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Oppenheimer

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Userkritik von Smith2601

Oppenheimer Kritik

Oppenheimer Kritik
3 Kommentare - 24.07.2023 von Smith2601
In dieser Userkritik verrät euch Smith2601, wie gut "Oppenheimer" ist.
Oppenheimer

Bewertung: 4.5 / 5

Ich musste erstmal ein paar Tage den Film sacken lassen, um meine Gedanken dazu formulieren zu können. Ich wusste nach dem Besuch erstmal nicht, was genau ich jetzt davon halten sollte.

Ich muss zugeben, wenn der Film nicht von Chris Nolan gemacht worden wäre, hätte ich ihn mir wahrscheinlich nicht im Kino angesehen, normalerweise finde ich Biopics nicht so spannend für eine Sichtung im Kino.

Trailer zu Oppenheimer


Der Film ist lang, fordern, teilweise verwirrend, trotzdem war mir zu keiner Zeit langweilig.
Die Erzählstruktur ist manchmal fordernd, da nicht immer der Zeitpunkt der gezeigten Szenen anfangs richtig einzuordnen ist, nach und nach ergibt sich dann aber das Gesamtbild. Ich denke, nach einer 2ten Sichtung wird das einfacher fallen. Im Nachhinein betrachtet hat diese Struktur den Film wahrscheinlich sogar interessanter gemacht, als wenn er in einer chronologischen Weise dargestellt worden wäre.


Es lässt sich natürlich darüber streiten, ob man unbedingt die Nebenhandlung von Lewis Strauss gebraucht hätte in einem Film, der von Oppenheimer handelt, ich fand es trotzdem interessant, vor allem kommt man dadurch in den Genuss vieler Szenen mit Robert Downey Jr.


An anderer Stelle wurde bemängelt, dass es auch zu viel um die „Verhandlung“ um Oppenheimers Sicherheitseinstufung ging, ich persönlich finde das nicht schlimm, der Film hat genug Laufzeit und dadurch kommt auch immer etwas Abwechslung rein.


Besetzungstechnisch wurden keine Kompromisse gemacht, in jeder Szene ist irgendjemand mehr oder weniger bekanntes. Wenn ein Chris Nolan ruft, lehnt man das nicht ab.
Vor allem Cillian Murphy und Robert Downey Jr. muss ich hervorheben, die haben echt was auf dem Kasten. Ich hoffe, da springt eine Oscar Nominierung raus.


Der Part mit feierndem Publikum bei Oppenheimers Rede nach dem Hiroshima-Abwurf ist natürlich sehr makaber, aber traurigerweise Realität, sowas muss gezeigt werden.


Nun komme ich zu dem Teil, der mich am meisten beschäftigt hat, ich hadere auch etwas, meine Gedanken dazu zu schreiben, aber das war ein Grund, weshalb ich den Film sehr gut finde.


Ich konnte während dem Film gut mit der Figur Oppenheimer mitfühlen, ich fand seine Entscheidung, die Bombe zu entwickeln sogar nachvollziehbar aus seiner Sicht. Natürlich ist das Ergebnis absolut grauenhaft, und hätte nie stattfinden sollen, trotzdem muss man mal versuchen, sich in diese Lage reinzuversetzen, während eines Krieges vor der Wahl zu stehen, entweder der Feind entwickelt eine Waffe, die alles zerstören kann, oder ich bin schneller und versuche etwas noch schlimmeres zu verhindern. Es war natürlich naiv von ihm zu glauben, dass die Bombe nur als Abschreckung dienen soll, aber den Grundgedanken verstehe ich, passiert wäre die erfolgreiche Entwicklung der Bombe früher oder später auf jeden Fall von irgendjemandem.


Ich mag es, wenn das „Böse“ oder böse Taten in Filmen einen nachvollziehbaren Hintergrund/Motivation bekommen, weil es in der Realität einfach wirklich so ist, es ist in den seltensten Fällen so, dass Menschen von Geburt an böse sind. In den meisten Fällen haben sie persönliche Ereignisse oder Tragödien, die sie schließlich tun lassen, was sie tun, oftmals sind auch wir als Gesellschaft daran beteiligt. Das soll die Taten natürlich nicht entschuldigen oder rechtfertigen, aber dadurch wird man zum Hinterfragen angeregt.


