Bewertung: 3.5 / 5
Seit Jahrhunderten tobt in Priest ein Krieg zwischen der Menschheit und den Vampiren. Doch nach und nach werden die Menschen zurückgedrängt. Erst als die Kirche die Priester erschafft, Krieger im Namen Gottes, kann das Blatt gewendet und der Krieg beendet werden. Nun leben die letzten Vampire in Reservaten, während die Menschheit sich in die letzten Städte zurückgezogen hat. Die Priester von einst werden nicht mehr gebraucht. Paul Bettany spielt einen der Priester. Als seine Tochter anscheinend von Vampiren entführt wird, bricht er das Gesetz der Kirche und macht sich auf die Suche nach ihr. Dabei stellt sich heraus, dass anscheinend mehr Vampire außerhalb der Reservate unterwegs sind, als es eigentlich sein sollte.
Priest hat von den Kritikern viel schlechte PR bekommen. Ganz verstehen kann ich das persönlich nicht. Der Film hat streckenweise wirklich wunderbare Szenen zu bieten. Die Monster/Vampire sind endlich mal wieder interessant designt, die Landschaften und Aufnahmen ein wahrer Augenschmaus. Auch die Besetzung des Films kann sich sehen lassen. Paul Bettany, Karl Urban, Christopher Plummer und Maggie Q. Der Film ist wirklich durch und durch gut besetzt. Bleibt nur die Story?
Tja, hier hapert Priest ein wenig. Mit 1h25Min. ist der Film nicht wirklich lang. Im hübsch gestalteten Prolog wird kurz die Rahmenhandlung im Zeichentrickstil erzählt. Dann ist man auch schon mitten drin und die Handlung springt hastig von einem Schauplatz zum nächsten. Man kann der Story folgen, aber manch Dialogpassage hätte die Charaktere plastischer werden lassen und nicht so schablonenhaft. Die Actionszenen entschädigen für vieles, aber eben nicht für alles und zum Ende lässt der Film wirklich kein Klischee aus und feiert den Übermenschen. Manchmal ist Priest sogar zu überstilisiert.
Irgend etwas ist bei den Dreharbeiten mächtig schief gelaufen. Entweder war das Budget zu knapp, das Drehbuch unvollständig oder es gab zuviel Personen die dem Regisseur ins Handwerk pfuschten. An vielen Stellen wirkt der Film stimmig, an anderen hingegen holpert Priest vor sich hin. Am Ende merkt man sogar, dass man sich zeitweise sogar die Option einer Fortsetzung offen hielt. Das erscheint aber dann nach dem Kinoerfolg eher unwahrscheinlich.
Priest ist viel besser als sein Ruf, aber der Film hätte ein echter Klassiker werden können, wenn die Schwachstellen nicht so offensichtlich wären. Bei mir reicht es für 3,5 Hüte, da ich gut unterhalten wurde.