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Game of Thrones

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Serienfinale: So endet "Game of Thrones"

Review "Game of Thrones" Staffel 8 Episode 6: "Der Eiserne Thron"

Review "Game of Thrones" Staffel 8 Episode 6: "Der Eiserne Thron"
28 Kommentare - Mo, 20.05.2019 von S. Spichala
Hohe Erwartungen sollten zufrieden gestellt werden, konnte das mit dem Serenfinale von "Game of Thrones", Episode 6 "Der Eiserne Thron", gelingen? Hier unsere Spoiler-Review.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Tyrion & Bran

Ein kleiner Zeitsprung versetzt die Zuschauer vor die versammelten Mächtigsten von Westeros, vor die Tyrion nun aus seiner Zelle geführt wird. Grey Worm will Tyrion und Jon tot sehen, dagegen haben natürlich Sansa (Sophie Turner) und Co. ihre Einwände. Bevor der Streit eskalieren kann, ergreift Tyrion selbst das Wort und macht ihnen die Situation klar: Erstmals in der Geschichte von Westeros könnten die Mächtigsten ihren König selbst wählen. So sollten sie es denn auch tun und auf diese Weise das Rad des Erbrechts brechen.

Nach etwas Hin und Her inklusive Sams (John Bradley-West) rasch verlachter Idee, das Volk das entscheiden zu lassen, soll Tyrion selbst sagen, wen er denn am Geeignetsten fände. Und er schlägt Bran (Isaac Hempstead-Wright) vor! Denn weder Armeen noch Gold eine die Menschen, sondern Geschichten. Er kenne die komplette Geschichte, Vergangenheit, Gegenwart und wie wir wissen, auch die Zukunft, strebe aber dabei selbst gar nicht eine königliche Macht an. Er, der Gebrochene, habe es bis hierher geschafft, er könne keine Kinder bekommen, womit die Erbfrage sich bei ihm auch zukünftig von selbst erledigt, also sollte er es auch sein.

Tatsächlich stimmen dem alle nach kurzem Schweigen nacheinander zu, außer Sansa. Sie verlangt einen unabhängigen Norden, den Bran ihr auch nickend gewährt. Bran stimmt der Ernennung zu, mit einem typischen Weird-Spruch: Warum sonst sei er den Weg bis hierher mitgegangen. Ob er diese Zukunft für sich wohl schon wusste? Und daher immer so entspannt blieb? Wissend, dass nicht nur er, sondern auch seine Geschwister am Ende noch leben würden? Wissend, dass aber der Massentod durch Dany und daraufhin Jons Mord nötig waren, um diese neue Welt ohne einen Eisernen Thron, ohne königliche Erbfolge auf den Weg zu bringen? Sollte das so sein, wie hart muss es sein, dies einfach nur mit anzuschauen, wissend, dass man den Tod so vieler als Preis dafür nicht verhindern darf?

Ausblick auf die Zukunft

Bran The Broken ist also nun König, und befriedet Grey Worm damit, selbst ein eigenes Haus zu gründen, Tyrion als Brans Rechte Hand damit zu bestrafen, sein restliches Leben zu versuchen, die eigenen Fehler wieder gerade zu biegen, und Jon zur Nachtwache zu verdonnern. Gute Wahl, Tyrion hat bewiesen, dass er eigene Fehler sogar im Angesicht eines zu erwartenden Todes zugestehen kann, und Jon - er hat die Pflicht über die Liebe siegen lassen, wie es schon immer Aufgabe der Nachtwache war: Ein Beschützer aller zu sein, ohne Frau, ohne Kinder, sein Leben nur dieser Pflicht widmend.

Während Bran als König eher repräsentativ agiert, versammeln sich denn auch erstmals wieder die Mächtigsten des Landes um den gut bekannten Tisch, und diskutieren die nächsten wichtigen Schritte um den Wiederaufbau. Sam bringt die Geschichte von Westeros mit, deren Titel er selbst vorschlug: Das Lied von Eis und Feuer! Brienne (Gwendoline Christie) schreibt später im Buch der Kommandanten der Königswache Jaimes Geschichte zuende, die sie damit schließt, dass er als Beschützer seiner Königin starb.

