Bewertung: 3.5 / 5
[b]Seit fast über 60 Jahre sind sie auf dem Mond: Nazis. Unter ihrem Führer Kortzfleisch leben sie auf dem Mond in einer riesigen, hakenkreuzförmigen Station, und warten auf den Tag, an dem sie zur Erde zurückkehren, um sie von ihrer "Krankheit" zu befreien. So ist es fast eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet der schwarze James Washington durch einen PR-Gag für die Wiederwahl der Präsidentin auf den Mond geschickt wird, und dabei auf die Nazis trifft. Durch die Leistungskapazität von James iPhone können die Nazis endlich ihre stärkste Waffe zünden und beginnen mit der Invasion.[/b] Kann sich ein Film über [i]Mondnazis[/i] eigentlich ernst nehmen? Schon mal vorweggenommen, er versucht es noch nicht mal. Aber das ist auch nicht wichtig, weil er allein schon wegen seiner Absurdität unheimlich Spaß macht. Der Film scheut hierbei auch nicht, sich von Klishees zu bedienen, die Nazi-Frauen sind blond und haben blaue Augen, die US-Regierung gibt alles dafür, Stimmen oder Rohstoffe zu bekommen, und Korea wird militärisch kein bisschen ernst genommen. Ironie wird in [b]Iron Sky[/b] grossgeschrieben. Wenn ein schwarzer auf Nazis trifft, Apple für die Möglichmachung von Zerstörung verantwortlich ist, oder [b]Der Grosse Diktator[/b] von den Nazis als Huldigung und Zusprechung Hitlers gesehen wird, ist niemand mehr vor diesem skurrilen Spektakel sicher. Die Handlung ist leider der Schwachpunkt des Films, sie nimmt sich da ein bischen zu absurd. Trotz der vielen Gags und Anspielungen ist sie leider nicht sonderlich spektakulär, so richtig Fahrt nimmt sie erst in der zweiten Hälfte auf. Das heißt jetzt aber nicht, das sie wirklich schlecht ist , sie ist einfach nicht packend genug. Dies trifft auch auf die Charaktere zu, die jetzt nicht wirklich ein Paradebeispiel von Charakterentwicklung sind, bis auf die Rolle der Renate Richter, bei der sich wirklich Mühe gegeben wurde. Die Schauspieler sind allesamt gut, so sieht man ihnen den Spass an der Sache doch an. Julie Dietz hat mich als naive Nazi-Braut Renate Richter sehr überzeugen können, genau wie Christopher Kirby als James Washington, Götz Otto als Nachrichtenmeldeführer Klaus Adler oder alleine Stephanie Paul als die stimmenversessene Präsidentin. Alle spielen mit grösstem Spaß wirklich überzeugend. Einzig etwas enttäuscht hat mich Udo Kier als der Führer Kortzfleisch. Die Effekte sind insgesamt gelungen, nur wirken sie am Anfang sehr mittelmäßig, wahrscheinlich durch das sehr geringe Budget und die Produktion in Finnland (,welches Land auch aufs Korn genommen wird). Im Laufe des Films werden die Effekte aber immer besser, bis sie am Ende wirklich überzeugend sind. [u][b]Fazit:[/b][/u] Was kann man über [b]Iron Sky[/b] eigentlich sagen? Ich glaube, die Worte "Was ist das denn für Müll?" treffen es am besten. Allerdings würde dies ein falsches Licht auf den Film werfen, denn genau dieser "Müll" Nacht diesen Film so unwiderstehlich komisch, so herrlich skurril, so gut. Iron Sky ist halt witziger, absurder und einzigartiger Müll, und das ist keinesfalls negativ gemeint, daher gebe ich [b]Iron Sky 7 von 10 Punkte[/b]. P.S.: Man sollte sich nicht an Logiklücken oder historischen Fakten stören, denn sonst wird man keinen Spaß haben.^^
Iron Sky Bewertung