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Arielle, die Meerjungfrau

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So wie ihr, so auch wir

Halle Bailey Shitstorm: Unser Kommentar zur "Arielle"-Debatte (Update)

Halle Bailey Shitstorm: Unser Kommentar zur "Arielle"-Debatte (Update)
93 Kommentare - Mo, 08.07.2019 von Moviejones
Vor einigen Tagen hatte das Internet seinen neuen Shitstorm, basierend auf einem Disney-Casting. Viele von euch haben bereits ihre Gedanken zur neuen Arielle geteilt, dem wollen wir nicht nachstehen.
Halle Bailey Shitstorm: Unser Kommentar zur "Arielle"-Debatte

++ Update vom 08.07.19: Via Freeform, ein Tochtersender von ABC, der wiederum zu Disney gehört, ist nun auch ein Statement zur Kritik an der Besetzung für Arielle im Arielle Realfilm da. Das wollen wir euch nicht vorenthalten, danke an unseren User MisfitsFilms für den Hinweis. Ihr findet den Tweet ganz unten angehängt.

++ News vom 08.07.19: Es waren sechs schöne Kinder, aber die jüngste war die Schönste von allen, ihre Haut so klar und so fein wie ein Rosenblatt, ihre Augen so blau wie die tiefste See...

Mit diesem Zitat aus Hans Christian Andersens "Die kleine Seejungfer" möchten wir eröffnen und ihr ahnt, was folgt: MJ lässt sich zu einem Kommentar zur Nominierung der Schwarzen Halle Bailey in Walt Disneys Arielle Realfilm hinreißen - so wie Millionen andere auch, die sich seit dem Casting vor wenigen Tagen dazu öffentlich geäußert haben.

Wir haben wie viele von euch aufmerksam die Kommentare verfolgt, Tweets und Stellungnahmen aus der einen oder anderen Richtung gelesen und festgestellt, dass wir die Kritik an der Wahl nicht so einfach mit "da zeigt jemand bloß wieder seine wahre rassistische Natur" abschmettern können. Und auch nicht wollen.

Wir bemängeln, dass von vielen Menschen, die sich für Bailey aussprechen, reflexartig "Rassismus" gerufen wird, egal bei welchem Argument.

Halle Bailey, gerade mal 19 Jahre alt, besticht mit einem unfassbar herzlichen Lächeln und wirkt für viele - auch uns - auf den ersten Blick wie die perfekte Reinkarnation von Vaiana. Warum also Arielle? Ja, warum Disney? Ist es ihre tolle Stimme, die sie für die Rolle prädestiniert, was man als Vermutung vielerorts lesen kann?

Natürlich hat sich Disney schon 1990 Freiheiten gegenüber der weltbekannten Vorlage herausgenommen und die Geschichte verfälscht - aber doch auf das Erscheinungsbild geachtet. Und deswegen wirkt die aktuelle Wahl willkürlich, beachtet man Disneys  sonst so strikte Agenda und vorauseilenden Gehorsam bei ihren Adaptionen. Man bedenke nur, dass in Filmen wie Aladdin sogar auf nahezu 100% ethnisch korrektes Casting geachtet wurde.

Disney hält sich sonst sehr restriktiv an seine Vorlagen und schert hier hingegen unverständlicherweise aus. Klar, wir reden hier immer noch von einer Fantasygeschichte (von irrealen Wesen mit Fischschwänzen...), die ganz viel Interpretationsspielraum bietet und nichts, aber auch gar nichts mit der Realität zu tun hat. Die Figur hat jedoch europäische Wurzeln, man kann sagen, sie ist europäisches Kulturgut, und wurde auf Zeichnungen und in Adaptionen stets als weißes Meermädchen interpretiert. Wieso also ist hier offenbar eine Anpassung vollkommen legitim und dies nicht rassistisch? Wie groß wäre der Aufschrei, würde Mulan europäische Züge haben oder Mowgli? Zu Recht!

