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Der Super Mario Bros. Film

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Ein Gigant erwacht

Der Super Mario Bros. Film Kritik

Der Super Mario Bros. Film Kritik
19 Kommentare - 05.04.2023 von Moviejones
Wir haben uns "Der Super Mario Bros. Film" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Der Super Mario Bros. Film

Bewertung: 3.5 / 5

Ein neuer Spieler hat die Kinolandschaft betreten. Sein Name ist Nintendo und er gilt als schlafender Riese. Lange hat der Videospielkonzern gezögert, seine Marken auf die große Leinwand zu bringen. Zu groß war das Trauma, welches Super Mario Bros. im Jahr 1993 auslöste. Der Film Streetfighter - Die entscheidende Schlacht hat da zwei Jahre später sicher auch nicht gerade geholfen. Es hat eben seine Gründe, warum Videospielverfilmungen bis heute einen eher schlechten Ruf genießen. Doch die Zeiten haben sich geändert. Nintendo hat einen ersten Schritt gewagt, das Trauma von einst vergessen zu machen. Und Der Super Mario Bros. Film könnte tatsächlich der Anfang eines neuen Kino-Imperiums werden.

Der Super Mario Bros. Film Kritik

Der Klempner Mario und sein Bruder Luigi landen in einem Untergrund-Labyrinth, das sie ins bunte, von allerhand merkwürdigen Kreaturen bevölkerte und von Prinzessin Peach regierte Pilz-Königreich führt. Doch die friedliche Welt wird schon bald von einem feuerspeienden Ungetüm erschüttert: Der fiese Schildkröten-König Bowser will seine Macht ausweiten...

Trailer zu Der Super Mario Bros. Film

Die Bewertung verrät es bereits: So richtig vom Hocker gehauen hat uns Der Super Mario Bros. Film jetzt nicht. Dies hat seine Gründe, wie ihr gleich lesen werdet. Ganz neutral betrachtet, erwartet euch ein unterhaltsamer Animationsfilm, der optisch fantastisch aussieht. Er wurde uns leider nicht in 3D gezeigt, was wirklich schade ist, denn wenn die 3D-Technik bei einer Art von Film sich wirklich lohnt, dann bei Animationsfilmen wie Der Super Mario Bros. Film. Auch humoristisch sind einige Lacher dabei, der Film richtet sich aber schon verstärkt an Kinder.

Der Super Mario Bros. Film ist weit, sehr weit, von einem Debakel wie der Realverfilmung von 1993 entfernt. Es wäre schon überraschend, wenn der Film kein Hit wird und etliche Fortsetzungen und Spin-offs nach sich zieht. Doch wir müssen auf einige negative Aspekte eingehen. Viele von denen liegen an unserem persönlichen Hintergrund. Wir sind mit Super Mario aufgewachsen, haben mit ihm schon auf den alten Nintendo-Konsolen gegen Bowser und seinen Schergen gekämpft. Wenn man 30 oder 40 Jahre lang eine Marke wie Mario begleitet, gibt es Dinge in einer Verfilmung, die einen eher stören werden als jemandem, der mit Mario nicht so viel am Hut hat.

So gibt es beispielsweise Momente in dem Film, in denen Mario seine weißen Handschuhe auszieht. Es mag lächerlich klingen, aber das wirkt einfach falsch. Und sieht auch sehr merkwürdig aus. Wir mussten spontan an das alte, zum Glück nachträglich überarbeitete, Sonic-Design für Sonic the Hedgehog denken.

Der Film geht nur 92 Minuten. Nicht viel Zeit für all das, was die Mario-Marke hergibt. Umso ärgerlicher, dass sich der Anfang ein wenig hinzieht. Dieser spielt zudem in der echten Welt, was auch einfach merkwürdig und falsch wirkt. Mario und Luigi wollen optisch einfach nicht in eine Welt mit echten Menschen passen. Und dann lernen wir auch noch Marios und Luigis Familie kennen, wonach nie wirklich jemand gefragt hat. Das alles kostet einfach unnötig Zeit. Man wartet nur auf den Moment, an dem es endlich ins Pilz-Königreich geht.

Ist man hier angekommen, geht dann alles relativ schnell. Etwas zu schnell sogar. Man bekommt kaum Zeit, das gezeigte auch mal zu verarbeiten. Und was die Story angeht, sollte man hier nicht zu viel erwarten. Und auch nichts hinterfragen. Da kommt mit Mario ein absolut Fremder ins Pilz-Königreich und wird dann natürlich direkt zur Prinzessin gebracht, die auch sofort einverstanden ist, dass er mit ihr gegen Bowser kämpft. Von einem kennenlernen kann man hier kaum sprechen. Dem Film hätte tatsächlich eine längere Laufzeit gutgetan.

