Anzeige
Anzeige
Anzeige

The Crow - Die Krähe

Kritik Details Trailer News
"Theyre all dead. They just dont know it yet." - The Crow

The Crow - Die Krähe Kritik

The Crow - Die Krähe Kritik
4 Kommentare - 27.06.2012 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "The Crow - Die Krähe" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Eins vorab: Die Kritik enthält in Bezug auf die Handlung einige als Spoiler zu bezeichnende Informationen, die jedoch gemessen an den Hollywood-Standards meiner Meinung nach durchaus vertretbar bleiben. Trotzdem, für alle die Angst vor Spoilern haben, ein Aufruf die Kritik vielleicht erst nach dem Anschauen des Films zu lesen.


The Crow entstand unter der Regie von Alex Proyas im Jahr 1993. Da der Hauptdarsteller Brandon Lee, Sohn des weltbekannten Bruce Lee, während der Dreharbeiten durch einen Unfall ums Leben kam, kam der Film zu zweifelhaftem Ruhm. Aber kann er von diesem Schicksalsschlag abgesehen auch als eigenständiges Werk überzeugen?

Inhalt:

Der junge Rockmusiker Eric Draven und seine Freundin Shelly Webster wollen heiraten. Als Datum steht der 31.10., Halloween, bereits fest. Doch es ist "Devils Night", die Nacht vor Halloween und in Detroit herrscht Ausnahmezustand. Marodierende Banden ziehend mordend und plündernd durch die verregnete Stadt. Auch vor der Wohnung des jungen Paares machen sie nicht halt und so kommt es zum Äußersten. Eric wird von den Verbrechern ermordet und aus dem Fenster geworfen, während sie seine Freundin foltern und vergewaltigen. Diese stirbt später im Krankenhaus ebenfalls. Der Polizist Albrecht wird zunächst mit dem Fall betreut, muss die Ermittlungen jedoch mangels Hinweisen einstellen. Ein Jahr später, erneut in der Devils Night, bringt eine Krähe die ruhelose Seele Dravens zurück zu dessen Grab. Er entsteigt dem Grab nun als unsterblicher Rächer, The Crow, um den Tod an seiner geliebten Shelly zu rächen und die Mörder zu richten…

Kritik:

Die Frage sei natürlich gestattet, ob der Film auch eine solche Aufmerksamkeit erhalten hätte, wäre es nicht zu dem erwähnten Unglück Lees gekommen. Diese kann jedoch relativ schnell mit einem recht klaren JA beantwortet werden, denn Proyas Werk besitzt absolut genug Eigenständigkeit, um als düstere Comicverfilmung nach den Comics von James O’Barr zu überzeugen.

Die Figuren sind hier natürlich nicht das herausstechende Element, doch die Art wie sie eingesetzt werden unterstützt die Stimmung und Idee des Films vorzüglich. Dafür spricht bereits die entmenschlichende Bezeichnung der einzelnen Mörder, indem sie lediglich mit ihren Spitznamen angesprochen werden. T-Bird, Skunk, Tin Tin und Funboy sind lediglich Stellvertreter, Abziehbilder von Verbrechern mit unterschiedlichen Vorlieben. Verrückt, sadistisch, waffenaffin, barbarisch werden sie gezeigt und diese Attribute zeichnen sie dann auch aus. Dadurch, dass die Verbrecher dermaßen flach gezeichnet werden und letztlich beliebig bleiben, zeugen sie von der Idee, dass es eben nicht um diese Männer geht, sondern generell um das Verbrechen an sich. Dafür spricht ebenfalls, dass sich Draven nicht damit zufrieden gibt, nur die Mörder Shellys und seiner selbst zu richten, sondern gleich bis an die Spitze geht und die gesamte Bande in die Hölle jagt. Auch wenn er zunächst nur auf die vier Mörder Jagd macht, entscheidet er sich dann nach einer Konfrontation mit dem Rest der Bande, diese ebenfalls zu beseitigen.