Arya verabschiedet sich von Jon, sie geht auf Entdeckerreise gen Westen von Westeros, wo alle Karten enden, ein Niemand geht also ins Niemandsland. Jon verabschiedet sich auch von Sansa und Bran, wird an der Mauer aber dafür von Tormund und Ghost freudig erwartet. Und erkundet nun jenseits der Mauer mit ihm und seinen Wildlingen den Norden. Sansa lässt sich umjubelt zur Königin des Nordens krönen.

Ja, es ist ein ungewöhnliches Ende, der eigentlich Dauerheld Jon verliert das, was man sonst in solchen Geschichten und Märchen den Helden oft am Ende gewinnen sieht: Einen Thron und eine Königin oder Prinzessin an seiner Seite, königliche Macht und Liebe. Aber das ist eben nicht Game of Thrones. Das Spiel der Throne wird mit dem Ende des einen großen Eisernen Throns besiegelt, und mit dem Ende der Erb-Thronfolge. Dieses Spiel ist "Game Over".

Fazit

Trotz schneller Entwicklungen, trotz auch absehbarer Entwicklungen, für uns ist das Serienfinale von Game of Thrones überraschend genug, mit Macken, mit denen man aber durchaus leben kann, auch wenn man manches gern langsamer sich hätte entwickeln sehen, es sich etwas zu konstruiert anfühlt durch das flotte Tempo. Man kann sich sicher über Vieles streiten, aber wie hier die Schicksale der Hauptcharaktere beendet wurden, passt einfach zu ihnen, bedenkt man ihre komplette Vorgeschichte und Entwicklung seit Beginn der Serie, ihren Hauptplot, ihre basale Motivlage, ihren hervorstechendsten Charakterzug. Aber ihr dürft das natürlich anders sehen. :-)

Bitte an alle: Macht in den ersten Zeilen in Kommentaren eine Spoilerwarnung deutlich oder überdeckt Spoiler grau mit der Spoilerfunktion.

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28 Kommentare
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GeneralGrievous : : Moviejones-Fan
21.05.2019 10:49 Uhr
0
Dabei seit: 18.02.14 | Posts: 1.703 | Reviews: 0 | Hüte: 55

Es wurde nie auch nur angedeutet, dass der Winter in Königsmund angekommen sei.

@Strubi:

Ich meine aber doch. Am Ende der siebten Staffel, als Jamie Richtung Norden aufbricht und das (vorerst) letzte Mal auf Kingslanding blickt, fängt es an zu schneien. Zumindest wenn ich mich recht entsinne. Dennoch hätte man das Thema "Winter is coming" natürlich vor allem in Kingslanding besser thematisieren können, klar.

Abgesehen davon denke ich auch, dass es im Staffelfinale Asche und eben nicht Schnee war. Hat jemand mal zufällig einen Vergleich gemacht mit der Vision von Daeny am Ende von Staffel 2? ^^

MJ-Pat
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Strubi : : Hexenmeister
21.05.2019 10:18 Uhr | Editiert am 21.05.2019 - 10:27 Uhr
1
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50

@luhp92 und @Duck-Anch-Amun
Sicher, dass es sich um Eis und Schnee handelt, der dort fällt und entsprechend den Thron bedeckt als er vom Drachen geschmolzen wird?
Das wäre zwar symbolträchtig, aber auch irgendwie unlogisch in Bezug auf die "klimatischen" Verhältnisse. Es wurde nie auch nur angedeutet, dass der Winter in Königsmund angekommen sei. Auch die Szenen vor und während der Schlacht oder nach dem Tod von Daenerys lassen den Schluss zu. Denn dort sieht es weiterhin nach einem eher milden Klima aus. Für mich war das in dem Fall eher Asche...

