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LOL

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Mütter und andere Probleme

LOL Kritik

LOL Kritik
1 Kommentar - 26.05.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 3.5 / 5

Die Zeiten sind hart für Teenager. Nicht nur auf der Leinwand, wo sie ihre Liebe gegen Vampire und Werwölfe verteidigen müssen oder von Serienkillern gejagt werden, sondern auch in der Realität. Hier wurde nie mehr und tabuloser über die ersten Gefühlsverwirrungen von Freunden und Feinden geredet, beziehungsweise gechattet, getwittert und sich auf Facebook ausgetauscht. Mit der Coming-of-Age-Komödie LOL greift die französische Regisseurin Lisa Azuelos nun schon zum zweiten Mal diese Entwicklung im Kino auf. Im US-Remake ihres eigenen, gleichnamigen Films (2008, mit Sophie Marceau) besetzte sie Teenie-Star Miley Cyrus als Lola und Demi Moore als deren Mutter.

Wer wie Lolas Mutter LOL nur für eine Abkürzung des Namens hält, weiß, auf welcher Seite er sich in diesem Film befindet. Und darf staunend beobachten, was der heutige Schulalltag von Sex auf dem Klo bis Drogenkonsum in der Pause so alles bereithält. Der Facebook-Generation ist die Abkürzung für "laughing out loud - ich lach mich tot" natürlich geläufig - und genau diese Zielgruppe soll der Film erreichen. Für ihre damals 16-jährige Tochter, so sagt die Regisseurin, habe sie den Film gedreht. Ein Alter, in dem Jugendliche allzu oft kopflos auf Veränderungen in ihrem Liebesleben und auf die Gefährdung ihres Status in der Gruppe reagieren.

Bei Lola löst die Nachricht, dass ihr Freund sie in den Ferien betrogen hat - "es war nur Sex"- eine Gefühlslawine aus. Dennoch spielt sie bei der Trennung die Coole. Wie es wirklich in ihr aussieht, wissen nur ihr Tagebuch und ihr bester Freund Kyle (Douglas Booth). Dieser gehört zu der Sorte junger Mann, von dem alle Mädchen an der Schule schwärmen. Auch Lola wird langsam klar, dass sie eigentlich ihn will. Und er erwidert ihre Gefühle, doch aus Loyalität zu Lolas Ex, seinem besten Freund und Bandkumpel, hält er sich zurück. Obwohl es zwischen den beiden so heftig funkt, dass der Zuschauer schon ein Schutzschild braucht, schafft es Lola immer wieder, die Sache zu verkomplizieren.

Reden könnte helfen, möchte man meinen, doch Missverständnisse unter Teenagern lassen sich eben nicht so leicht aus der Welt räumen - erst recht nicht, wenn sich noch die Mutter mit hineinhängt. Hätte Lola ihr Tagebuch zeitgemäß dem Computer anvertraut und nicht per Hand in ein Buch geschrieben, wäre ihre Mutter Anne wohl nie darauf gekommen, welche Probleme ihre Tochter umtreiben. Die Alleinerziehende plädiert zwar für sexuelle Freiheit der Frau - jedoch nicht bei ihrer Tochter, die sich nur dem "Richtigen" hingeben soll.

Regisseurin Lisa Azuelos trifft mit der Schilderung den richtigen Ton und zeigt überzeugend, wie in einer Mutter-Tochter-Beziehung das Gefühl von starker Nähe in voneinander genervt sein umschlägt. Überhaupt macht sich Demi Moore, deren letzter großer Erfolg schon etwas zurückliegt, gut in der Mutterrolle. Sie passt zu der immer etwas zu künstlich wirkendenden Miley Cyrus, die eifrig an ihrem Imagewechsel vom Teenie-Idol (Hannah Montana) zur Schauspielerin arbeitet.

Zudem wurde das französische Original ordentlich aufgepimpt - das beginnt bei der hippen Kulisse Chicago und setzt sich mit allzu schönen Boys und Girls (bis auf einen Außenseitertyp) in die Nebenrollen fort. Genützt hat es jedoch nichts: In den USA floppte der Film.

LOL bekommt 3,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Diemuth Schmidt)

LOL Bewertung
Bewertung des Films
710

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1 Kommentar
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TheLastAvanger : : Moviejones-Fan
29.05.2012 22:52 Uhr
0
Dabei seit: 24.04.12 | Posts: 90 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Muss denn unbedingt jeder französische Film, egal wie schlecht er nun auch sein mag, von Hollywood neu verfilmt werden.
Besser als das Original kann er durchaus sein, jedoch reicht es sicher nicht für einen guten Film, vor allem nicht wenn Miley Cyrus, oder wie sie auch immer heißen mag, mitspielt.
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