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Das ewige Leben

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Prädikat: besonders wertvoll

Das ewige Leben Kritik

Das ewige Leben Kritik
0 Kommentare - 08.03.2015 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Er hat schon mal bessere Tage gesehen, der Brenner. Arbeitslos ist er, völlig blank und dazu quält ihn auch noch dieser stechende Kopfschmerz. Also erst einmal ab in die selbstgewählte Isolation, ins Haus seiner Eltern nach Graz, wo der einzige "Gefährte" eine Katze ist, mit der sich Brenner das Dosenfleisch teilt. Doch die Einsamkeit währt nicht lange. Alte Freunde schauen uneingeladen vorbei, alte Rechnungen wollen beglichen werden und alte Geheimnisse werden wieder aufgerollt. Und spätestens als Brenner dann noch mit einem Kopfschuss in der Klinik aufwacht, ist klar: Seine Ruhe kann er sich abschminken.

Nach bereits drei erfolgreichen Adaptionen der Brenner-Romane von Wolf Haas bringt Regisseur Wolfgang Murnberger nun die vierte Verfilmung Das ewige Leben um den dauergranteligen Ermittler auf die Leinwand. Erneut schlüpft Josef Hader in die Rolle des Brenners und beweist sein enormes Können. Brottrocken sind seine Kommentare auf die Handlungen und Denkmuster der anderen Charaktere, betont lakonisch seine Haltung, seine Mimik wie leer. So gelingt es ihm glänzend, die gesamte Trostlosigkeit der abgehalfterten Existenz Brenners in seinem Spiel einzufangen. Doch auch die anderen Figuren sind fantastisch besetzt, vor allem Tobias Moretti, dessen Figur Aschenbrenner den perfekten Gegenpart für Brenner darstellt. Das macht die Konfrontationen und Dialogscharmützel der beiden zu einem der absoluten Highlights des Films.

Trailer zu Das ewige Leben

Für das Drehbuch zeichnen erneut Murnberger, Haas und Hader gemeinsam verantwortlich. Dabei merkt man dem Film an, wie organisch das kreative Team zusammengewachsen ist. Wie aus einem Guss wirken die skurrilen Szenen, in denen sich pechschwarzer Humor mit überdrehter Situationskomik spielerisch leicht mischt. Dabei geht auch die Spannung der Geschichte nicht verloren, denn in komplexer Dramaturgie und ganz im Sinne des Thriller-Genres werden Vergangenheit und Gegenwart gemischt, sodass man bis zum Schluss nicht sicher ist, wie jetzt tatsächlich die Antworten auf die wichtigen Fragen lauten. Am Ende hat Brenner die Ordnung wieder einigermaßen hergestellt. Und er hat seine Ruhe. Aber bestimmt nicht auf ewig.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Das ewige Leben Bewertung
Bewertung des Films
810

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