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
21.05.2019 10:03 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.532 | Reviews: 45 | Hüte: 775

@Manisch
Und es erinnert natürlich an den Nachtkönig - dessen Entstehung und dessen Tod ^^
Nee, ihr habt schon Recht, allerdings ist es mir nicht mal so stark aufgefallen, da ich mittlerweile das Gefühl habe, dass quasi jeder in der Folge abgestochen wurde^^

@GeneralGrievous
Es war mit auch dieses Jahr eine Ehre smile Nun müssen wir uns ne neue Serie suchen oder auf die Prequels abwarten. Momentan hab ich darauf allerdings noch nicht wirklich Lust. Vor allem da man in Staffel 7 + 8 das Thema der Fantasy sowieso so stiefmütterlich behandelte. Da ist die "Lange Nacht" momentan für mich nicht so spannend, weil der nachtkönig doch ziemlich overhyped war bis Folge 3 und es bis Folge 5 in Königsmund noch nach Karibik aussah. Störte mich schon etwas, dass der Winter erst mit der letzten Folge auch in Königsmund eintraf, da der personalisierte Winter schon 3 Folgen lang tot war.

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Manisch : : Moviejones-Fan
21.05.2019 09:21 Uhr
1
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.377 | Reviews: 27 | Hüte: 62

@luhp92

Nicht nur parallel zu Ygritte - Ich sehe da auch eine ziemliche Parallele zu seinem eigenen Tod. Gut, er hat natürlich ein paar Stiche mehr abbekommen. Aber im Prinzip wurde er auf ziemlich genau die gleiche Art ermordet.

Und dass sich der Kreis so schließt, finde ich wahnsinnig spannend, aber auch tragisch.

Wie unter der anderen News schon geschrieben: Generell finde ich es stark, wie es für seine Figur ausgeht. Dass er nach allem, was er durchgemacht hat, und vor allem auch nach allem, wer er adels-mäßig ist, wie er gelernt hat, wieder nach oben an die Mauer geschickt wird, ist schon bitter. Aber es ist der Ort, an dem er seit Staffel 1 hätte sein sollen.

AfD-Verbot (:

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GeneralGrievous : : Moviejones-Fan
21.05.2019 08:39 Uhr | Editiert am 21.05.2019 - 08:49 Uhr
1
Dabei seit: 18.02.14 | Posts: 1.703 | Reviews: 0 | Hüte: 55

Guten Morgen miteinander!

Nach einer Nacht drüber schlafen melde ich mich nun auch zu Wort - letztmalig zu einer zuvor gesehenen Folge Game of Thrones, Wahnsinn eigentlich. Als Fan der Serie der ersten Stunde - also vor knapp acht Jahren - kann ich noch gar nicht so recht glauben, wie schnell doch die Zeit vergangen ist.

Achtung, der folgende Kommentar enthält SPOILER!

Bei einer so enorm großen Fangemeinde kann man es sicherlich nicht jedem recht machen, was ja auch schon hier bei dieser kleinen Anzahl an Meinungen deutlich wird. Die Petition halte ich ehrlich gesagt für absoluten Nonsens, denn trotz nicht zu verbergender Ungereimtheiten in Bezug auf das Storytelling war auch die achte Staffel noch überdurchschnittlich gut und das Jammern stets auf hohem Niveau. Glücklicherweise gehöre ich nun auch zu denjenigen Fans, die zufrieden mit dem Staffelfinale sind, aber der Reihe nach.

Der Anfang der Episode war natürlich wieder sehr beklemmend und die genialen Kameraeinstellungen taten ihr Übriges dazu. Da lief es mir durchaus das ein oder andere Mal eiskalt den Rücken herunter.

Auch ich empfand die Rede von Daeny an ihre Krieger mehr als befremdlich. Trotz des viel zu raschen Wandels dahin ist Daeny damit nun endgültig zur Mad Queen geworden und hat jeglichen Bezug zur Realität verloren. Mit Spannung verfolgte ich dann auch das Aufeinandertreffen zwischen Tyrion und Daeny, da ich jederzeit damit rechnete, dass Tyrion (wie eins bei Shae und Tywin) die Nerven verliert und sie kaltblütig vor allen Augen ermordet - glücklicherweise kam es nicht dazu, wobei ich seine symbolische Geste - der "Rücktritt" als Hand - auch deutlich passender fand. Konsequenter darf Tyrion mal wieder in einer Zelle verroten, aber nach Staffel 1 und Staffel 4 sollte das ja kein Problem mehr für ihn sein. ^^