Unbestritten wird der Realfilm mit Bailey erfrischend anders und unter dem Aspekt ist es schade, ihr keine Chance zu geben und zu lesen, dass Menschen im Juli 2019 schon meinen, dass sie ihretwegen den Film meiden wollen. Doch abseits dessen ist Disneys Vorgehen eben nicht kritikunwürdig, wenn ansonsten gerne jeglicher Vorlage entsprochen und Diversität so betont wird. Ist es wirklich automatisch rassistisch, wenn bemängelt wird, dass sowohl mit der Quelle als auch mit dem Disney-Original gebrochen wird? Dass Diversität gut ist, solange sie ins Raster passt, hier nur leider zum Nachteil von Rothaarigen und Weißen?

Um zum eingangs erwähnten Zitat aus Andersens Märchen zurückzukommen: Es ist ganz legitim, eine weiße Figur mit einer dunkelhäutigen Person neu zu interpretieren und Kritik im Keim zu ersticken. Alle Fürsprecher sind dann hoffentlich auch still, wenn z.B. mal wieder asiatische Rollen mit europäischen Gesichtern neu interpretiert werden.

Natürlich ist die Frage "Arielle weiß oder schwarz" keine lebenswichtige, aber doch zumindest wert, verschiedene Meinungen dazu anzuhören, ohne direkt mit typischen Vorwürfen zu reagieren, nur weil man eine Ansicht nicht teilt. Denn als FürsprecherIn einer rothaarigen, blassen Arielle muss man sich eben nicht automatisch als Hater und Rassist beschimpfen lassen, 

Persönlich verstehen wir nicht, warum die rothaarige Arielle ersetzt werden musste, die so wundervoll anders schien als die sonst blonden und brünetten Prinzessinnen (fast gleichzusetzen mit Pocahontas, Esmeralda oder Mulan, die alle erfrischend aus dem Raster fielen). Speziell vor dem Hintergrund, dass gerade rothaarige Kinder sehr häufig Häme, Spott und Mobbing ausgesetzt sind, hätte hier erneut ein starkes Zeichen gesetzt werden können. Jasmin wird im neuen Aladdin emanzipatorisch als neue Regentin in einer durch und durch maskulin geprägten Männerwelt in den Äther katapultiert, die schwarzen Streiterinnen in Black Panther als perfekte Kämpferinnen und versierte Wissenschaftlerinnen gefeiert,  nicht zu vergessen die ganzen sonstigen Superheldinnen mit ihren persönlichen Leidenspäckchen - aber dass ein etabliertes Gesicht, ein bestimmter Typ, im Realfilm-Pendant "ausradiert" wird, das ist zulässig.

Es ist aber in Ordnung, die Neuinterpretation aus sentimentalen Gründen zu bedauern und sich auf eine nahe Interpretation gefreut zu haben. Eine bestimmte Darstellung, die von Millionen von Kindern geliebt wird und mit der Millionen von Erwachsene aufgewachsen sind, einfach so deutlich umzudeuten und dann pauschal keine Gegenstimmen zuzulassen, ist unserer Meinung nach aber nicht in Ordnung.

Solange jemand seine Argumente nicht herablassend äußert und im typischen AfD-Jargon direkt Halle Bailey angreift, solange sollten auch alle, die mit der Wahl zufrieden sind, so viel Größe haben, andere Sichtweisen zu akzeptieren. Denn wo gerne Authentizität als hohes Gut ins Feld geführt wird, sollte sie als Argument der Gegenseite nicht herablassend übergangen werden.

Wir geben Bailey auf jeden Fall eine Chance, denn bei aller subjektiven Empfindung sind wir dennoch gespannt, was uns im folgenden Realfilm erwartet. Gerade weil anzunehmen ist, dass sich die Macher  die Wahl nicht leicht gemacht und sich etwas dabei gedacht haben. Es bleibt dennoch schade, dass sich Disney in diesem Fall von seinen sonst üblichen Aussagen entfernt. Eine rothaarige Arielle hätte speziell rothaarigen Mädchen (und womöglich auch kleinen Jungen) in einem Realfilm mit den so typisch modernen Nuancen zurufen können, was heutzutage sonst jeder Disney-Film durchexerziert - glaube an dich, du bist etwas Besonderes.

