Anzeige
Anzeige
Anzeige

Die Schöne und das Biest

Kritik Details Trailer News
Eine Kritik von Duck-Anch-Amun

Die Schöne und das Biest Kritik

Die Schöne und das Biest Kritik
2 Kommentare - 25.03.2017 von Duck-Anch-Amun
In dieser Userkritik verrät euch Duck-Anch-Amun, wie gut "Die Schöne und das Biest" ist.
Die Schöne und das Biest

Bewertung: 4.5 / 5

Nachdem Disney mit "Alice im Wunderland", "Maleficent", "Cinderella" und dem letztjährigen "Jungle Book" riesige Erfolge einfuhr, entschied das Studio in Zukunft weitere Zeichentrickfilme als Realfilme zu realisieren. Die gängige Frage ist, ob man solche Adaptionen braucht, besonders da die Zeichentrickfilme als Klassiker dienen. Sind Disney und Hollywood wirklich so unkreativ? Oder reagiert man nur auf die Wünsche der Fans? In Zeiten wo die Fans ins Kino stürmen für die X-ten Teile der Fast&Furios- oder Transformers-Reihe, wo man Spin-Offs für Harry Potter und Star Wars nicht mehr erwarten kann und wo Superhelden und Cinematic Universes die Kinolandschaft dominieren, kann man Disney eigentlich keinen Vorwurf machen. Denn anders wie bei risikohaften Projekten wie Lone Ranger, John carter oder Tomorrowland sind die Realverfilmungen scheinbar eine sichere Bank und Gelddruckmaschine.
Mit "Die Schöne und das Biest" steht nun die nächste Realadaption eines Zeichentrickklassikers an und die Bewertung dieses Märchenfilms wird auch dadurch beeinflusst, ob man die neue Hollywood-Masche akzeptieren kann oder ob man "früher alles besser fand".

Zur Handlung will ich nicht viele Worte verlieren, schließlich ist es ein Märchen alt wie die Zeit. Auch wenn man das französische Original vielleicht nicht kennt, fast jeder hat schon mal was vom Zeichentrickfilm "Die Schöne und das Biest" aus dem Jahr 1991 gehört. Der Film gehört zweifelsohne zu den besten Disney-Filmen, begann doch gemeinsam mit "Arielle, die Meerjungfrau" die Renaissance der Disney Toon Studios auf denen Filme wie "Aladdin", "Pocahontas", "Hercules" und natürlich "Der König der Löwen" folgten. Anders als bei "Cinderella" oder "Dschungelbuch" wurde somit erstmalig ein Disney-Film neu adaptiert, der zu der neuen goldenen Generation gehört - und diese Filme gelten als Meisterwerk. Dass der Film für die Musik dann sogar noch zwei Oscars bekam zeigt, dass wir hier ein Remake eines eigentlich perfekten Films haben.

Trailer zu Die Schöne und das Biest

Wo das Dschungelbuch eine flache, unspektakuläre Handlung besitzt, reagierte die Realverfilmung ergänzend und fügte klug und spannend neue Einzelheiten hinzu. Zwar folgte man dem Zeichentrickklassiker, jedoch gewann das "Jungle Book" dadurch auch eine gewisse Eigenständigkeit und Tiefe, welche das Original nie hatte. Bei "Die Schöne und das Biest" sieht es anders aus, der Film ist auch aus heutiger Sicht nahezu perfekt: 2 charmante, liebenswürdige Hauptcharaktere, 1 Bösewicht, den man gleichzeitig lieben und hassen konnte und eine Vielzahl an witzigen, lustigen und charmanten Sidekicks. Zudem Musikstücke, die mit zu den besten Disney-Lieder gehören und bis heute echte Ohrwürmer sind.
Somit ist die Realverfilmung nahezu eine "1:1"-Kopie, da der perfekte Film ja schon seit 1991 existiert. Die bekannten Musiklieder, das Setting, ja selbst Dialoge wurden übernommen und genutzt - allein dies zeigt schon, dass anders als beim Dschungelbuch, man eine schon dichte und starke Geschichte adaptiert. Man geht somit kein Risiko, was man durchaus kritisieren kann, da der Sinn und Zweck einer solchen Verfilmung berechtigter Weise angezweifelt werden darf.