Auch im anschließenden Gespräch zwischen Daeny und Jon wird deutlich, dass sie in ihrer eigenen, verrückten Welt lebt. Unweigerlich musste ich sofort - abermals in dieser Staffel - an Lord of the Rings denken. Ähnlich wie Smeagol/Gollum seinen Ring liebt und ein heftiges Verlangen nach ihm verspürt und dafür sogar morden würde, geht es Daeny mit dem Iron Throne. Beide sterben dann mit eben jenem Gegenstand Seite an Seite und finden dadurch ihre Erlösung. Nach dem Gespräch zwischen Jon und Tyrion war die Aktion von Jon eventuell schon leicht vorhersehbar, was sie jedoch nicht weniger dramatisch macht. Wieder einmal verliert Jon einen geliebten Menschen in seinen Armen. Auch die Reaktion von Drogon fand ich persönlich absolut stimmig und passend, denn der Iron Throne bzw. das Verlangen nach ihm steht sinnbildlich für all das Leid und all den Kummer der letzten acht Staffeln. Frage hierbei: Verpetzt sich Jon selbst an die anderen, dass er seine Königin ermordet hat? Soweit ich weiß, waren außer Drogon keine Zeugen vor Ort. Als Ehrenmann, wie Jon einer nun einmal ist, traue ich es ihm aber durchaus zu, dass er für seine Taten gerade steht.

Der versammelte Rat einige Monate (?) später war natürlich ein schönes Stell-Dich-Ein vieler lieb gewonnener Charaktere und ähnlich wie die "Elefantenrunde" in der Staffel zuvor gab es hier abermals so viele verschiedene Verbindungen zueinander, dass es diesen Rahmen wohl sprengen würde, auf sämtliche Vorgeschichten einzugehen. Die ganze achte Staffel haben ich auf diesen einen "Bran-Moment" gewartet, und da war er dann auch: "Why do you think I have come all this way down here?" Wenn Bran all dies wirklich in seinen Visionen gesehen hat und er die vielen Opfer in Winterfell und Kingslanding in Kauf nahm bzw. in Kauf nehmen musste (?), um als König über Westeros zu regieren, erklärt das zumindest sein eher passives Verhalten in der jüngeren Vergangenheit. Fraglich bleibt trotzdem, ob es gerechtfertig ist, dafür so viele Leben zu opfern. Von Anfang an sein Plan? Gerechnet habe ich damit trotzdem nicht, ich hätte eher auf Sansa gewettet, die nun als Queen of the North unabhängig und frei regieren kann. Für den Norden hätte es wohl keinen besseren Abschluss geben können und gerade für Sansa, die all dieses Leid ertragen musste, sich aber zu einer politisch ausgezeichneten Strippenzieherin entwickelt hat, habe ich mich dann auch sehr gefreut.

Emotional natürlich die Szene, in der Brienne über das Leben von Jamie schreibt und insbesondere beim letzten Satz im Buch über ihn musste ich dann schon sehr schlucken. "Dying in the arms of the woman that I love" (in Staffel 5 zu Bronn) war immer sein Wunsch und dieser wurde ihm nunmehr erfüllt. Ein wahrlich bittersüßes Ende - mit Ausnahme von Tyrion - der Lannister-Dynastie.

Auch der Abschluss von Arya fühlte sich für mich in sich geschlossen an, ähnlich wie am Ende von Staffel 4 segelt sie nun ins Unbekannte. Auch hier sind meines Erachtens deutliche Parallelen zu Lord of the Rings erkennbar: Rückkehrer in die Heimat (Arya/Frodo), die aber nach all den Erlebnissen nie wieder so richtig zu Hause "ankommen" können (Winterfell/The Shire) und sich entschließen, der Heimat endgültig den Rücken zu kehren und mit dem Schiff zu verlassen. Auch Sam, mit dem Schreiben des Buches "A Song of Ice and Fire" erinnert sehr an den Sam von Lord of the Rings.

