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Indiana Jones und der Tempel des Todes

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Nur eine weitere, seelenlose Fortsetzung?

Indiana Jones und der Tempel des Todes Kritik

Indiana Jones und der Tempel des Todes Kritik
4 Kommentare - 08.08.2013 von AldrichKillian
In dieser Userkritik verrät euch AldrichKillian, wie gut "Indiana Jones und der Tempel des Todes" ist.

Bewertung: 5 / 5

Der Film „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ aus dem Jahr 1984 ist ein sogenanntes Prequel zu „Jäger des verlorenen Schatzes“, da er zeitlich vor diesem spielt. Doch kann der Film die hohen Erwartungen nach dem großen Erfolg des Vorgängers erfüllen oder ist es eine typische Fortsetzung, wie es sie leider zu oft gibt? [u][b]!!ACHTUNG!!DIESE KRITIK ENTHÄLT MASSIVE SPOILER! WER NICHTS VON DER HANDLUNG ERFAHREN MÖCHTE, SOLLTE NICHT WEITERLESEN!![/b][/u] 1935. Gerade konnte sich Henry „Indiana“ Jones aus einer brenzligen Lage in einem shanghaier Nachtclub entkommen, da muss er sich mit einem weiteren Problem rumschlagen, denn das Flugzeug in dem er sich befindet, besitzt keinen Piloten mehr. Doch nach einer spektakulären Flucht mit Hilfe eines Schlauchbootes überlebt er und seine Begleitertruppe um die Sängerin Willie Scott und dem Waisenjunge Shorty den Absturz, doch was sie dann in einem indischen Dorf erleben, wird ihnen die Sprache verschlagen. Dort wurden nämlich sämtliche Kinder entführt und in den Palast von Pankot gebracht und ein sagenumwobener, magischer Stein wurde gestohlen. Ein neues Abenteuer für Indy und seine Freunde beginnt, welches ihn für immer verändern wird... Der zweite Film der „Indiana Jones“- Reihe unterscheidet sich von seinem Vorgänger extrem, es gibt einige neuen Seiten, die wir von Titelheld Henry Jones jr. zu sehen bekommen, und auch sonst wurde nicht, wie bei Fortsetzungen oder Prequels üblich, zu sehr auf andere Filme eingegangen, sondern man erschafft einen alleinstehenden Film, der versucht, so viele neue Elemente einzubauen, wie es nur geht, ohne sich vom eigentlichen Franchise zu entfernen, sondern ihm treu zu bleiben. Und das sieht man bereits in der Einleitungssequenz, als Indiana sich mit dem Schurken Lao Che in einem Nachtclub trifft, um einen Handel auszuführen. Im Gegensatz zu „Jäger des verlorenen Schatzes“ sieht man Jones allerdings nicht in seinem üblichen Outfit, sondern im schicken Anzug, welche schon die erste neue Charaktereigenschaft hinzufügt, und anstatt das Artefakt zu suchen, zeigt Regisseur Steven Spielberg, wie Indy versucht, es zu handeln. Und die erste Szene ist sehr gut gelungen, weil sie nichts mit der eigentlichen, späteren Handlung zu tun hat, sondern eine kleine eigene Geschichte erzählt und innerhalb weniger Minuten auch schon die komplette Reisetruppe einführt. Was danach kommt ist das, was schon den ersten Film so beliebt gemacht hat, nämlich einige Actionsequenzen, die abwechslungsreicher nicht hätten sein können, denn man zeigt eine Autoverfolgungsjagd durch die engen Gassen von Shanghai und eine Flucht aus einem ungeflogenem Flugzeuges mit einem Schlauchboot, bevor man mit der eigentlichen Handlung beginnt. Dadurch hat der Zuschauer schon mal ein dickes Grinsen im Gesicht, weil es einmal mehr perfekt inszeniert und mit viel Charme gedreht wurde und man nichts gegen eine etwas längere Storyeinleitung und Diskussionen sagen kann. Ein absolutes Highlight des Filmes ist allerdings die letzte halbe Stunde, als die Protagonisten mit Hilfe einer Lore durch die engen Minenschächte fliehen können, um dann auf einer Hängebrücke den absoluten Showdown heraufzubeschwören. Über die Action hinaus wurde ein starkes und interessantes Drehbuch von George Lucas, Willard Huyck und Gloria Katz verfasst, welches durch einige Überraschungen und Wendungen begeistert und mit einigen Klischees, wie zB dem indischen Essen, spielt. Allgemein ist der komplette Film sehr untypisch und nichts für schwache Nerven, da es große Insekten, ein unappetitliches Mahl und einen, für einen Blockbuster dieser Größe, sehr hohen Gewaltgrad gibt, was meiner Meinung nach das Herzstück dieses Filmes ist und sich so von vielen, alltäglichen Filmen unterscheidet. Doch es ist keine Action oder Gewalt, die nur vorhanden ist, um Horrorfans mit Bluteffekten zu begeistern, sondern sie ist immer Angebracht zur aktuellen Handlung. Doch alles wäre nur halb so toll ohne dem Hauptdarsteller Harrison Ford, welcher sich mit diesem Film endgültig als Actionhelden etablierte, weil er fast alle Stunts selbst machte und der perfekte Schauspieler für den charmanten Professor ist. Auch in Sachen Mimik oder in nachdenklicheren Szenen, wie dem „schwarzen Schlaf“ werden glaubhaft verkörpert. Die Sängerin Wilhelmina „Willie“ Scott wurde von Kate Capshaw gespielt, welche beim Dreh zu diesem Film ihren späteren Ehemann Steven Spielberg kennenlernte. Für viele ist