Der Super Mario Bros. Film hat allerdings noch ein Problem: Mario ist nutzlos. Das war jetzt etwas hart ausgedrückt, doch der Film versäumt es, einem klarzumachen, warum Mario der große Held ist. Es macht Sinn, dass man im Jahr 2023 Prinzessin Peach anders darstellt als noch vor 20 oder 30 Jahren. Diese Peach ist nicht die feine Prinzessin, die sich entführen lässt und nach ihrem Mario ruft, damit er sie rettet. Diese Peach kann wahrlich gut auf sich selber aufpassen. So gut, dass man sich die ganze Zeit fragt: Wofür braucht sie Mario?

Kommen wir zu einem Thema, welches die Fangemeinde seit langem beschäftigt: Den Synchronstimmen. Da Kinder bei der Pressevorführung dabei sein durften, wurde uns leider nicht die englische, sonders die deutsche Fassung gezeigt. Wir können daher nichts zu Chris Pratt und den anderen US-Sprechern sagen. Doch auch die deutsche Mario-Stimme hat uns nicht so richtig gefallen. Vielleicht ist es eine Sache der Gewöhnung, doch Mario die ganze Zeit so sprechen zu hören, wirkte merkwürdig. Wäre ein italienischer Akzent besser gewesen? Schwer zu sagen. Dies wird übrigens im Film durchaus thematisiert. Auch die Stimme von Pinzessin Peach gefiel uns nicht. Irgendetwas passte vor allem bei diesen beiden einfach nicht.

Marios eigentliche Stimme aus den Videospielen, Charles Martinet, hat übrigens auch einen Auftritt, von dem man allerdings in der deutschen Fassung nichts hat. Er spricht laut des Abspanns zwei Rollen. Mindestens eine werdet ihr aber erkennen, trotz deutscher Fassung.

Ein Highlight ist natürlich Bowser. Wir hätten gerne die Version von Jack Black gehört, doch auch die deutsche Stimme hat hier ihre Arbeit hervorragend gemacht. Und aufgrund von ein oder zwei Szenen sind wir fast davon überzeugt, dass Jack Black seit Beginn in die Produktion von Der Super Mario Bros. Film involviert war. Das sind Szenen, die müssen einfach mit Black zusammen erdacht worden sein.

Wir haben jetzt einige negative Aspekte besprochen. Doch keine Angst, es gibt auch reichlich positive. Wenn ihr Mario- oder Nintendo-Fans seid, haltet am besten in jeder Szene die Augen, und Ohren, offen. Es gibt überall etwas zu entdecken, das fängt schon in Marios Zimmer an (F-Zero-Poster, um nur eine Sache zu nennen).

Akustisch erwartet euch eine Zeitreise durch die gesamte Super Mario-Geschichte. Musikalisch und auch Soundtechnisch wird dabei alles aufgefahren, was die Spiele hergeben. Es ist wie eine Decke voller Nostalgie, in die einen der Film einkuschelt. Und natürlich werden einem auch etliche Orte bekannt vorkommen. Das Schloss natürlich, mit den Gemälden an den Wänden, durch die man früher als Spieler hindurch gesprungen ist. Die Wüste mit den Pyramiden, die man aus Super Mario Odyssey kennt. Die Regenbogenstrecke aus Super Mario Kart. Wir wollen euch hier natürlich nicht alles verraten. Auch Marios Gegner treten reichlich auf. Grüne Panzer, rote Panzer, sogar ein blauer Panzer? Ja, Der Super Mario Bros. Film spielt mit allem, was die Videospiele der letzten Jahrzehnte hergeben. Und dann ist da sogar noch das Crossover mit Donkey Kong, und das ist weit mehr als nur ein kurzer Cameo.

Gerade mit all den Videospielen im Hinterkopf könnten wir noch so viel mehr darüber erzählen, was es in diesem Film alles zu entdecken gibt. Da geht einem teils wirklich das Fan-Herz auf. Wir wollen euch aber ja nicht alles verraten und so den Spaß nehmen, all dies selbst zu entdecken.

Aber wie wir schon geschrieben haben, es ist etwas viel für gerade einmal 90 Minuten, vor allem da der Anfang unnötig Zeit vergeudet. Dadurch wirkt alles leider zu gehetzt und zu oberflächlich behandelt. Der Super Mario Bros. Film ist voller Ideen und Möglichkeiten, es mangelt jedoch an der Umsetzung. Als hätte man zu viele Spielzeuge und weiß jetzt nicht, was man mit all denen anfangen soll. Hier hätte man mehr Arbeit in die Umsetzung einer besseren Geschichte stecken müssen.

