürfte, schließlich wäre eine solche Situation zutiefst unangenehm für alle Beteiligten und böte genügend Sprengstoff, um im Nachgang weitere Debatten vom Zaun zu brechen. Weiterhin muss man bedenken, in welch unrühmlicher Gesellschaft sich der Hollywood-Star im Zuge eines Ausschlusses befände: Harvey Weinstein, Roman Polanski und Bill Cosby. Der 2019 verstorbene Schauspieler Carmine Caridi machte 2004 den Anfang für diese illustre Runde, weil er Kopien von Oscar-Filmen entgegen der geltenden Urheberrechtsbestimmungen unerlaubt weitergegeben hatte.

Bis zu dieser Stelle haben wir lediglich von Will Smiths Schauspiel-Karriere gesprochen. Doch auch seine geschäftlichen Bestrebungen könnten von dem Vorfall getrübt werden. Er ist ein Markenbotschafter von Fitbit. Der Konzern verweigerte auf Nachfrage des Hollywood Reporter die weiterführende Auskunft zu seiner Beteiligung: "Wir bewerten die Situation und haben zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen, die wir teilen können."

Besonders schmerzhaft könnte es auch noch für die familieneigene Produktionsfirma Westbrook Inc. werden: Die Firma erhielt im Januar 60 Millionen Dollar bei einer Bewertung von 600 Millionen Dollar von dem von Blackstone unterstützten Unternehmen Candle Media. Das Scoring wurde in Teilen mit Smiths immensen Bekanntheitsgrad sowie seine stetigen Aufträge begründet. Westbrook erhielt einen Anteil an jedem Projekt, bei dem die Eigner Will Smith und Jada Pinkett Smith beteiligt waren.

Sollte Smith von den Studios oder anderen Stars gemieden werden, würde sich das mit ziemlicher Sicherheit negativ auf sein Unternehmen auswirken, das aktuell die Expansion anstrebt. Bei alledem haben wir noch nicht einmal darüber gesprochen, welche unangenehmen Konsequenzen dem Rest des Familienclans drohen könnten.

Wie ihr merkt, wiegt der Sachverhalt außerordentlich schwer und es ist nicht im Ansatz abzusehen, welche Blüten die unbedachte Ohrfeige und die groben Worte von Smith gegen Rock treiben werden. Zu viele rechtliche, unternehmerische und persönliche Risiken sind mit der gewaltvollen Reaktion auf einen geschmacklosen Witz bei einer der prestigeträchtigsten Preisverleihungen der Welt verbunden.

In diesem Sinne hoffen wir auf das Beste: einerseits, dass man eine versöhnliche Lösung finden wird und andererseits, dass sich Will Smith und Chris Rock vielleicht irgendwann versöhnen und sich friedlich von Angesicht zu Angesicht begegnen können. Ein beherzter Handschlag, wie ihn etwa der nunmehr zweifach mit dem Oscar ausgezeichnete Special-Effects-Künslter Gerd Nefzer (Blade Runner 2049, Dune) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorschlägt, wäre jedenfalls ein würdevoller Abschluss für ein düsteres Kapitel der Academy Awards.

Umso mehr wünschen wir uns natürlich auch, dass es im Forenbereich friedlich und gesittet zugeht. Hitzige Debatten sind selbstverständlich trotzdem gestattet! ;-)

Erfahre mehr: #Debatte, #WillSmith, #Oscars
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20 Kommentare
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Hansel : : Moviejones-Fan
31.03.2022 19:18 Uhr
1
Dabei seit: 30.05.20 | Posts: 847 | Reviews: 1 | Hüte: 28

Wir wollen uns gar nicht ausmalen, wenn nicht ein Schwarzer sondern ein Weißer einen Schwarzen geschlagen hätte: er hätte sofort das Gebäude verlassen müssen. Oscar ist schon eine üble Woke Shit Show.

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
31.03.2022 18:24 Uhr | Editiert am 31.03.2022 - 18:38 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.152 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Ich finde diesen Dilemma ist einseitig. Ja, was smith gemacht haben,. Ist inakzeptabel. Aber alle sehen Chris Rock als opfern und wird auch als Opfer dargestellt. Aber was ist mit Jada Pinkett Smith ? Keiner fragt sich danach wie is es ihr geht. Den sie war ja die opfern an den Abend. Wenn mag genau hinschauen, als Chris Rock seinen geschmacklosen Witze gerissen hat, hat sie Mrs. Smith in ihre eigene Körper unwohl gefühlte habe. Aber das scheint ungemein niemand zu interessiert. Ich will Will Smith ja nicht verteidigen oder Chris Rock verteufeln. Nein. Aber was ist mit den dritten person, die das ganze Ding in sich verkraftet müssten?

Und außerdem hat Chris Rock sich nicht, an das Drehbuch von oscar gehalten, was man ihn gegeben hat. Er hat also sein Ding gezogen, auf Kosten derjenigen, der krank ist. Vllt sollte man die beide Männer mal für die nächsten Oscarverleihung, rauskicken. Es kann nicht sein, wenn zwei Männer schuldig sind,. Wird nur den last auf den anderen überlassen. Jada Pinkett Smith ist diesen Dilemma die Opfer. Und nicht Chris Rock. Den er und Smith sind die Täter...

