Filmmusik ist ein elementarer Bestandteil, um einem Film seine Tiefe zu geben und zugleich die Charaktere mittels eigener Themes auf der Leinwand zum Leben zu erwecken. Einer der größten Koryphäen auf diesem Gebiet ist momentan ohne Zweifel Hans Zimmer, der uns mit Soundtracks zu Gladiator, Fluch der Karibik oder Inception Melodien geschenkt hat, die man sofort mit dem Film assoziiert. So gelang es dem gebürtigen Frankfurter eben auch schon, zwei Goldjungen, nämlich für Der König der Löwen und Dune, abzustauben, wohingegen der Score für Dune - Teil 2 dieses Jahr komischerweise von den Nominierungen ausgeschlossen wurde. Jene Oscar-Regel, dass bei Fortsetzungen und Franchises nicht mehr als 20 % von bereits bestehenden Themes aus den Vorgängern enthalten sein darf, hatte zur Folge, dass für Zimmers Musik nicht einmal die Chance bestand, nominiert zu werden. Im Podcast Happy Sad Confused mit YouTuber Josh Horowitz bezog der Filmkomponist nun Stellung zur Oscar-Disqualifizierung.
Hans Zimmer On Academy Disqualification For ’Dune: Part Two’ Score: "A Stupid Rule" https://t.co/Yqb99cEWLO
— Deadline (@DEADLINE) March 9, 2025
So sei der Ausschluss für den 67-Jährigen in keinster Weise ein wunder Punkt, sondern viel mehr eine dumme Regel. Er fuhr fort: „Ich wurde disqualifiziert, weil ich Material vom ersten im zweiten Film verwendet habe, allerdings handelt es sich bei Dune - Teil 2 um keine Fortsetzung.“ Viel mehr würden die beiden Teile in Zimmers Augen zusammen ein vollständiges Werk ergeben. Des Weiteren stellte er die Frage: „Hätte ich jetzt anfangen sollen, alle bisherigen Charakter-Themes unter den Tisch fallen zu lassen, um dann neue zu schreiben und zu entwickeln?“ Für ihn sei die Bedingung hirnrissig und wollte sich nicht darüber beschweren. Rückenhalt bekam der Komponist übrigens aus den eigenen Reihen; so tat etwa auch Regisseur Denis Villeneuve seinen Unmut über den Ausschluss kund.
Neben der Dune-Debatte kam man im Podcast aber auch noch auf das MCU zu sprechen, als Horowitz fragte, ob er mit Superhelden durch sei und ob Marvel bereits Angebote gemacht habe. Zimmer, der etwa die Musik für Christopher Nolans Dark Knight-Trilogie schrieb, entgegnete: „Das haben sie und es war immer... das Timing hat nicht gepasst. Und um ehrlich zu sein, schaue ich mich im Moment nach anderen Filmen um.“ So komponierte er bereits Musiken für Figuren wie Super-Man, Spider-Man und Wonder Woman und formulierte folgende Gegenfrage: „Ich meine, Was soll ich tun? Ein paar von den kleineren Charakteren? Vermutlich ja.“ Zimmer fügte an, dass die Bemerkung vielleicht arrogant rüberkomme, doch MCU-Mastermind Kevin Feige sei tatsächlich irritiert gewesen, worüber er sich beschweren würde. Auch Star Wars-Projekte werde er in absehbarer Zeit nicht in Angriff annehmen, weil man die Musik dafür neu erfinden müsse.
Nach eigenen Angaben arbeiten der deutsche Komponist bereits am Score von Dune 3 - Messiah, mal sehen, ob hier eine weitere Oscar-Chance für den deutschen Exportschlager möglich ist. Davor wird Hans Zimmers musikalische Handschrift aber im Motorrennsport-Film F1 von AppleTV mit Brad Pitt zu hören sein, welcher hierzulande ab dem 26. Juni 2025 in den Kinos erscheint.
Why Hans Zimmer's Passed on Scoring MCU Films: "I've Done the Trifecta" https://t.co/18zPIqbr1z
— The Hollywood Reporter (@THR) March 8, 2025