Und dabei hat man das volle Potenzial an Möglichkeiten hier gerade einmal angekratzt. Es steckt noch so viel mehr in der Marke. Yoshi zum Beispiel spielt hier noch keine Rolle. Muss er ja auch nicht, dies ist immerhin nur der erste Film. Es hat ja auch damals einige Videospiele gebraucht, bis er sein Debüt feierte. Es muss eben nicht alles direkt in einen Film gequetscht werden. Der Super Mario Bros. Film hätte es gutgetan, auf ein oder zwei Sachen zu verzichten, um dafür mehr Zeit für die anderen zu haben.

Uns wurde auch nicht so ganz klar, welche Zielgruppe hier eigentlich angesprochen werden soll. Die Geschichte und der Humor orientieren sich schon eher an Kinder, was auch vollkommen ok ist. Gleichzeitig bietet der Film aber auch vieles, das sich eher an die älteren Generationen richtet. Ein Mario z.B., der mit der alten Nintendo-Konsole (der ganz, ganz alten) spielt oder eine Anspielung an die Serie aus den 90ern. Man wollte offenbar beide Gruppen gleichzeitig bedienen, so richtig funktionieren tut dies aber nicht.

Fazit

Mit Der Super Mario Bros. Film gelingt Nintendo ein guter Auftakt in eine neue Kino-Ära. Der Film ist nicht perfekt und weist deutliche Schwächen auf. Doch die Marke zeigt, was für ein gigantisches Potenzial in ihr steckt. Der Super Mario Bros. Film kann der Auftakt zu einem neuen Kino-Imperium werden. Sollten die Kino-Einnahmen stimmen, dürfte uns noch so manche Fortsetzung erwarten. Und sicherlich auch Umsetzungen weiterer Nintendo-Marken. Doch diesmal dann bitte etwas mehr Herzblut in die Geschichte stecken, auch Kinder haben Ansprüche.

Wiederschauwert: 80%

Der Super Mario Bros. Film Bewertung
Bewertung des Films
710

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19 Kommentare
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MB80 : : Black Lodge Su
05.04.2023 12:25 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.917 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Liest sich tatsächlich eher nach 3/10, falls man mehr als "Look its Mario!" von seinem Film erwartet. Ist bei RT auch schon "rotten", ich werde wohl auch im Streaming einen weiten Bogen machen.

"Doch diesmal dann bitte etwas mehr Herzblut in die Geschichte stecken, auch Kinder haben Ansprüche."

Burn, 12+ Kinogänger...

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Silencio : : Moviejones-Fan
05.04.2023 11:57 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Wenn als (fast) einzige positive Aspekte die Easter Eggs und der Fanservice angesprochen werden, muss das ja eine Vollkatastrophe sein...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Optimus13 : : Sith-Lord
05.04.2023 11:35 Uhr
0
Dabei seit: 09.08.16 | Posts: 1.850 | Reviews: 2 | Hüte: 112

Hört sich in etwa nach dem an, was ich erwartet habe. Die Frage ist, ob man von dem Film mehr als Oberflächlichkeit erwarten sollte - die Spiele sind nämlich äußert oberflächlich und bieten, wenn überhaupt, eine sehr dünne Story. Solange der Film genug Spaß bietet, ist er für mich gelungen, aber das hängt sicherlich von der individuellen Erwartungshaltung ab. Zu den anderen Kritikpunkten, zum Beispiel dass Mario nutzlos ist - das kam in den Trailern schon ein bisschen so rüber. Es wäre aber vermutlich auch lahm, wenn er einfach Peach retten müsste. Mal sehen, wie das im Film rüberkommt.

Das Nintendo-Universum bietet auf jeden Fall ein unglaubliches Potential und es wäre wünschenswert, dass hier etwas Größeres entsteht. Für mich persönlich wären vor allem Zelda-Filme sehr interessant.

Chaos isn’t a pit. Chaos is a ladder.

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Shred : : Halbtags-Nerd
05.04.2023 11:23 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.13 | Posts: 1.812 | Reviews: 15 | Hüte: 102

Freue mich auf den Film und es war ja spätestens nach den Trailern klar das man die Grundidee "Held rettet Prinzessin" in diesem Film wohl nicht mehr erwarten kann. Das man aber anscheinend die weibliche Figur wieder so overpowered darstellt das man den Zweck des eigentlichen Helden hinterfragen muss, ist natürlich schade. Ich hoffe trotzdem auf einen schönen Nostalgie Trip und den scheint man ja auch wirklich zu bekommen.

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