Die Runde um Tyrion, Brienne, Sam, Bronn, Podrick, Davos und Bran entbehrte natürlich nicht einer gewissen leisen Komik und wie luhp schon schrieb, war (leiser) Humor schon immer ein Bestandteil dieser Serie.

Zum Abschluss das bittersweet ending von Jon Snow: Wie ich tatsächlich vorher gehofft und auch spekuliert hatte, kehrt Jon zurück in den Norden (und zwar zum "real north") und schließt sich Tormund an. Entgegen meiner Vermutung trägt Jon aber nun das Schwarz und so schließt sich hier abermals der Kreis. Die für mich emotionalste und schönste Szene dieses Staffelfinals war für mich zweifelsohne das Wiedersehen von Jon und Ghost, die vieles wieder gut machte, was ich zuvor - insb. zusammen mit Duck - am Verhältnis der Beiden zueinander kritisiert hatte. Danke dafür! :-)

Fazit der achten Staffel:

War sie perfekt? Mitnichten! Hatte sie viele Drehbuchschwächen? Auf jeden Fall! Bin ich dennoch zufrieden? Definitiv!

Dafür bin ich einfach auch schon zu lange Fan dieser Serie und auch wenn ich die Entscheidung, Staffel 7 & 8 zu kürzen und das Tempo zu Ungunsten von Charakterentwicklungen und "ruhiger Momente" so drastisch anzuziehen, nach wie vor nicht richtig finde, hat diese Folge nun doch für einen versöhnlichen Abschluss meinerseits gesorgt. Das Gejammere - auch meinerseits, das möchte ich nochmal betonen - war stets auf hohem Niveau und ich danke Benioff & Weiss, dass sie TV-Geschichte geschrieben haben. Man darf nun gespannt sein, wie George Martin seine Bücher (sollten sie denn jemals erscheinen ^^) enden lässt.

Genossen habe ich vor allem die vielen, vielen interessanten Diskussionen hier bei MJ, insb. mit luhp und Duck, weswegen ich an die Beiden auch nochmal Hüte verteile. Es war mir eine Ehre. :-)

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
21.05.2019 08:32 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.532 | Reviews: 45 | Hüte: 775

@jerichocane
Dann bin ich froh, dass es für dich funktionierte. Für mich einfach nicht und es bleibt dabei, ne runde Staffel 7 und 8 mit mehreren Folgen hätten dies besser vermitteln können. So verwundert es niemanden, weil es eben gewisse Momente gab, es schockiert aber auch nicht, weil es nur passieren muss, da die Serie bald endet und es damit zu schnell von statten geht.
Ich bleibe dabei: die Nachtkönig-Geschichte und die Thron-Sache hätte man trennen sollen. Wenn man bedenkt wie einfach Dany mit einem Drachen (!) Eurons Flotte, Königsmund sowie die Goldene Kompanie vernichtet, ist der Umweg der Niederlagen einfach dämlich. Schon in Staffel 7 hätte sie mit dem Verstand den die Charaktere 6 Staffeln lang auszeichnete deutlich mehr gewinnen müssen als sie es tat und hätte mit 3 (!) Drachen schon damals Cersei ein Ende bereiten können. Stattdessen wird ein (verständlicher) Umweg gemacht, der aber ebenfalls unbefriedigend ist.

@luhp
Freut mich, dass dir das Staffelfinale ebenfalls gefiel. Im anderen Thema zu GoT (wie man das Ende empfand) hab ich ebenfalls 2 Fazits geschrieben. Ich hab dabei eher auf problematische Dinge geblickt, die in einer möglichen Zukunft von Westeros nochmals für Stress sorgen könnten. Vielleicht hast du dir da ja auch schon Gedanken drüber gemacht.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.05.2019 02:43 Uhr | Editiert am 21.05.2019 - 03:20 Uhr
1
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.410 | Reviews: 180 | Hüte: 635

SPOILER

"Wollt ihr das totale Brechen des Rades?!" Nachdem Daenerys nach "The Bells" bereits als Westeros-Hitler bezeichnet wurde, hält sie nun vor versammelten Unsullied und Dothraki eine Goebbels-Rede. Und wo man von einer Goebbels-Daenerys sprechen kann, da ist auch eine Saruman-Daenerys die Weiße nicht weit entfernt, die eine Rede vor einer stampfenden Armee hält. Ironischerweise nicht mit dem Ziel, die Menschheit auszulöschen, sondern um sie zu befreien.