Was hältst du von der "Arielle"-Debatte?
Gesamt: 689 Stimmen
Quelle: Twitter Freeform
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93 Kommentare
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ChrisKristofferson : : Moviejones-Fan
06.07.2019 20:20 Uhr | Editiert am 06.07.2019 - 20:49 Uhr
0
Dabei seit: 21.10.15 | Posts: 638 | Reviews: 0 | Hüte: 7

@Silencio
Aber hier, extra für dich, kurz meine Gedanken zu luhps Äusserungen:

Hans Christian Andersens "Die kleine Meerjungfrau" ist ein Märchen aus dem Jahr 1837, das war vor ca. 180 Jahren. Heute haben wir das 21. Jahrhundert und wenn man da europäische Wurzeln und europäisches Kulturgut mit weißer Ethnie gleichsetzt, dann finde ich das problematisch. Das ist doch längst nicht mehr der Fall.
Was genau hat die aktuelle Situation mit der Entstehung der Vorlage bzw. dessen Wurzeln zu tun? Ich denke es kann nicht schaden manches im jeweiligen Kontext zu sehen.

Mir wäre es neu, dass Weiße im westlichen Kino jemals benachteiligt behandelt oder nicht repräsentativ darstellt wurden.
Wurde das gesagt? Ich finde es zwar auch übertrieben rothaarige Menschen als unterrepräsentiert darzustellen, aber das sollte nicht automatisch alle Änderungen an einer Vorlage legitimieren.

Das wäre das Ende künstlerischer Freiheit und Kreativität
Das halte ich für eine komplette Ausrede, immerhin wird gerade bei Debatten über Whitewashing Bezug auf die historische Korrektheit genommen. Siehe auch beim genannte Alladin - welches ebenfalls ein Märchen ist. Auch die Prince of Persia Verfilmung steht deswegen in der Kritik.

Das spielt doch überhaupt keine Rolle. Williams Shakespeare war beispielsweise Brite, "King Lear" und "Macbeth" spielen in Britannien, Akira Kurosawa hat sie dagegen als japanischen Historienfilme adaptiert. Sind es deswegen jetzt schlechte Filme?
Wenn Kursoawa eine Geschichte(!) korrekt in das historische Japan transferiert ist das in Ordnung. Umgekehrt wurde mit die glorreichen Sieben auch die Sieben Samurai in den Wilden Westen verlegt. Hier geht es (für mich) um die Darstellung im jeweiligen geschichtlichen und geografischen Kontext und nicht um die Geschichte selbst.

Auch das ist bei einem Märchenfilm wie "Arielle" ebenfalls vollkommen egal, da es über keiner Realitätsanspruch verfügen dürfte.
Dieses Argument können wir jetzt wahrscheinlich auf fast jeden Punkt in dieser Diskussion anwenden und sie somit für beendet erklären.

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ArneDias : : Mr. Wick
06.07.2019 19:40 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255

Das große Problem vor allem an dieser Diskussion und Thematik ist, dass kaum jemand gewillt ist anderen zu zu hören oder gar sich mit dessen Argumenten beschäftigt. In jedem anderen Thema, z.B. ein neuer Trailer, kann man seine Meinung sowohl positiv wie negativ oder gemischt kundtun und darüber diskutieren. Nicht so hier, bei dieser Thematik. Hier scheint es nur Schwarz und Weiß zu geben. Das finde ich enorm bedenklich und sogar gefährlich. Extreme sind nie gut, schon gar nicht für eine offene und tolerante Gesellschaft.

