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Percy Jackson - Diebe im Olymp

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Nur angelehnt an die Originalstory

Percy Jackson - Diebe im Olymp Kritik

Percy Jackson - Diebe im Olymp Kritik
28 Kommentare - 20.04.2013 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Percy Jackson - Diebe im Olymp" ist.

Bewertung: 3 / 5

Diese Kritik hat als Schwerpunkt vorwiegend die filmische Umsetzung des Buches als das filmische Handwerk des Films an sich. Aber ich werde nicht das Buch rezensieren und auch nicht alles erklären. [b]Wer daher eher an dem Film interessiert ist, das Buch nicht gelesen hat und nicht „gespoilert“ werden will, sollte daher nur die kurze „Filmkritik“ lesen und dann zum Fazit springen.[/b] [b]Inhalt[/b] Von den Menschen unbemerkt, findet auf dem Empire State Building ein Treffen zwischen Zeus (Sean Bean) und Poseidon (Kevin McKidd) statt. Genau, die olympischen Götter aus den Mythen. Nur sind es keine Mythen, sie existieren wirklich. Der Grund der Zusammenkunft ist allerdings bei Weitem kein erfreulicher: Zeus‘ Herrscherblitz, die mächtige Waffe, wurde gestohlen und zwar, wie Zeus vermutet, von dem Sohn des Poseidon. In einem anderen Teil von New York, lebt Percy Jackson (Logan Lerman). Ein scheinbar ganz normaler Junge mit Legasthenie und ADHS. In der Schule läuft es allerdings nicht so gut und seine Mutter hat einen wirklichen Charmbolzen geheiratet, der zu allem Überfluss noch unglaublich stinkt. Doch Percys Alltag gerät komplett aus den Fugen, als seine Englischvertretungslehrerin sich bei einem Museumsbesuch in eine Harpyie verwandelt und von ihm den Herrscherblitz verlangt. Nach einer haarsträubenden Flucht in ein Halbblut-Camp, erfährt Percy, dass sein Vater niemand Geringeres als Poseidon selbst ist und Percy somit ein Halbgott. Außerdem verdächtigt ihn alle Welt, den Herrscherblitz gestohlen zu haben… [b]Filmkritik[/b] Als ich den Film zuhause auf DVD gesehen habe, war ich positiv überrascht. Die Geschichte war nett, wenn auch viel zu vorhersehbar, und die Charaktere einfach gestrickt und nachvollziehbar. Von den Schauspielern stach bis auf Uma Thurmans wirklich tollen Auftritt als Medusa niemand besonders hervor, weder in negativer noch in positiver Weise. Die griechische Mythologie wurde wenigstens in Teilen authentisch repräsentiert und man hatte trotzdem nicht das Gefühl, dass diese fehl am Platz wirkt. Die Verbindungen, die von der Moderne zur Antike gestrickt werden, führen zu lustigen Momenten. Aber auch lustige Sprüche und Situationskomik gibt es nicht zu wenig. Die Effekte sind nett und die Filmmusik unterstützt die Handlung und liefert den einen oder anderen Grund zum Schmunzeln („I’m on a highway to hell“). Der Film hat einen gewissen Charme und ist kurzum ein netter kurzweiliger Familienspaß, ideal für einen gemütlichen Popkornabend. [b]Buch-Film- Umsetzung (Achtung Spoiler!)[/b] Vor kurzem habe ich nun auch das erste Buch in die Hand genommen und konnte es auch nicht aus der Hand legen. Eine sehr lustige und gut erzählte Geschichte. Nur, um nicht abzuschweifen, muss man wohl sagen, dass der Film als Buchverfilmung katastrophal ist. Man sollte den Film eher mit „an die Geschichte ‚Percy Jackson- Diebe im Olymp‘ angelehnt“ betiteln. Denn nicht nur jeder Buchpurist steigt angesichts der weitgreifenden Veränderungen auf die Barrikaden, selbst hartgesottene Buchleser müssen sich fragen: warum? Die Story ist im Buch deutlich tiefgreifender und komplexer, als im Film nur ansatzweise dargestellt. Die vielen Schauplätze können in einer Buchverfilmung natürlich keinen Platz finden. Doch warum zerstört man die Basis einer dauerhaften über mehrere Bände andauernden Story, wenn man doch als Studio bestimmt ein Auge darauf geworfen hat, ein erfolgreiches Franchise aufzubauen? Die folgenden Filme werden damit zu kämpfen haben, dass die ganze Thematik um den Titanen Chronos, der versucht wieder an die Macht zu kommen, und die Feindschaft zwischen Ares und Percy wahrscheinlich logisch aufgearbeitet oder dauerhaft ausgelassen werden muss. Die reinste Verschwendung! Mit dem Kampf zwischen Percy und Ares gegen Ende des Buches hätte auch ein wunderschöner Höhepunkt die ganze Reise abgerundet. Stattdessen wird der Zuschauer mit einem immerhin noch ansehnlichen Kampf mit einem deutlich minderwertigen Gegner als einen Kriegsgott abgespeist. Selbst, wenn man über diesen Punkt hinwegsieht, warum eine Chimäre gegen eine Hydra austauschen? Wollte der Drehbuchautor den Zuschauern keine relativ unbekannte Kreatur bieten und hat deswegen auf die Hydra zurückgegriffen, oder macht die Hydra für ein Effektefeuerwerk deutlich mehr her? Es ist mir im wahrsten Sinne unbegreiflich, warum das abgeändert wurde. Auch die Änderung der Handlung im Hades, dass Groover (Brandon T. Jackson) im Hades bei Persephone bleibt und sich für Percys Mutter (Catherine Keener) opfert, widerspricht doch letztendlich dem, was das Buch rüberbringen wollte. Percys Mutter hätte nicht gewollt, dass ihretwegen ein weltweiter Krieg entsteht und Percys charakterliche Größe in dem Moment, keinen seiner Freunde zurückzulassen und seine Mutter vorerst nicht zu retten, wird einfach unterschlagen. Im Film wird daraus eine verzweifelt humorvolle Szene, in der die satyrenverrückte Persephone(Rosario Dawson) die drei Freunde vor Hades beschützt. Soweit ich das beurteilen kann, passen die Schauspieler gut in ihre Rollen, beim Lesen hatte ich automatisch ihre Figuren im Kopf und da fühlte sich nichts falsch an. Einzig der Wechsle der Haarfarbe von Annabeth (Alexandra Daddario) von blond zu braun fiel mir auf. Aber das machten ihre Augen wieder wett, die der Darstellung im Buch vollkommen entsprechen. Das Halfblood-Camp war etwas kleiner und die verschiedenen Häuser der anderen Götter wurden weggelassen. Der Film legt seinen Schwerpunkt mehr auf die Entdeckung Percys, dass er ein Halbgott ist und seine Mutter aus Hades Klauen zu retten. Auch die Freundschaft zwischen Groover, Annabeth und Percy wird stärker thematisiert. Das ist grundsätzlich nicht verwerflich. Doch die Unterschlagung einer wirklich guten Grundidee ist einfach nur traurig und für mich nicht verständlich. Ich bin gespannt, wie die Geschichte im nächsten Film weitergeführt wird. [b]Fazit[/b] Um zur Punktvergabe zu kommen, möchte ich nochmal klarstellen, dass diese Kritik mehr auf das Verhältnis Buch-Film als nur auf filmische Aspekte eingeht. Als „Buchverfilmung“ schafft der Film es zwar auf alle Fälle den Charme und den Humor des Buches einzufangen, eine angesichts vieler schlechter Buchverfilmungen eine schwierige Aufgabe (daran scheiterte zum Beispiel meiner Meinung nach die Verfilmung von „Der goldene Kompass“). Aber warum zum Hades nochmal, wurden so viele gute Anlagen verschenkt? Jüngere Kinder hätten auch die Originalstory verstanden und wahrlich niemand wird mit der Story des Films überfordert. Als „Buchverfilmung“ kann ich nur 2 von 5 Sternen geben. Ohne Buchkenntnisse bekommt der Film 3 Sterne für einen netten, lustigen Familienfilm.