sie extrem nervig und unsympathisch und bekam im Nachhinein wenige Rollenangebote, was ich schade finde, denn nicht sie, sondern ihre Rolle ist etwas unsympathisch, was von Capshaw allerdings glaubhaft und nicht zu penetrant dargestellt wird. Der junge Short Round wird von Jonathan Ke Quan sehr liebenswert und für einen Kinderdarsteller äußerst talentiert gespielt, auch wenn seine Rolle leider ein wenig unbeleuchtet bleibt und einige Fragen unbeantwortet bleiben. Der für westliche Länder unbekannte Amrish Puri spielte den Oberbösewicht Mola Ram mit einer beeindruckenden Mimik und Gestik, welcher eine der beliebtesten Todesszenen bekam. Denn diese Todesszene, in der Ram eine Klippe herunterfällt, ist selbst für heutige Special Effects Maßstäbe sehr aufwendig und beeindruckend gedreht worden, denn die Kamerafahrt ist sehr gut gelungen, welche auch den kompletten Film durchzogen ist. Aufwändig waren auch die extrem riesigen Sets, denn sowohl der Innenraum des Tempels, also dort, wo die Opfergabe stattfindet, als auch die Minenszenen waren komplette Sets, die ohne CGI auskommen mussten, was einen besonderen Charme hat. Besonders schön anzusehen sind die tollen Details und das Design der Figuren und Statuen, welche erschreckend und mystisch auf den Zuschauer einwirken. Allerdings wurde auch mit Modellen gearbeitet, wie zB bei der Lorenverfolgung, welche eine unerkennbare Mischung aus Szenen mit den echten Schauspielern und kleiner Miniaturen ist, wofür die Effektemacher Dennis Muren, Michael McAlister und Lorne Peterson zu Recht den Oscar bekamen. Doch das absolut beeindruckenste Set ist die Hängebrücke, auf welcher der Finalkampf ausgetragen wird, denn diese wurde in einem Dorf in Kandy von Ingenieuren real über zwei Klippen gebaut, weil diese gerade wenige Meter daneben einen Staudamm bauten. Deshalb sieht man diese Brücke immer nur von einer Seite, weil auf der anderen Seite direkt der Staudamm steht. Und man darf nicht vergessen, dass alle Schauspieler und Kameraleute ohne Sicherung auf der echten Brücke gedreht haben und nicht auf einem Nachbau in einem Studio! Und auch die Verlagerung der Handlung nach Shanghai und später Indien war eine gute Idee, weil es exotische Schauplätze, wie zB Dschungel, Gebirge, kleine Dörfer, usw, gibt und den Zuschauer auf eine Reise in die entlegensten Orte mitnimmt, welche in Sri Lanka gedreht wurden. Im Gegensatz zum „Jäger des verlorenen Schatzes“ bleibt der Witz und Situationskomik ein wenig auf der Strecke und bringt stattdessen eine deutlich düstere und beängstigendere Stimmung hervor. Hier wurde viel mit Licht, Setdesign und dem Gewaltgrad gearbeitet, welche den Zuschauer klar machen sollen, dass hier eine ernste Gefahr und nicht ein netter Familienurlaub vorliegt. Allerdings gibt es trotzdem einige humoristische Einlagen, welche die Story, gerade in der ersten Hälfte des Filmes, auflockert. Eigentlich war diese behagliche Stimmung anfangs von den Machern Lucas und Spielberg gar nicht beabsichtigt, allerdings ergab sie sich im Verlauf der Dreharbeiten und man fing an, es zu mögen. Regisseur Steven Spielberg arbeitet auch sehr viel mit visuellen Stilmitteln, wie zB hunderten Fledermäuse oder Insekten, welche die düstere Atmosphäre des Filmes noch unterstützen. Besonders gelungen finde ich das indische Dorf, welches anfangs, als die Kinder und der Sankarastein verschwunden sind, von dürre und dunklen Farben umgeben ist, als sie von Indiana Jones allerdings zurückgebracht werden, ist es deutlich grüner und bewachsener um das Dorf, welche einen perfekten Eindruck zu den Menschen und ihrer Situation geben. Auch in diesem Film gibt es deutliche Kritik an Kinderarbeit und Sklaven, welche es leider auch heute noch gibt und ein besonderer Schwerpunkt der Kritik sind Religionen und Kulte, welche Menschenopfer pflegen. Auch der Unterschied zwischen den Reichen, die in ihren Tempeln im Überfluss leben und den armen Bauern, die fast verhungern, wird aufgezeigt. Die perfekte Untermalung des gezeigten Bildes wird von oscarnominierter Musik von John Williams und dem Soundspezialisten Ben Burtt verstärken die spannende und unvorhersehbare Handlung mit vielen neuen Kompositionen, welche nur das Hauptelement des „Raiders March“ übernehmen und sonst alles neu erschufen. Einige eingefleischte Fans werden sich vielleicht daran stören, dass Titelheld Indiana Jones nicht mehr viele Rätsel und Geheimnisse aufdeckt, sondern mehr zur Actionikone wird, was den Film meiner Meinung nach nicht abwertet, weil er trotzdem perfekt unterhält und einige clevere Einfälle zu bieten hat. „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ist meiner Meinung nach der schwächste Teil der Trilogie, ist aber trotzdem ein alleinstehender Actionfilm, der mit einer sympathischen Handlung und tollen Darstellern begeistert und auch noch nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt. [b]Bewertung: 10/10 Punkten[/b]

