Bewertung: 4 / 5
Arrival ist ein Science Fiction Film aus dem Jahr 2016 vom kanadischen Regisseur Denis Villeneuve. Diese Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu Arrival
Handlung in Kürze
Die Welt wird überrascht, insgesamt zwölf riesige, muschelartige Raumschiffe haben uns erreicht und haben sich verteilt auf der Erde kurz über der Oberfläche positioniert. Die USA sind in Montana betroffen und die US Army wollen mit Hilfe der Linguistin Louise Banks mit den Außerirdischen Kontakt aufnehmen. Frau Banks wird zudem immer wieder von Erinnerungen über ihr verstorbenes Kind eingeholt.
Kritik
Denis Villeneuve ist den meisten durch den Film Sicario ein Begriff. Darüber hinaus ist er in aller Munde, wenn es um die Fortsetzung Blade Runner 2049.Seine beiden wirklich enorm starken Filme sind jedoch beide aus dem Jahr 2013 und heißen Prisoners und Enemy - jeweils beide mit Jake Gyllenhaal.
Mit Arrival widmet sich Villeneuve der Verfilmung einer Kurzgeschichte mit dem Namen Story of Your Life. Bei der filmischen Umsetzung bleibt Villeneuve sich vor allem zu Beginn dem starken Stil treu, den er bereits bei Enemy oder Prisoners angewendet hat. Mit einer erzählerischen Eleganz nimmt der Film bereits nach wenigen Minuten Fahrt auf und man und man ist sofort im Thema drin, ohne vorher große Erklärungen runter rattern zu müssen. Durch seine 117 Minuten Laufzeit kommt Arrival ohne eine einzige Länge und das, trotzdem der Film kein Actionfeuerwerk ist.
Ohne auf Spoiler einzugehen gipfelt dieser wirklich flotte und stimmungsvolle Anfang in einer grandios inszenierten ersten Kontaktaufnahme der Hauptfiguren mit den Besuchern. Diese Inszenierung ist absolut perfekt, musikalisch, kameratechnisch, dramaturgisch, visuell ... hier stimmt alles und besser hätte es ein Stanley Kubrick nicht machen können.
Leider kann dieses absolute Spitzenniveau nicht gehalten werden. Der Film bleibt zwar auf einem guten Niveau und hat im Verlaufe tolle und spannende Enthüllungen aber die eigene gesetzte Messlatte kann nicht mehr erreichen.
Ein bisschen schade, aber was vermutlich Geschmackssache ist, ist dass sich der Fokus des Films ungefähr nach der Hälfte ein bisschen ändert und später ganz andere Themen im Vordergrund stehen, als man zunächst angenommen hätte. Darauf soll aber aus Spoilergründen nicht im Detail eingegangen werden. Schön ist jedoch, dass der Film auch anschließend zum Nachdenken anregt und man sich weiter damit beschäftigen möchte.
Darstellerisch stehen drei Personen im Vordergrund. Die Hauptrolle der Linguistin Louisa Banks übernimmt Amy Adams, welche spätestens seit Man of Steel jedem bekannt sein sollte. Ihr zur Seite stehen ein gut aufgelegter Forrest Whittaker als Armee-General sowie Jeremy Renner als Linguistenkollege. Alle drei machen schauspielerisch einen einwandfreien Job und erfüllen ihre Figuren mit Leben. Ganz starke darstellerische Leistungen werden aber auch nicht gefordert.
Arrival kann auch aus musikalischer Sicht punkten, Jóhann Jóhannsson der bereits zu Sicario die Musik komponierte hat beeindruckend ruhige aber sehr eindringliche Stücke erschaffen, welche die Stimmung des Films prima einfangen und verstärken können.
Fazit
Mit Arrival ist Denis Villeneuve erneut ein wirklich guter Film gelungen, welcher vor allem nachhaltig ist. Ganz besonders der Anfang bzw. die erste Hälfte weiß enorm zu Punkten. Der Höhepunkt ist die angesprochene erste Kontaktaufnahme. Der anschließend eingenommene Weg wird auch vielen anderen gefallen und bietet eben die Grundlage für anschließende Diskussionen und Analysen. Für meinen Geschmack sind Enemy und Prisoners im Gesamtbild etwas besser, Arrival lässt aber Sicario locker stehen und Denis Villeneuve unterstreicht erneut seine Fähigkeiten und lässt alle gespannt auf Blade Runner 2049 schielen. Insgesamt macht das sehr sehenswerte 8 von 10 Punkte.