Bewertung: 3 / 5
Die Menschheit muss untergehen, das ist die Entscheidung von Gott. Doch einer glaubt noch an die Menschen, und zwar der Erzengel Michael. Der versucht, einer Gruppe Überlebender zu helfen und die Frau zu beschützen, die den Messias in sich trägt. Klingt hirnrissig? Ist es auch. Logikfehler stehen hier ganz oben auf dem Tagespunkt, und so überzeugen nur die Darsteller und die Actionsequenzen in diesem Streifen. Bevor Scott Stewart sich entschloss, endlich einmal einen eigenen Film zu drehen, hat er schon für viele Filme an den Spezialeffekten gearbeitet, zum Beispiel für Sin City. Sein Filmdebüt kann in punco Spezialeffekte punkten, aber inszenatorische Schwächen trüben den Eindruck. Auch das Skript, ebenfalls geschrieben von Stewart, besitzt eine nicht ausgearbeitet Geschichte, die zwar moralische Themen anspricht, aber letztendlich nur auf der Oberfläche bleibt. Die Dialoge sind manchmal unfreiwillig komisch, was dem Film etwas Humor beigibt. Paul Bettany spielt den Erzengel Michael, der nicht akzeptieren will, das Gott die Menschheit zerstören will, indem er den Untergang heraufbeschwört. Und so hilft er einer Gruppe von verlassenen Menschen in einem Kaff, den Gegnern standzuhalten, damit Charlie den Messias gebären kann. Paul Bettanys Rolle ist ziemlich wortkarg ausgefallen, macht aber in den Actionszenen eine gute Figur. Die Nebenrollen sind prominent besetzt, Tyrese Gibson kann wieder ein paar Sprüche klopfen, Dennis Quaid ist gut und Kate Walsh sorgt für das Eye Candy. Der Film kann sich über die gesamte Laufzeit nicht entscheiden, zu welchem Genre er letztendlich zugeordnet werden soll. Manche Elemente gehören zu einem Horrorfilm, andere wiederum erinnern an einen Actionfilm. Und “Legion” findet nie die richtige Balance, und so kann sich dieses unausgereifte Werk nie ganz entfalten. Man findet auch eine Hauch Gesellschaftskritik im Film, die jedoch nur die Oberfläche ankratzt und nicht weiter verfolgt wird. Es wäre interessant gewesen zu sehen, was mit einem guten Skript möglich gewesen wäre. Was den Film aber einigermaßen unterhaltsam macht sind die vielen Actionsequenzen und der Hauch von übernatürlichem. Die Action ist gut in Szene gesetzt und sorgt für Tempo, das die meisten erzählerischen Schwächen für einen Moment wett macht. Zusätzlich sorgt die Atmosphäre in der verlassenen Wüste für eine gute Stimmung. So wird man am Ende kurzweilig unterhalten, verpassen tut man aber nichts wenn man “Legion” nicht anschaut.
Legion Bewertung