@luhp92, ich muss dich hier leider als Beispiel anführen, denn du machst meiner Ansicht nach genau diesen Fehler. Du gehst nicht auf meine Argumente ein, sondern nimmst einfach einzelne Sätze aus dem Kontext. "Erfunden von einem Dänen" war Teil einer Argumentationskette (u.a. zusammen damit, das Arielle die Enkeltochter eines griechischen Gottes ist). Für sich allein stehend ist der von dir heraus genommene Satz aus meinem Text schwach und nicht haltbar, würde dieser Satz allein stehend doch implizieren, dass nur Schwarze Autoren Schwarze Figuren erfinden könnten, was natürlich völliger blödsinn ist. Doch du hast diesen Satz so hingestellt, meine komplette Argumentation und Aussage damit gezielt verfälcht und meine Argumentationskette ignoriert.

Ich will dich keinesfalls angreifen. Ich möchte damit nur aufzeigen, dass wir alle ein Problem bei solchen Diskussionen haben und viel zu sehr auf unsere eigene Meinung festgefahren sind, die Argumente der anderen gar nicht hören wollen.

Was viele nicht zu verstehen scheinen: Man kann ganz entschieden gegen diese Casting Entscheidung sein, eben weil man für Gleichheit ist. Weil man möchte das u.a. Schwarze mehr Rollen bekommen, mehr geachtet werden und es hoffentlich irgendwann einmal egal ist, wer welche Rolle bekommt. Ich sehe Disney hier sehr kritisch, da sie meiner Meinung nach einen viel zu aggressiven und falschen Weg gehen, vieles zu sehr erzwingen und damit dem ganzen enorm schaden.

Und damit zu meinem letzten Punkt. @Luhp92 meinte auf eine meiner Aussagen

Das wäre das Ende künstlerischer Freiheit und Kreativität.

Auch hier kann ich nur vermuten, das meine Aussage misverstanden wurde. Erneut das Beispiel Disney und Aladdin (Spoiler zum Ende): Das man von der Vorlage abweicht, und Jasmin mehr zu tun gibt, finde ich nicht verkehrt. Sie am Ende aber zum Sultan zu kühren, die selbstbestimmung der Frau dadurch nochmal mehr hervorzuheben, war meiner Ansicht nach nicht gelungen und eben auch historisch falsch und fühlte sich unangenehm erzwungen an. Denn so war es damals nunmal nicht, eine Frau konnte nicht Sultan werden. Märchen hin oder her, der Film spielte ja immerhin in dieser Welt und die wurde auch nicht anders dargestellt. Es machte also selbst in der dargestellten Welt des Filmes keinen Sinn.
Gleiches gilt übrigens auch für einen Western z.B., hier gibt es nunmal gewisse Filmregeln, eine bestimmte Art von Welt. Ein Grundgerüst könnte man es vielleicht nennen. Das schränkt aber keineswegs die künstlerische Freiheit ein. Es macht einen Western schlicht zu einem Western.

Mein persönliches Problem mit der ganzen Sache ist: Meiner Ansicht nach nutzt Disney dieses Casting erneut schlicht für ihre seit Jahren aggressiv betriebene Agenda aus und dies völlig unnötig. Es fühlt sich nicht organisch an. Ich bin der Meinung: Die richtige Person sollte für die passende Rolle ausgewählt werden. Im Falle von Mulan kann dies z.B. nur eine Person asiatischer Herkunft sein, was nicht heißt, dass ich etwas gegen Weiße habe. Die Figur Mulan gibt dies einfach her, sowohl von der Geschichte selbst als auch dem historischen Kontext der Geschichte her. Bei Arielle verhält es sich ähnlich, Argumente dafür lieferte ich bereits in meinem vorherigen Beitrag. Disney hat meiner Ansicht nach Halle Baily nicht ausgewählt weil sie die einzig richtige für die Rolle war, sondern schlicht um ihre Agenda weiter auszubauen. Ich bezweifel sogar, das Disney überhaupt nach einer weißen Schauspielerin für die Rolle gesucht hat. Aber das ist schlicht eine Vermutung meinerseits. Es würde für mich aber ins Bild passen, wie Disney sich hier seit Jahren verhält.

