Bewertung: 3 / 5
Ex-Undercover Agent Phil Broker (Jason Statham) will es ruhiger angehen lassen und zieht sich samt Tochter Maddy (Izabela Vidovic) in die ländliche Kleinstadt Rayville zurück. Schnell merken die Einheimischen, dass weder mit Broker noch seiner Kleinen gut Kirschen essen ist, wenn man ihnen auf die Füße tritt. Wie es der Zufall will, zieht Broker dadurch die Aufmerksamkeit des lokalen Drogendealers Gator Bodine (James Franco) auf sich, der neben eigenen Maßnahmen zudem für ein Comeback aus Brokers Vergangenheit sorgt, das die Lage für Broker und seine Tochter gefährlich zuspitzt...
Bekanntlich schrieb Action- und Rocky-Ikone Sylvester Stallone (The Expendables) das Drehbuch zu Gary Fleders (Sag' kein Wort!) Statham-Actionkracher Homefront, und das merkt man der ersten Hälfte des Films auch positiv an. Langsam werden die Charaktere und ihre Geschichte eingeführt, aufgelockert durch einige ziemlich cool gemachte Actionparts. Die gut aufgebaute Spannung für das Kontrahenten-Spiel zwischen Jason Stathams Phil Broker und James Francos (Die fantastische Welt von Oz) Gator mit passendem Alligator-Tattoo lässt prickelndes Thriller-Feeling aufkommen - das jedoch in der zweiten Hälfte mit einem ziemlich unrunden, arg konstruierten, unlogischen und unbefriedigend flotten Showdown aufgelöst wird.
Trailer zu Homefront
Ob Stallone hier beim Drehbuchschreiben gegen Ende die Puste ausging? Wirklich schade ob des vorher so guten und spannenden Aufbaus. Auch der Actionpart mit finsteren Gesellen aus Brokers Drogenbehörden-Ermittlerzeiten an sich ist in der zweiten Hälfte eigentlich gut gelungen, wenn sich auch zu viel im Dunkeln abspielt. Doch wie dieser in der Storyline vorangebracht wird, lässt einen leider nur den Kopf schütteln. Die Motive der Darsteller lösen sich in so hanebüchene Entscheidungen auf, dass dies alles Vorherige ad absurdum führt. Auch Brokers Love-Interest (Rachelle Lefevre, Under the Dome) spielt später im Grunde keine Rolle mehr.
Zudem wird die in der PR für Homefront groß angekündigte Schurkenrolle von James Franco im Verlauf im Grunde zur Lächerlichkeit eines Kleinstadt-Drogendealers mit wenig Grips zusammengeschrumpft zugunsten der tatsächlich dann finsteren Gesellen aus Brokers Vergangenheit mit Vendetta-Plot. Dabei fing das Zwischenspiel zwischen Broker und Gator in Kombination mit seiner hasserfüllten, drogensüchtigen Schwester Cassie (Kate Bosworth) so gut an - warum Sly dieses nicht eher noch weiter ausgebaut hat bevor man dann mit dem Comeback für Broker um die Ecke kommt, ist uns ein Rätsel. Beides im Showdown zusammen zu mixen hat für uns nicht so recht funktioniert.
Winona Ryders (Black Swan) Part in Homefront dient deutlich nur als Konstrukt, um den Übergang zum Vendetta-Plot hin bekommen zu können. Sie macht als Baddy-Freundin Sharyl von Gator eine gute Figur, aber ihr Charakter ist wie erwähnt zu sehr spürbar rein funktionell in die Story hineinkonstruiert. Um auch noch etwas Positives zu sagen: Izabela Vidovic (Zombieland) als wehrhafte Broker-Tochter Maddy sprüht vor Charme, von ihr sieht man nach und nach immer mehr in Kino und TV - und das ist auch gut so.
Insgesamt ist Homefront ein passabler Actionfilm, der jedoch in der zweiten Hälfte an Thrill und Gehalt verliert und vor allem in Bezug auf Francos Charakter uns etwas enttäuscht zurückgelassen hat.