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James Bond - Keine Zeit zu sterben

Kritik Details Trailer News
Ein nahezu perfekter Abschluss

James Bond - Keine Zeit zu sterben Kritik

James Bond - Keine Zeit zu sterben Kritik
0 Kommentare - 14.10.2021 von luhp92
In dieser Userkritik verrät euch luhp92, wie gut "James Bond - Keine Zeit zu sterben" ist.
James Bond - Keine Zeit zu sterben

Bewertung: 4.5 / 5

Ein perfekter und emotionaler Abschluss der Craig-Reihe, eine wunderschön-tragische Umkehr der Beziehung zwischen James Bond und seiner (Ehe)Frau aus "On Her Majestys Secret Service", insbesondere musikalisch dargestellt durch das als zweiter Bond-Song fungierende "We Have All the Time in the World" von Louis Armstrong. We Have All The Time in The World, No Time To Die, das ist für mich einer der größten Momente der Craig-Reihe. Auch, weil die Beziehung als umgekehrte Parallele zu "Casino Royale" schon wieder zum Scheitern verurteilt ist. Ich wäre nach wie vor mit "Spectre" als Abschluss zufrieden gewesen, es ist aber nicht schade drum, weil der Abschluss durch "No Time To Die" fast genauso gut funktioniert. Spannenderweise kann man sich mit "Spectre" und "No Time To Die" nun auch zwei verschiedene Enden aussuchen, je nachdem, ob man ein Happy End oder ein Sad End bevorzugt.

Rami Malek entpuppt sich als eigenständiger Schurke leider als eher schwach, sein Spiel ist auch immer etwas verkrampft. Lyutsifer Safin lebt eigentlich nur durch seine Funktion als metaphorisches Spiegelbild James Bonds, als Charakterisierung seiner schlechten Eigenschaften. Beide sind Waisen, beide verlieren ihre Geliebten durch Quantum/Spectre, Safin seine Familie, Bond Vesper Lynn und seine Ersatzmutter M. Beide steigen auf, werden Auftragskiller und Mörder für wirtschaftliche und politische Interessen auf globaler Ebene. Zudem als Todesengel für Geliebte und Freunde in Bonds privatem und beruflichem Umfeld. Es mutet fast schon deterministisch an, dass Madeleine in Gefahr gerät, mit Safin als Katalysator und Motor ist Bond dann für den Tod des Ziehbruders Blofeld verantwortlich, muss während des gemeinsamen Auftrages den Tod seines besten Freundes und Ersatzbruders Felix Leiter mitansehen, Bonds Beziehung scheitert wie oben beschrieben nach Vesper Lynd erneut, er geht dann aber selbst in den Tod im Gegensatz zu der Partnerin.

Trailer zu James Bond - Keine Zeit zu sterben

Spannenderweise fallen die Entscheidungen des MI6 im Finale so drastisch aus, würde man "No Time To Die" direkt fortsetzen, müsste Mallery sofort seinen Job als M quittieren. Da hätte ich mir in "No Time To Die" noch fünf Minuten mehr gewünscht, die das aufgreifen und konsequent zu Ende führen. Aber ich kann auch verstehen, dass die Produzenten Ralph Fiennes nicht nach nur 2-3 Auftritten als M wieder entlassen und die Rolle für "Bond 26" mit einem neuen Schauspieler besetzen wollen.

Die Action ist gewohnt beeindruckend, natürlich und haptisch wirkend. Abgesehen von der Prä-Intro-Actionsequenz im süditalienischen Matera hat es mir vor Allem das Vorfinale mit seiner Landrover-Verfolgungsjagd und dem bewaffeneten Kampf in den norwegischen Wäldern angetan. So wie Daniel Craig dort in Mantel gekleidet und mit Waffe in der Hand durch die Natur stiefelt, taktiert und schießt, hätte er auch einen Westernhelden oder gar Roland Deschain aus "Der Dunkle Turm" spielen können. Und in den Wäldern Norwegens könnte man locker auch einen neuen "Jurassic Park" drehen!

Ana de Armas Rolle als Neben-Bondgirl fand ich ganz witzig und süß. So eine Geheimagentin, frisch von der Agentenschule als Sidekick, die sich noch etwas naiv und tollpatschig anstellt, gab es in einem Bond-Film bisher auch noch nie. Den Hype um ihre Rolle kann ich aber ebenfalls nicht nachvollziehen, als Nebenrolle war es ganz nett, aber davon muss ich jetzt auch nicht mehr sehen, geschweige denn als Bond-Nachfolgerin.

Folgendes ist spekulativ, aber eventuell hatte gerade Hans Zimmers Zeitdruck (er sprang kurzfristig als Ersatz ein) etwas Positives an sich. Denn Zimmer hat sich hier überraschenderweise und angenehm zurückgehalten und eigentlich gar nichts Eigenständiges kreiert. Sicherlich ist sein typischer Sound zur Action-Spannungserzeugung vorhanden, ohne sich damit aber in den Vordergrund zu spielen. Es soll ja schließlich auch ein klar erkennbarer Bond-Film sein. Der Rest besteht dann aus dem klassischen Bond-Thema, Variationen des Billie-Eilish-Themas und (inhaltlich relavanten) Referenzen an die alten Filme. Zu Billie Eilishs Song, der passt perfekt, nicht nur wegen der vermittelten Stimmung und Emotionen, auch weil der Song die Elegie des Films treffend vorwegnimmt.

Jedem, der die Craig-Reihe mag, kann ich "No Time To Die" nur empfehlen. Insbesondere denjenigen, welche die letzten beiden Einträge mögen, denn "No Time To Die" steht stilistisch in deren Tradition, Cary Joji Fukunaga macht da weiter, wo Sam Mendes aufgehört hat.

James Bond - Keine Zeit zu sterben Bewertung
Bewertung des Films
910

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