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ChrisKristofferson : : Moviejones-Fan
06.07.2019 19:36 Uhr
0
Dabei seit: 21.10.15 | Posts: 638 | Reviews: 0 | Hüte: 7

@Silencio
Da sieht man welche Kraft auch in wenigen Worten innewohnen kann. Und das, obwohl ich dich von gar nichts überzeugen wollte.

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Silencio : : Moviejones-Fan
06.07.2019 19:07 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ChrisKristofferson:

Gutes Argument. Du hast mich überzeugt.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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BeTa : : Moviejones-Fan
06.07.2019 19:00 Uhr
0
Dabei seit: 11.02.15 | Posts: 637 | Reviews: 1 | Hüte: 13

@Zzsnake

Ich kann dich verstehe, das du davon genervt bist. Ich bin es auch aber daran ist das Internet schuld Heut zu Tage hat jeder seine Meinung die er überall im Netz verbreiten kann. Durch das Digitale Zeitalter schlägt es dann auch noch heftige Wellen.

Ja, manchmal wünsche ich mir die Alten Zeiten wieder, wo alles noch persönlicher war ... Aber ich schweife zu sehr ab.

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ChrisKristofferson : : Moviejones-Fan
06.07.2019 18:54 Uhr
0
Dabei seit: 21.10.15 | Posts: 638 | Reviews: 0 | Hüte: 7

@luhp92:
Sorry, aber ich kann deine Argumentation in keiner Weise nachvollziehen. Da passt für mich nichts zusammen.

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Silencio : : Moviejones-Fan
06.07.2019 18:37 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

luhp:

Ergänzend:

" Das ist doch längst nicht mehr der Fall."

Und ob das überhaupt jemals so war, ist auch noch arg umstritten.

"Williams Shakespeare war beispielsweise Brite, "King Lear" und "Macbeth" spielen in Britannien, Akira Kurosawa hat sie dagegen als japanischen Historienfilme adaptiert. Sind es deswegen jetzt schlechte Filme?"

"Etwas ist faul im Staate Dänemark" schrieb der Barde ja selbst schon zu einer Zeit, als man nicht annähernd von einer gemeinsamen, europäischen Kultur reden konnte.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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mor : : Moviejones-Fan
06.07.2019 18:25 Uhr
0
Dabei seit: 29.05.19 | Posts: 204 | Reviews: 1 | Hüte: 1

Sie kann ja trotzdem rote Haare haben ,oder ? ;)

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
06.07.2019 17:36 Uhr
5
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Moviejones
"Die Figur hat jedoch europäische Wurzeln, man kann sagen, sie ist europäisches Kulturgut, und wurde auf Zeichnungen und in Adaptionen stets als weißes Meermädchen interpretiert."

Hans Christian Andersens "Die kleine Meerjungfrau" ist ein Märchen aus dem Jahr 1837, das war vor ca. 180 Jahren. Heute haben wir das 21. Jahrhundert und wenn man da europäische Wurzeln und europäisches Kulturgut mit weißer Ethnie gleichsetzt, dann finde ich das problematisch. Das ist doch längst nicht mehr der Fall.

"Dass Diversität gut ist, solange sie ins Raster passt, hier nur leider zum Nachteil von Rothaarigen und Weißen?"

Mir wäre es neu, dass Weiße im westlichen Kino jemals benachteiligt behandelt oder nicht repräsentativ darstellt wurden.


@ArneDias
"Aber ich finde eben auch, dass es Regel gibt an die man sich in Filmen halten muss, sowie hystorische Begebenheiten."

Das wäre das Ende künstlerischer Freiheit und Kreativität.

"Erfunden von einem Dänen."