Indiana Jones und der Tempel des Todes Bewertung
Bewertung des Films
1010

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MarvelMan : : HERO for hire
18.08.2013 18:40 Uhr
0
Dabei seit: 07.04.13 | Posts: 1.300 | Reviews: 21 | Hüte: 12
Was soll ich sagen? Eigentlich wie immer: Sehr gute Kritik!
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stinson : : Moviejones-Fan
13.08.2013 13:06 Uhr
0
Dabei seit: 20.08.11 | Posts: 1.532 | Reviews: 2 | Hüte: 85
Ja er ist der schwächste teil der Trilogie, dennoch super unterhaltsam smile
@AlexanderDeLarge, hinter teil 4? Das ist hoffentlich nicht dein ernst?
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AlexanderDeLarge : : Moviejones-Fan
12.08.2013 15:01 Uhr
0
Dabei seit: 05.08.13 | Posts: 707 | Reviews: 8 | Hüte: 6
Die Kritik ist gut, informativ und plausibel geschrieben.Dennoch liegt Indy Teil 2 für mich irgendwie in der Rangfolge ganz hinten hinter Teil 4.Was aber nicht heissen soll,dass er schlecht ist.Ich finde auch die erste Hälfte des Film weitaus besser als die zweite.
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sittingbull : : Häuptling
11.08.2013 13:41 Uhr
0
Dabei seit: 22.06.13 | Posts: 2.587 | Reviews: 6 | Hüte: 61
Gefällt mir gut!
Liest sich flüssig, informiert und spiegelt eigentlich auch meine Sicht der Dinge. (dass dieser Teil der schwächste der Trilogie ist aber trotzdem noch gut^^)
Kanalratte schmeckt vielleicht wie Kürbiskuchen, aber ich werds nie erfahren, denn ich fress die Viecher nicht
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