
Bewertung: 3 / 5
Wo ist der Monsterschnorchel von Gary Larson, wenn man ihn braucht?! The Boogeyman erzählt die altbekannte Story um das Monster bzw. den schwarzen Mann im Schrank neu und beschreitet dabei altbekannte Pfade. Ein solider Horrorfilm, ein cooles Monster, mehr braucht es nicht für einen romantischen Filmabend fürs erste Date.
The Boogeyman Kritik
Die Highschool-Schülerin Sadie (Sophie Thatcher) und ihre jüngere Schwester Sawyer stehen noch immer unter dem Schock des Todes ihrer Mutter. Ihr Vater Will (Chris Messina), von Beruf Psychologe, ist von seinem eigenen Schmerz überwältigt und kann ihnen nicht die Unterstützung und Zuneigung geben, um beide von ihm erwarten. Als ein verzweifelter Patient (David Dastmalchian) unerwartet bei ihnen zu Hause auftaucht und um Hilfe bittet, bringt er ein schreckliches Wesen mit sich, das die Familie angreift und sich von ihrem größten Leid ernährt...
Trailer zu The Boogeyman
Bei The Boogeyman handelt es sich um die Verfilmung der Stephen King-Kurzgeschichte "Das Schreckgespenst" aus dem Jahr 1973, die in seiner Kurzgeschichtensammlung "Nachtschicht" vorkommt. Die Story um das dämonische Monster im Schrank, das sich des Nachts über kleine Kinder hermacht, ist dabei deutlich älter und hat sich speziell im deutschsprachigen Raum als unheimlicher Butzemann einen Namen gemacht, der später durch das bekannte Kinderlied "Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann" etwas rehabilitiert wurde. Kurzzeitig hatten wir die Story um den Candyman im Hinterkopf, als wir uns ins Kinogetümmel stürzten, ist ja auch kein Wunder bei der Namensgleichheit, jedoch wurde das Missverständnis flott aufgeklärt.
Rob Savage schuf einen modernen Horrorfilm, der sich aber nahezu in keiner Faser von all den anderen Filmen des Genres der letzten Jahre unterscheidet. Eine dramatische Familiengeschichte, ein plötzliches Momentum ... und schwups befindet man sich mit einem x-beliebigen Monster im einst trauten Heim wieder. Das ist hier weitgehend solide gemacht, bedauerlicherweise reißt die Story keine Bäume aus.
Das Monster gefällt wiederum gut, da es trotz seiner CGI-Herkunft eine erschreckende Form und Unkenntlichkeit aufweist, die insbesondere in den typischen Schreckmomenten und Jump Scares wirksam sind. Solche Filme können nicht ohne sie auskommen, und es ist fair zu sagen, dass sie beim Blick in den nächtlichen Schrank oder unters Bett viel Sinn machen.
Die Besetzung kommt mit wenigen Protagonisten aus, wobei wir die beiden Mädchen und speziell die kleine Schwester hervorheben möchten. Der Film verknüpft dabei gekonnt Teenagersorgen im Freundeskreis mit dem traurigen Schicksal der Familie, durch einen Unfall urplötzlich ohne Ehefrau und Mutter zurückzubleiben. Die Bildsprache, einschließlich des geliebten Kleides mit dem Geruch und der in Mitleidenschaft gezogenen Erinnerungen im Haus, zeigt den schmerzhaften Abschied und Neuanfang.
The Boogeyman wird euch Spaß machen, wenn ihr auf Geister und Dämonen steht, aber deutlich weniger Blutzoll als in Evil Dead Rise erwartet. Obwohl er einige unterhaltsame Momente bietet, ist The Boogeyman kein bahnbrechender Film und vielmehr ein typischer Vertreter seines Genres.
Wiederschauwert: 50 %