Draven selbst ist zugleich menschlich wie auch unmenschlich. In seiner vom lebendigen Dasein abgrenzenden Darstellung mit übertriebenem Make-Up und der schwarzen, finsteren Kleidung wirkt er gänzlich wie der Todesengel, der er als Krähe sein soll. Doch der Lack bröckelt, die Unmenschlichkeit schwindet merklich zum Ende hin, was ihn seiner ersehnten Erlösung näher bringt. Wenn er am Schluss seinen Rachefeldzug beendet ist die Schminke fast gänzlich ab, der Mensch ist wieder da. Und diese menschlichen Elemente in der Figur der Krähe werden von Lee überzeugend getragen. Die Verwandlung passiert ja aufgrund seiner menschlichen Erfahrungen und unter, nicht zuletzt emotionalen, Schmerzen. Dabei verliert er seine Menschlichkeit nicht vollständig, sie tritt immer wieder im Dialog mit der jungen Sarah, um die sich der Nebenhandlungsstrang dreht, und dem Cop Albrecht zutage. Wenn sich Eric erinnert an die Zeit vor der Krähe und vor der Rache, dann helfen ihm dabei diese Anker in Form guter Menschen.

Die beiden bleiben zudem die einzigen wirklich guten Figuren im Film. Der Cop ist aufrecht und sucht nach der Wahrheit in dem unaufgeklärten Mordfall, dabei kümmert er sich auch um Sarah. Das Mädchen, von der drogensüchtigen und sich prostituierenden Mutter im Stich gelassen, findet sich in der kalten Detroiter Nacht zurecht, sucht aber nach Wärme. Diese findet sie nicht zuletzt im Ersatzvater Albrecht, sucht sie jedoch auch im wieder auferstandenen Rächer Draven. Doch zum Ende heraus ist dieser Nebenhandlungsstrang leider etwas inkonsequent umgesetzt und trägt nur einige emotionale Aspekte in der Figur der Krähe bei.

Look und Bildsymbolik:

Doch ansonsten stehen die Figuren hinter dem Look, der Vermittlung des Ganzen zurück. Detroit wird als finsterer, verregneter, ewig nächtlicher Moloch gezeigt. Proyas schafft es, den düsteren, alles verschlingenden Häuserschluchten einen ganz eigenen Charme zu verleihen. Diese morbide Faszination, die die Bilder ausstrahlen, zieht einen von Beginn an unweigerlich in seinen Bann und lässt einen erst nach dem Abspann wieder los, wenn auch nicht ganz.

Die verstörend schönen Bilder, stets leicht surreal präsentiert, kreieren eine ganz eigene Stimmung, mit der man durch den Film geleitet wird. Während man der Krähe auf ihrem Rachefeldzug folgt, wird man zum Teil dieser Finsternis, man wird fast zur Krähe. Nicht zuletzt dadurch, dass man mehr als einmal durch die Augen der Draven begleitenden Krähe blickt - Und auch durch Dravens Augen lässt einen die Kamera sehen. Damit bindet Proyas den Zuschauer in das Geschehen ein, zieht ihn in seine comichaft überzeichnete Welt hinein und nimmt ihn gänzlich gefangen.

Weitere spannende Kritiken

Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns Kritik

Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns Kritik

Poster Bild
Kritik vom 01.05.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Eigentlich steht dem vollendeten Glück von Bridget Jones (Renée Zellweger) nichts mehr im Weg. Denn mit dem Anwalt Mark Darcy (Colin Firth) scheint sie einen Traummann abbekommen zu haben. Doch das Glück der beiden wird unterbrochen, als die attraktive Mitarbeiterin Rebecca Gillies ...
Kritik lesen »

Kong - Skull Island Kritik

Kong: Skull Island Kritik

Poster Bild
Kritik vom 01.05.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Zu Beginn der 1970er Jahre begibt sich eine Gruppe von Soldaten, Regierungsbeauftragten und Zivilisten auf eine mysteriöse Insel, um diese zu erkunden. Angeführt wird die Gruppe von Lieutenant Colonel Packard (Samuel L. Jackson) und dem Reiseleiter Bill Randa (John Goodman). Dazu haben sie...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
4 Kommentare
Forum Neues Thema
AnzeigeY