Das spielt doch überhaupt keine Rolle. Williams Shakespeare war beispielsweise Brite, "King Lear" und "Macbeth" spielen in Britannien, Akira Kurosawa hat sie dagegen als japanischen Historienfilme adaptiert. Sind es deswegen jetzt schlechte Filme?

"Es macht biologisch keinen Sinn, dass eine Rasse von Menschen, die sich unter Wasser entwickelt haben, schwarz ist."

Auch das ist bei einem Märchenfilm wie "Arielle" ebenfalls vollkommen egal, da es über keiner Realitätsanspruch verfügen dürfte.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Uatu : : The Watcher
06.07.2019 17:26 Uhr | Editiert am 06.07.2019 - 19:44 Uhr
1
Dabei seit: 12.10.11 | Posts: 1.393 | Reviews: 1 | Hüte: 140

Mir ist die Ethnie einer Meerjungfrau scheißegal. Hab den Zeichentrickfilm auch nie gesehen. Aber ich kann schon verstehen, wenn man sich an einer Abweichung der Vorlage stört.
So hätte ich auch ersteinmal Probleme einen 50-jährigen Spider-man, einen kleinwüchsigen James Bond, einen dürren Kingpin oder gar einen blonden Superman zu akzeptieren.
Aber solange Menschen sich nur (bzw. hauptsächlich) durch ihre Rasse/Hautfarbe repräsentiert fühlen und dieser als primäres Identifikationsmerkmal immer wieder mehr Gewicht bei messen als nötig, wird Rassismus immer ein Thema sein.
Leider sind wir noch nicht soweit und daher find ich natürlich gut, dass man auf mehr Diversität setzt, da es ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Obwohl ich dafür lieber mehr Adaptionen von afrikanischer, asiatischer etc. Folklore bevorzugen würde, als bereits etablierte Charaktere dafür zu mißbrauchen.

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Silencio : : Moviejones-Fan
06.07.2019 16:39 Uhr | Editiert am 06.07.2019 - 18:41 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

MB80:

Super, der Internationale Friseurverband fühlt sich jetzt ganz schrecklich, als sie #HairWashing bei Twitter haben trenden sehen, hatten sie auf Anerkennung gehofft. frown

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MB80 : : Black Lodge Su
06.07.2019 16:32 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.917 | Reviews: 44 | Hüte: 261

ZSSnake:

"Radcliffe hat keine grünen Augen, er hat blaue soweit ich mich entsinne. Und seine Mutter hat, wenn sie später im Finale auftaucht, dann grüne, obwohl auch im Film erwähnt wird er habe die Augen seiner Muttee. Außerdem sind seine "unbändigen Haare" in den Filmen auch nie wirklich Thema."

Das hättest du besser nicht gesagt... Ich glaube #EyeWashing, #HairWashing und #NotMyPotter trenden gerade schon auf Twitter. Und WB muss sich dem Vorwurf stellen, aus einer rein durch Political Correctness motivierten Agenda Oscarbait produziert zu haben, während sie gleichzeitig eigentlich Grünaugen diskriminieren.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
06.07.2019 16:13 Uhr | Editiert am 06.07.2019 - 16:17 Uhr
2
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.953 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Ich bleibe dabei: Ich finde es okay, dass man sie besetzt hat. Mich irritiert der Shitstorm und auch die regelrechte Sezierung jedweder möglicher Ideologie die hinter der Castingentscheidung stecken könnte zutiefst. Mag sein, dass die Vorlage europäisch ist und auch Arielle auf ne gewisse Weise beschrieben wird, aber hey. Harry Potter hat in den Romanen auch immer wieder explizit beschrieben "die Augen seiner Mutter", die nunmal grün sind. Radcliffe hat keine grünen Augen, er hat blaue soweit ich mich entsinne. Und seine Mutter hat, wenn sie später im Finale auftaucht, dann grüne, obwohl auch im Film erwähnt wird er habe die Augen seiner Muttee. Außerdem sind seine "unbändigen Haare" in den Filmen auch nie wirklich Thema. Kann man sich nun drüber aufregen - kann man auch lassen. Mir ist es das nicht wert.