Diese Gedanken lassen mich immer wieder grübeln, ist das moralisch falsch, teilweise sogar Mitleid für solche Menschen zu empfinden? Ist es menschlich? Ich würde 2teres behaupten.


Mein abschließendes Fazit ist, der Film hat mir sehr gut gefallen, trotzdem hoffe ich als nächstes Projekt von Nolan wieder auf einen Action-Thriller ala Inception oder Tenet.

Oppenheimer Bewertung
Bewertung des Films
910

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3 Kommentare
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MB80 : : Black Lodge Su
26.07.2023 18:29 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.916 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Luhp92:

Der Punkt, und das verdeutlicht das Video eigentlich, ist ja dass man dafür den Score eigentlich nicht braucht ;)

Aber mir fällt gerade auf, dass ich tatsächlich einfach davon ausgegangen bin, dass der Zimmer wieder am Werk ist. Again what learned...

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
26.07.2023 13:10 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MB80

Christopher Nolan´s 12 Angry Men, haha.

Aber das Video zeigt sehr gut (entgegen dem, was RLM damit anscheinend aussagen möchte), die Macht von Göranssons Score. Eine Gruppe Anzugträger zerredet, berechnet und entscheidet über eine Massenvernichtungswaffe und den Einsatz gegen Menschen - und Göransson so: "Nope, euch gebe ich keine Bühne als Helden der Nation."

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MB80 : : Black Lodge Su
26.07.2023 09:39 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.916 | Reviews: 44 | Hüte: 261

So, nachdem ich jetzt auch drei Nächte drüber geschlafen habe schreibe ich auch mal was, und einfach mal unter die Kritik von jemandem, der weniger Kritiken schreibt. Mal die Diskussion diversifizieren...

"Ich musste erstmal ein paar Tage den Film sacken lassen, um meine Gedanken dazu formulieren zu können. Ich wusste nach dem Besuch erstmal nicht, was genau ich jetzt davon halten sollte."

Ging mir tatsächlich genauso, der Film ist tatsächlich angenehm komplex. Ich würde tatsächlich definitiv empfehlen, ihn zu sehen, egal ob man nun an dem Thema interessiert ist oder nicht. Eigenwillige Filme mit einem Budget, die nicht in einem Franchise sind, werden ja eher rar...

"Es lässt sich natürlich darüber streiten, ob man unbedingt die Nebenhandlung von Lewis Strauss gebraucht hätte in einem Film, der von Oppenheimer handelt, ich fand es trotzdem interessant, vor allem kommt man dadurch in den Genuss vieler Szenen mit Robert Downey Jr."

Das ist sowohl die Stärke als auch Schwachpunkt des Filmes. Sie bildet sowohl den politischen als auch historischen Hintergrund oder Gerüst für die Handlung (stilsicher auch in schönem schwarz-weiß gehalten...). Problem war für mich die Platzierung. Kleiner Spoiler: Bis zum Trinity-Test funtionierte das super, gab dem ganzen die politische Ebene und auch Oppenheimer Komplexität, weil er ja offensichtlich Feinde hatte. Danach implodiert das ganze etwas und wird zu sperrig, die 3/4 Stunde nach dem Test empfand ich tatsächlich als anstrengenden "wer zeigt jetzt mit dem Finger auf wen..?" Test, und die typische Zimmer Untermahlung wurde hier auch etwas müßig.

Das ist gemeint: Christopher Nolans 12 Angry Men

"Der Part mit feierndem Publikum bei Oppenheimers Rede nach dem Hiroshima-Abwurf ist natürlich sehr makaber, aber traurigerweise Realität, sowas muss gezeigt werden."

Schlüssel- und beste Szene. Zum einen setzt Nolen hier toll um, wie sich die Schockwellen dieses Ereignisses über Oppenheimer und eigentlich die ganze Welt ausbreiten, ohne dass es die meisten wirklich realisieren (außer Oppenheimer, für den das ganze zum Horror-Tripp wird). Und Oppenheimer, dessen Motivation ja eigentlich der Wettlauf gegen die Nazis war, muss nun vor einem hurra-patriotisch besoffenen Publikum von einem großen Erfolg reden, wenn er die Bombardierung von Zivilisten anspricht. Nicht umsonst könnte wie Szene, das gleichmäßige Fussstampfen, die Fahnen, der Jubel, auch in der "Wochenschau" der Nazis stattfinden.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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