Gott sei dank versucht man aber auch nicht die Geschichte um Gedeih und Verderb zu verändern um sie eigenständig zu machen, sondern man besinnt sich auf die Stärken des Zeichentrickklassikers. So schafft der Film es, die Magie und Atmosphäre des 1991er-Films einzufangen und den Zuschauer zu verzauberm. Sieht man dann das kleine französische Dorf, das imposante Schloss und die Ausstattung, so wie die Kleidung und Kostüme in einer realen Welt, fühlt sich das Märchen sogar lebendiger, realistischer an.
Dafür sorgen vor allem die Charaktere. Gab es anfangs Zweifel am Design der magischen Diener, so fügen sich Figuren wie Lumiere, Von Unruh oder Mme. Pottine wunderbar in diese reale Welt ein. Gott sei dank versuchte man nicht, den Charme der damaligen gezeichneten Figuren zu kopieren, sondern verwandelte Alltagsgegenstände glaubhaft in mitfühlende Figuren. Durch witzige Anspielungen und mehr Tiefe wirken die Figuren nun sogar noch menschlicher als dies im Zeichentrickffilm war und die magischen Objekte besitzen somit ihren eigenen Charme. Dass der Cast um Figuren wie Cadenza vergrößert wurde, wirkt ebenfalls sympatisch, da wir einen besseren Eindruck auf das Leben im Schloss bekommen. Kritisieren könnte man den Einsatz von CGI im Schloss, dies wäre jedoch heuchlerisch, da das Original 1991 CGI erst salonfähig machte und damals die erste Zusammenarbeit zwischen Disney und Pixar bedeutete.
Auch die menschlichen Charaktere erfüllen ihre Aufgaben grandios und alle Darsteller sind perfekt gecastet. Emma Watson als Belle und Dan Stevens als Biest sind perfekt getroffen und durch bestimmte Szenen können sie ihren Charakteren nochmals mehr Tiefe verleihen wie igren gezeichneten Vorbildern. das Design des Biestes darf man gerne kritisieren (was hab ich mich damals vor dem Biest gegruselt), doch die Menschlichkeit und die Darstellung des menschenähnlichen Gesichtes ermöglichen es, dass die beziehung zwischen Belle und dem Prinzen nicht all zu unglaubwürig wirkt. Ein großes Kompliment geht aber natürlich an Luke Evans als Gaston und Josh Gad als LeFou. Jede Szene mit den Beiden ist ein Spektakel und auch diese beide Figuren bekommen ähnlich wie die Hauptcharaktere nochmals mehr Tiefe. Besonders Gaston, wird nochmals unsympatischer und grausamer dargestellt, während man bei LeFou ein Disney-Tabu brach und sehr deutlich einen homosexuellen Charakter auftreten ließ. Auch hier folgt man den Trends und es ist fast schon ein Skandal, dass Disney wegen dieser Darstellung enorm viel Kritik einstecken muss.

Die Musikstücker des Originals sind allesamt vorhanden und haben nichts von ihrer Qualität eingebüßt. Nein, Erweiterungen der Melodie wie z.B bei "So ein Mann wie Gaston" machen die Werke musikalisch noch wertvoller. Auch die neuen Lieder fügen sich quasi nahtlos in den Film ein - und geben den Charakteren weitere Hintergrundgeschichte. Besonders erwähnenswert ist allerdings "Evermore", welches sich so anhört, als würde es schon ewig zum Märchen dazugehören. Emotional und voller Passion - ich geb zu, da hatte ich Tränen in den Augen. Für mich ganz klar ein Kandidat für eine Oscar-Nominierung, da der Song sich perfekt in die Story einfügt und auch dem Biest deutlich mehr Tiefe und Mitgefühl verleiht.
Überrascht war ich, dass die Lieder sogar auf deutsch gesungen wurden. Dachte ich vor dem Kinobesuch noch, dass man dem Beispiel wie "Abba-The Musical" oder "Les Miserables" folgen würde, so versetzten die deutschen Texte einen sogar in die Kindheit zurück. Zwar gab es manchen Stellen kleine Synchronisationsprobleme - dies ist aber leider nicht vermeidbar, wenn man mit verschiedensprachigen Songtexten arbeitet. Hervorragend ist, dass man für die deutschen Songs auf Musical-Darsteller zurückgriff - keiner der Sänger fällt da deutlich ab, wenn ich z.B an Crowe als Javert denke, ist dies nicht immer der Fall.