Tyrion darf sich emotional und tränenreich von den Leichen Jaimes und Cerseis verabschieden, die Ermordung Daenerys durch Jon fällt meiner Meinung nach aber noch tragischer aus. Nicht nur erfüllt er damit doch noch Teile der Azor-Ahai-Prophezeihung, er rettet die Menschheit hier nicht vor dem ewigen Eis sondern dem ewigen Feuer, Weiss und Benioff setzen die Szene zudem als Parallele zum Tod von Ygritte in Staffel 4 um, Jon verliert somit seine beiden Geliebten in den eigenen Armen.

Daenerys, die nun nach all den Jahren schließlich als Mad Queen vor dem Iron Throne steht und nach den Schwertern greift - ironische Buchanspielung: "Ich hätte mir den Thron größer vorgestellt" -, empfand ich als extrem verstörende Momentaufnahme, welche den Iron Throne als Symbolbild für machtpolitische Intrigen und Kriege nun endgültig ins rechte, schlechte Licht rückt. Veredelt wird dieses Bild im Folgenden und einem großen Zirkelschluss gleichkommend dadurch, dass der Thron von Eis und Schnee bedeckt im Drachenfeuer sein Ende findet. Letztendlich muss er also doch vor den beiden magischen Kernkräften der Welt kapitulieren.

Tyrion und Sam treiben danach wie zu erwarten das Brechen des Rades und die Demokratisierung von Westeros voran, wobei eine direkte Demokratie zu diesem Zeitpunkt womöglich noch zu viel des Guten wäre. Stattdessen wird Westeros (vorübergehend) zu einer Art konstitutioneller Wahlmonarchie umfunktioniert, dessen Regierung sich wie z.B. im Vereingten Königreich neben dem König aus einem bestimmten House of Lords und einem gewählten House of Commons zusammensetzt. Tyrion hält dabei ein hervorragendes Plädoyer für das Geschichten Erzählen als größte menschlich-vereinigende Kraft, dementsprechend ist es nur logisch, dass Bran, das geschichtliche und kulturelle Zentrum der Welt in Menschengestalt, zum neuen König gewählt wird. Bemerkenswert und zum Nachdenken anregend fällt später ein Dialog zwischen Bran und Jon aus, Bran spricht bezüglich Jon, seiner Taten und der Folgen seiner Taten erneut vom Schicksal. Ist die Demokratisierung menschlicher Gesellschaften und Zivilisationen vorherbestimmt, unterliegt sie einem Determinismus? Eine spannende Frage!

In "The Iron Throne" findet "Game of Thrones" tatsächlich und erfreulicherweise wieder seinen guten, alten Humor wieder! Meine drei Highlights: Edmure Tully schlägt sich selbst als König vor, wird dann freundlich aber bestimmt von Sansa zurechtgewiesen und setzt sich daraufhin verunsichert und unbeholfen wieder auf seinen Stuhl. Nachdem Sam eine demokratische Wahl vorschlägt, brechen Teile des Rates nach einem Schweigen urplötzlich in Gelächter aus und reißen Witze darüber. Tyrion versucht es, sich auf dem Stuhl der Hand möglichst bequem zu machen, rückt die Stühle zurecht, diese Ordnung wird vom Rest des Rates unter vergeblichem Protest Tyrions allerdings komplett ignoriert.

