Bewertung: 1.5 / 5
Das Jahr 2010 war sehr ereignisreich für Sandra Bullock, sie gewann den Oscar für ihre Performance in dem Sportdrama “Blind Side”. Doch das war nicht ihr einziger Preis, den sie entgegennehmen durfte. Im Vorfeld der Oscar-Verleihung werden die schlechtesten filmischen Leistungen mit der Goldenen Himbeere gekürt. Und auch hier gewann Bullock einen Preis für die schlechteste Hauptdarstellerin in der Komödie “Verrückt nach Steve”. In der Tat ist der Film schlecht ausgefallen, doch das liegt nicht an ihr, sondern an dem miesen Drehbuch. Phil Traill gab mit dieser Komödie sein Regiedebüt, und er hätte keine schlechtere Wahl treffen können. Als Regisseur ist es wahnsinnig schwierig, gegen ein schlechtes Drehbuch anzukämpfen, nicht mal die besten im Business schaffen das, nur selten ist das der Fall. Das Skript bricht Traill das Genick, und man bemerkt die Bemühungen, den Film doch auf die richtige Bahn zu bringen, doch das klappt nur selten. Hollywood sollte Kim Barker einfach verbieten, Drehbücher zu schreiben. Schon ihr erster Film “Lizenz zum Heiraten” war ein absoluter Reinfall und man fragte sich, ob sie Robin Williams persönlich bestochen habe, damit er im Film mitspielt. Ihr zweiter Anlauf ist ebenfalls eine Katastrophe und besitzt eine sehr nervige Hauptfigur, schlechte Dialoge und ein klischeebeladenes Ende. Sandra Bullock ist Mary Horowitz und arbeitet als Kreuzworträtsel-Entwicklerin für eine Lokalzeitung. Sie besitzt quasi kein Privatleben, da sie permanent neue Kreuworträtsel-Specials erfindet. Doch als sie bei einem Blinddate auf Steve trifft, ist sie fasziniert von ihm und beginnt, ihn zu verfolgen. Ich liebe Sandra Bullock und sie gehört zu meinen Top 10 Lieblingsschauspielerinnen in Hollywood, doch diese Rolle ist einfach nur schlecht. Vielleicht war es so vorhergesehen, doch Bullock übertreibt es und geht mit ihrer Performance auf den Keks. Der berühmte Steve wird von Bradley Cooper verkörpert, der seiner Filmographie mit dieser Komödie einen Schandfleck hinzugefügt hat. Er ist zwar ganz okay in seiner Rolle, doch er kann den Film auch nicht aufwerten. Der wahre Star des Films ist Thomas Haden Church, der herrlich den Newsanchor-Job auf die Schippe nimmt und für die Lacher sorgt. “Verrückt nach Steve” gehört zu den Filmen, für die sich die Schauspieler am Ende ihrer Karriere schämen werden. Die Komödie versagt in jeglicher Hinsicht, und die wenigen Ansätze, die zum Vorschein kommen, verblassen sofort, auch wenn einiges funktioniert. Was nicht funktioniert ist die Haupfigur Mary. Schon in der ersten Minute merkt der Zuschauer, dass er am Ende des Films Kopfschmerzen bekommen wird, da Mary nervtötend ist und zu viel redet. Das übertriebene Voice-Over ist da nur das Sahnehäubchen. Außerdem besitzt der Film nicht so viele gelungene Gags, um eine Figur wie Mary vergessen zu machen. Einige Handlungsstränge sind komplett unnötig. Wenn Hartman mehr Screen Time bekommen hätte, hätte man aus dem Film noch etwas anständiges machen können. Man nimmt die Nachrichtensendung super aufs Korn, und das Trio ist immer wieder für einen Lacher gut. Die letzten 20 Minuten besitzen zwar eine nette Message, doch wie man dazu kommt, ist einfach absurd (Loch in der Erde). Der dramaturgische Einschnitt weiß nur bedingt zu gefallen. Einen Spin-Off mit Hartman würde ich begrüßen. Dank dem Trio und einigen guten Witzen schrammt der Film an einem Totalausfall vorbei, ansonsten kann man die Komödie aber vergessen.
Verrückt nach Steve Bewertung