Wenn der Film also nur eine 1:1-Kopie des Originals ist, lohnt sich ein Kinobesuch dann überhaupt? Ja, auch wenn man immer genau weiß an welcher Stelle der Handlung man sich befindet, so haben die Macher doch interessante Passagen hinzugefügt. Die Kindheit des Biests, das Schicksal von Belles Mutter, der teuflische Gaston oder das Leben der Objekte sind spannende Ergänzungen. So lässt man sich auch mehr Zeit mit der Annäherung zwischen Belle und Biest, was im original scheinbar innerhalb eines Tages passiert, wird hier einfach realistischer dargestellt. Auch die Rolle der Rose fand ich spannend - so reagiert das gesamte Schloss auf die fallenden Blätter mit Erschütterungen und Zerstörungen. Auch die Charaktere sind davon beeinflusst und werden immer mehr zu unbeweglichen Objekten - eine gewisse Dramatik konnte dazu gewonnen werden. Auch die Rolle der Hexe/Zauberin wurde zu Gunsten der Dramtik ausgebaut.
Erwähnenswert ist auch, dass der Film viele der Logikfehler des Originals korrigiert. Dass keiner das Schloss kannte, welches sich gleich neben dem Dorf befindet, störte mich schon immer. Die Frage nach den Objekten, wer zu welchem Objekt wurde und ob die magischen Objekte die echten Objekten ersetzten wurde klug aufgeklärt. Auch viele Aspekte der Zeit wurden korrigiert, indem sich scheinbar alles in einer Art Starre befindet - lustig dann auch die Anmerkung zur Beziehung zwischen Tassilo und Mme Pottine. Man merkt also, man hat sich sehr wohl mit dem Original auseinander gesetzt und selbst erkannt, dass dieser perfekte Film nur auf den ersten Blick perfekt zu sein scheint.
Einziges Manko der Eigenständigkeit ist eine Szene, die mir nicht gefiel und die nichts zur eigentlichen Handlung beitrug. Hier hätte ich lieber ein weiteres Lied gehabt und ich denke "Human Again" wäre perfekt für diesen Film gewesen, da man somit auch einmal mehr die menschlichen Darsteller der Objekte hätte zeigen können.

"Beauty and the Beast" ist ein nahezu perfekter Film und für jeden Fan des Originals und Musicalfreund herzlichst zu empfehlen. Schaltet man die Frage nach dem "Wieso?" und "Wer braucht sowas?" aus, hat man einen wunderbaren Film vor sich. Ohne das Original wäre dies wohl einer der besten Filme der letzten Jahren gewesen - so fehlt leider etwas die Eigenständigkeit. Doch man gab sich Mühe der Handlung und besonders den Charakteren mehr Tiefe zu verleihen - und dies mit spannenden Ergänzungen und Verbesserungen von Logikfehlern. Somit ist für mich die Realverfilmung sogar besser als der Zeichentrickfilm geworden, da man die ehemalige Magie des Originals einfangen und sie sogar erweitern konnte. Ich finde es wunderbar, dass auch zukünftige Generationen mit Geschichten wie "der Schöne und das Biest" aufwachsen können, dass neue Generationen durch den Realfilm darauf aufmerksam werden können und dass man sehr gute Geschichten sogar noch besser machen kann.

Die Schöne und das Biest Bewertung
Bewertung des Films
910

Weitere spannende Kritiken

Kung Fu Panda 4 Kritik

Kung Fu Panda 4 Kritik

Poster Bild
Kritik vom 17.03.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Po (Jack Black) soll auf Anweisung seines Meisters Shifu (Dustin Hoffman) einen neuen Drachenkrieger als Nachfolger auswählen. Er selbst soll nämlich die Rolle des spirituellen Führers einnehmen. Doch Po ist noch nicht bereit die Rolle des Drachenkriegers aufzugeben, in der er sich so...
Kritik lesen »

Wolverine - Weg des Kriegers Kritik

Userkritik von Raven13

Poster Bild
Kritik vom 16.03.2024 von Raven13 - 2 Kommentare
Diese Kritik ist spoilerfrei! "Wolverine: Weg des Kriegers" ist in meinen Augen der verkannteste Film der X-Men-Reihe. Den niedrigen IMBD-Wertungsspiegel des Films kann ich absolut nicht nachvollziehen. Für mich einer der besten Filme der gesamten X-Men-Filmreihe. Die Handlung spielt nach &bd...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Horizont erweitern

Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
2 Kommentare
Avatar
Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
19.12.2017 12:46 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.487 | Reviews: 45 | Hüte: 772

@sublim
Dein Kommentar ist mir jetzt erst aufgefallen. Vielen Dank für dein Feedback smile

Avatar
sublim77 : : Moviejones-Fan
15.04.2017 14:56 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

Auch wenn ich selbst kein Fan von Musicals bin und Die Schöne und das Biest nun so wirklich garnicht mein Fall ist, finde ich es dennoch schön, wenn sich Menschen gerne noch etwas verzaubern lassen möchten. So habe ich mir deine Kritik zum Film zu Gemüte geführt. Man merkt, dass dir der Film wirklich gut gefallen hat und du dich auch gerne auf den Zauber des märchenhaften Musicals eingelassen hast. Eine sehr schöne Kritik. Hat Spaß gemacht sie zu lesen.

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

Forum Neues Thema
AnzeigeY