In den letzten 20 Minuten findet "Game of Thrones" schließlich zu einem wohligen, bittersüßen Ende voller emotionaler Reminiszensen und weiterer Zirkelschlüsse. Als Friedenskompromiss zwischen den Unsullied und den Westerosi muss Jon zur Nachtwache zurückkehren und bricht wie im Finale der Staffel 1 mit Ghost gen Norden auf. Nun allerdings nicht als Teil einer gefährlichen Expedition, sondern um den hohen Norden mit den Wildlingen erneut zu besiedeln. Arya, die im Finale der Staffel 4 per Schiff gen Osten nach Essos segelte, bricht nun in den unbekannten Westen auf, was Weiss und Benioff durch filmisch-musikalische Parallen verdeutlichen. Sansa wird nach ihrem Unabhängigkeitsanspruch des Norden zur Queen in the North gekrönt, was ein letztes Mal an eben jenen Robb-Moment im Finale der Staffel 1 erinnert. Brienne vollendet in Liebe und Trauer Jaimes Eintrag im Buch der Königsgarde und wirkt damit seinem schlechten Ruf als Köngsmörder entgegen, während dieser Szene hätte ich fast geweint.

Kurzes Fazit: Selbst als Buchleser muss ich eindeutig sagen, ein besseres Ende hätte ich mir für die Serie nicht wünschen können! Ich werde das filmische "Game of Thrones" trotz all seiner Schwächen in den späteren Staffeln vermissen, mit der Serie beschäftige ich mich seit April/Mai 2014 - also fast genau fünf Jahre lang - und das so intensiv wie mit keiner anderen Serie zuvor und bisher danach. Nun hoffe ich auf das Erscheinen der beiden fehlenden Bücher Martins, zum Glück kann ich die Zeit mit dem Lesen von z.B. "Fire and Blood" und bald auch mit dem Schauen der Prequelserie "Game of Thrones: The Long Night" überbrücken.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Tim : : King of Pandora
21.05.2019 00:28 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.040 | Reviews: 192 | Hüte: 85

Tja, muss ich erst mal sacken lassen. Nachdem ich fast zwei Jahrzehnte auf das Ende warten musste (mit dem finalen Buch rechne ich nicht mehr), bleibe ich noch etwas zwiegespalten zurück. Verstehe weiterhin nicht, warum man manche Entwicklung mit der Brechstange umsetzen musste und nicht Staffel 7+8 bei zehn Folgen belassen hat. Die Entzerrung hätte viel Ärger unter den Fans verhindert und etliche dämliche Momente umschifft. Vieles wirkte einfach nur konstruiert, um ganz schnell zum Ende zu kommen. War aber gar nicht nötig. Die letzten beiden Folgen waren nach Folge 4 komplett vorhersehbar, bis auf Bran. Am Ende für mich aber zu viel Kitsch. Überhaupt wurde die Serie mit den letzten beiden Staffeln sehr soft, hier und da eine Gewaltspitze, aber der Mainstream hatte Einzug gehalten und alles was die frühen Folgen ausmachte über Bord geworfen. Niemanden wollte man mehr weh tun, auf anrüchige Szenen wurde verzichtet, da es zu viel Aufschrei gab und der frühere Realismus Hollywood unterworfen.

Schlecht war es dennoch nicht und man kann sich grob ausmalen was Martin aus der Sache gemacht hätte, wenn er zum Finale gekommen wäre. Bedenkt man aber wie weit Buch und Serie auseinanderklaffen, wüsste ich auch nicht, wie die Ereignisse aus fast 3,5 Staffeln in zwei Büchern untergebracht werden sollen, wo die Bücher noch zig Handlungsstränge und Figuren mit sich rumschleppen, die es in der Serie gar nicht gibt.

Dennoch tolle Serie, die zum Ende zwar abbaut, aber auch da weit überdurchschnittlich ist und den Weg in Zukunft für weitere optisch wie inhaltlich ansprechende TV-Unterhaltung sorgt. Allein dem Soundtrack muss man Tribut zollen, etwas was es im Kino ja leider nicht mehr gibt.

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jerichocane : : Advocatus Diaboli
20.05.2019 22:24 Uhr
1
Dabei seit: 08.08.09 | Posts: 6.689 | Reviews: 28 | Hüte: 299

Und auch Danys Entwicklung wäre langsamer nochmals deutlich besser gewesen für diese Folge.

Naja für mich tauchte sich Ihr Irrsinn schon seit einigen Staffeln immer wieder auf und mir war klar das Sie über Kurz oder Lang Ihrem Größenwahn verfällt.