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MJ-AndreSeifferth : : Moviejones-Fan
31.03.2022 17:29 Uhr | Editiert am 31.03.2022 - 17:38 Uhr
1
Dabei seit: 05.01.22 | Posts: 161 | Reviews: 0 | Hüte: 9

@MisfitsFilms

"Das sehe ich tatsächlich anders nach den letzten fünf bis sechs Jahren. Genau das gleiche haben wir auch über andere Schauspieler gelesen. Bis dann plötzlich eine Person, fast durchweg weiblich, einfach eine Behauptung aufstellt misshandelt oder sexuell belästigt worden zu sein. In dem Moment ist Will Smith für die nächsten zehn Jahre minimum nur noch Null US Dollar wert. Pupsegal ob es stimmt und Beweise gibt, oder nicht stimmt und keine Beweise gibt: die Karriere von Smith ist vorbei, die Klägerin steigt in Hollywood auf, oder (was der Mehrheit entspricht) lässt sich mit einem warmen Geldregen aus dem Berufsleben entnehmen."

Müssen solche windschiefen Vergleiche von sexuellen Übergriffen wirklich bei diesem sowieso schon schwierigen Thema getätigt werden? Bleiben wir doch bitte beim unmittelbaren Geschehen. Es ist immer problematisch, wenn man irgendwelche hypothetischen Szenarien zur Beweisführung anführt. Zumal du die Mutmaßung auch nicht mit handfesten Fakten belegen kannst. Wie viele Vorfälle irrtümlicher sexueller Gewalt kennen wir aus den Reihen Hollywoods? Gibt es da irgendwelche belegbaren Zahlen?

"Smith hat sich absolut inakzeptabel verhalten."

Dem ist im Kern nichts hinzuzufügen.

Es ist wie du sagst: Es hätte für Will Smith zig andere Szenarien gegeben, um auf die unpassenden Äußerungen zu reagieren.

Ohne Chris Rock nun die Schuld zu geben (das emfände ich zynisch): Es wäre dennoch klug gewesen, wenn er sich als Sender im Vorfeld des Witzes gefragt hätte, welche Botschaft er übermittelt und ob diese ebenso vom möglichen Empfänger interpretiert werden kann. Anders gesagt: Kein Kalauer ist es wert ausgesprochen zu werden, wenn dadurch jemand seelisch verletzt wird. Auch wenn alle anderen lachen und es im Kern vielleicht sogar witzig ist.

Humor verfügt über einen sehr individuellen Grat der Verträglichkeit. Es geht dabei stets auch um den Kontext und die eigene Situation. Wichtig ist schließlich auch, in welchem Verhältnis man zueinander steht. Einer guten Freundin lasse ich aufgrund der persönlichen Verbindung mehr durchgehen, als jemandem, mit dem ich in der Vergangenheit schon einmal aneinander geraten bin.

Mit Sicherheit kennt jeder aber die Situation, dass die Zunge manchmal flinker als das Hirn ist. Insofern wäre eine aufrichtige Ansprache des verletzenden Verhaltens zweifellos sinnvoller gewesen. Das wird Will Smith im Nachhinein hoffentlich ähnlich bewerten. Es wäre unfair, dass man ihm diese Einsicht ohne handfeste Indizien abspricht. Dennoch muss er sich natürlich mit den Konsequenzen seines Handelns auseinandersetzen.

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MobyDick : : Moviejones-Fan
31.03.2022 17:11 Uhr
1
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

MisfitsFilms

Hola Hola Hola Meister, du vermischt hier aber ganz schön viel miteinander, Politik, eigene Meinung, MeToo, Pocher etc. Wow, MisftsFilms just hit the shit out of me.

Zum Beitrag: Es ist nicht ganz richtig, dass Smith in den letzten Jahren nichts gerissen hat, sein Bady Boys war zB ein voller Erfolg, und das sind die Rollen, in der ihn seine Fans nach wie vor sehen wollen, egal ob er jetzt Rock geschlagen hat oder nicht. Er bedient nunmal eine andere Klientel als Rock, der ja eher als Buddy von Sandler bekannt ist, und daher auch komplett woanders seine Fans hat - Hautfarbe mal außen vor gelassen.

Daher sehe ich bei Smith sicherlich keinen dauerhaften Schaden, im Gegenteil, er hat ja in letzter Zeit als kompletter Schlaffi dagestanden, nachdem seine ganzen privaten Details rauskamen, jetzt konnte er wieder ein paar Prolopunkte einsammeln, insofern dürfte das schon eine Art Win-Situation für unseren zögerlichen Scientologen sein.

Und wenn die Academy ihn nächstes Jahr nicht einlädt als "Strafe", das dürfte eigentlich auch egal sein, da verhält es sich nämlich wie Rocks Witz über Rihannas Höschen. Alles also verschmerzbar.

Ich muss das alles nicht gutheissen, zumal hier keine wirkliche Konsequenz für sein handeln gezogen werden wird sondern nur Lippenbekenntnisse um dem Volk sein OPium zu geben, aber so sehe ich das...

Dünyayi Kurtaran Adam
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MisfitsFilms : : Marki Mork
31.03.2022 16:46 Uhr | Editiert am 31.03.2022 - 18:19 Uhr
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Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126
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