Es ist natürlich schade, wenn irgendwer sich daran stößt oder sich durch die Besetzung verletzt fühlt. Aber ich denke auch trotzdem, dass es überzogen ist. Nicht aus Rassismus, oder weil ich mich überlegen und weiß fühle, weil ich so gut im Kino repräsentiert bin - sondern weil ich ganz ehrlich heutzutage nur noch genervt bin davon, dass egal was wer wann tut immer ein krankhafter Shitstorm durchs Internet fegt, dauernd und für jeden Scheiß. Wenn wir die Hälfte der Energie die wir auf solchen Unsinn verschwenden auf wichtige Themen richten würden, wäre die Welt um einige ECHTE Probleme ärmer...

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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BeTa : : Moviejones-Fan
06.07.2019 15:10 Uhr | Editiert am 06.07.2019 - 15:18 Uhr
0
Dabei seit: 11.02.15 | Posts: 637 | Reviews: 1 | Hüte: 13

Also ich bin kein Rassist aber durch diese Castingwahl, hat sich der Kino Besuch für mich erledigt, Arielle ist weiß und Rothaarig, Mulan ist Asiatisch, Tiana ist dunkelhäutig .. Usw es sind Vorlagen und daran sollte man sich halten, stellt euch mal Vor die hätten einen Hellhäutigen als Black Panther gecastet.

Ich habe nichts gegen die Schauspielerin, die kann dafür garnichts aber Disney kann man schon einen Vorwurf machen!

Ich kann Diseny nur mit meiner Verweigerung zeigen, das ich mit dieser Wahl nicht einverstanden bin und viele andere werden es mit gleich tun.

@jerichocane

Hut von mir !

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ArneDias : : Mr. Wick
06.07.2019 14:28 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255

Ich finde es schade, dass viele direkt, lustigerweise, in ein simples Schwarz/Weiß-Denken verfallen. Dabei ist das Thema wesentlich komplexer und vielschichtiger. Ich finde Disney hat eine katastrophale Cast-Entscheidung getroffen, weil sie damit der Agenda, die sie ja ganz offensichtlich in vielen Filmen verfolgen, enorm schaden meiner Ansicht nach. Ich finde Gleichberechtigung gut. Ich hoffe immer noch das Idris Elba (trotz des alters) der neue James Bond wird. Mir wäre es ziemlich egal wenn der nächste Superman schwarz ist. Ein schwarzer Batman könnte sogar der Story neue Aspekte bringen in Form von Rassismus mit denen er sich (in der Story) auseinandersetzten müsste. Es gibt so viele Rollen bei denen das alles schlichtweg egal ist. Aber ich finde eben auch, dass es Regel gibt an die man sich in Filmen halten muss, sowie hystorische Begebenheiten. Daher bin ich auch kein Fan vom Ende von Aladdin und was sie da aus Jasmin gemacht haben, das ist einfach blödsinn und entbehrt jeglicher Grundlage und wirkt einfach nur unangenehm erzwungen durch Disney. In Dumbo gab es bereits einen ähnlichen Fall mit der Tochter. In diesem Kontext ist Arielle schlicht der nächste Schritt in Disneys erzwungen wirkender Agenda. Es ist einfach unnötig und schadet der eigentlich positiven Entwicklung die letzten Jahre. Und Fantasy hin oder her, sie ist nunmal die Enkeltochter eines griechischen Gottes. Erfunden von einem Dänen. Und eine Freundin brachte noch ein Argument, auf das ich selbst nie gekommen wäre: Es macht biologisch keinen Sinn, dass eine Rasse von Menschen, die sich unter Wasser entwickelt haben, schwarz ist.
Die junge Frau tut mir leid, da sie jetzt mitten hinein in diesen Sturm geworfen wurde, von dem vor allem Disney wissen müsste das er kommt. Als hätte man Pocahontas mit Emma Stone besetzt.

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