Wenn man sich vorstellt das einem labilen Menschen, innerhalb einer kurzen Zeit, an einem Ort wo man sich fremd fühlt, all seiner Liebsten genommen wird und der letzte Anker (Jon) anfängt an einem zu verzweifeln, wäre ein längerer Weg in den Abgrund einfach unlogisch gewesen

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
20.05.2019 20:31 Uhr
2
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.532 | Reviews: 45 | Hüte: 775

Sehr zufrieden stellendes Finale der Staffel und der Serie! Die letzte Folge entschädigt doch für so manche Fehlentscheidung und Logikfehler. Ich bleib dabei: man handelte alles einfach zu schnell ab, weshalb auch die letzte Folge bei besserer Charakterentwicklung nochmals mehr Impakt gehabt hätte. Letztendlich entschieden sich die Macher bei all den vorherrschenden Theorien und Fanwünschen für ein Mittelding und ich finde es überaus passend. Die Nacht-König-Storyline bleibt umso schlechter im Gedächntnis, wenn man bedenkt was dies für einen Impakt gehabt hätte auf die Figuren. Und auch Danys Entwicklung wäre langsamer nochmals deutlich besser gewesen für diese Folge. So fügt sie doch nochmal alles schön zusammen, gibt einigen Figuren ein lag erwartetes Comeback und entschädigt für so manch Panne ( Ghost! Sry D&D ich nehm alles zurück ).
Welche Auswirkungen Folge 5 haben würde, hatte ich ja tatsächlich richtig vorausgesehen ( mein X-Men Last Stand-Vergleich ), leider hatte es für mich wenig emotionalen Impakt, eben weil es einfach zu gewollt daher kam (da komm ich auf die zu schnelle Charakterentwicklung zurück). Da war das anschließende Verbrennen des Thrones schon deutlich packender und auch symbolträchtig .
Pipi in den Augen hatte ich dann auch beim Abschied und beim Wiedersehen zwischen Ghost und Jon .

Nach einer holprigen Staffel mit einigen Tiefpunkten, bin ich doch mehr als zufrieden wie es endete und mit dieser Folge hat man für mich auch so manches entschädigt. Der Weg ist das Ziel: leider war der Weg in Staffel 7 + 8 mehrmals ultradämlich. Wenigstens das Ziel konnte ich genießen. Danke für diesen runden schönen Abschluss.

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TheUnivitedGast : : Moviejones-Fan
20.05.2019 19:09 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.12 | Posts: 993 | Reviews: 0 | Hüte: 17

Guter oder sagen wir zufriedenstellends Ende.

Nur von der Bran Figure habe ich mir mehr erhofft, klar es gehört zur Figur aber dieses Entwicklung zu Emotionslosen 3 Äugigen Rabe und dann zum King hat mir gar nicht gefallen ...

Da wäre der Demokratie Abschluss, jedes der 7 Rieche mit einer Stimme, schlüssiger gewesen...

Aber wie gesagt war dennoch zufriedenstellend

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MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
20.05.2019 12:04 Uhr
0
Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

@Soulbreaka - danke für den Hinweis, ist korrigiert.

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Soulbreaka : : Nummer 1
20.05.2019 11:57 Uhr
0
Dabei seit: 04.04.10 | Posts: 498 | Reviews: 10 | Hüte: 0

Eine kleine Korrektur:

"Sam bringt die Geschichte von Westeros mit, deren Titel er selbst vorschlug: Das Lied von Eis und Feuer! Brienne (Gwendoline Christie) schreibt darin später Jaimes Geschichte zuende, die sie damit schließt, dass er als Beschützer seiner Königin starb."

Das ist so nicht richtig. Brienne schreibt nicht in das "The Song of Ice and Fire", sondern in das Buch über die Kommandanten der Königswache. Das Buch kommt in Staffel 3 oder 4 bereits vor. Ich glaube dort macht sich Joffrey darüber lustig, dass die Seiten von Jaime leer sind (weil er keine nennenswerten Erfolge nachzuweisen hat).

Ich fande den Abschluss überraschend rund. Zu Beginn der Folge dachte ich noch, dass es unmöglich ist, alles in 75 Minuten "abzuarbeiten", aber ich war sehr zufrieden mit der Episode.

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