Percy Jackson - Diebe im Olymp Bewertung
Bewertung des Films
610

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28 Kommentare
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
23.04.2013 17:33 Uhr | Editiert am 23.04.2013 - 23:54 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@Han

Die Western-Mucke ist eine interessante Idee, lässt sich in meinen Augen aber so gar nicht mit Harry Potter vereinen :-)
Im Übrigen war es auch dieser Western-Einschlag, der mich so an Kill Bill Vol 2 gestört hat. Mir hat der Martial Arts Stil in Vol. 1 bedeutend besser gefallen.

Edit:
Danke für den Hut! :-)

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Han : : Space Cowboy
23.04.2013 16:33 Uhr | Editiert am 23.04.2013 - 16:34 Uhr
0
Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102
Das Gesamt-Buch habe ich zwar nur einmal gelesen, ein paar Stellen (darunter das Finale) bestimmt schon zehnmal. Die Szene kann man fast gar nicht mit Worten beschreiben

@luhp92: haha ich muss grad grinsen, dass es noch andere "Verrückte" gibt, die das auch so empfinden. Das Finale ist einfach Wahnsinn, hab die auch immer wieder gelesen, weil sie so verdammt episch ist laughing
Für mich hatte sie allerdings immer schon was von den ganz großen Western-Duellen von z.B. Leone. Da wird cool rumgestanden sich gegenseitig taxiert, dann kommt erst der verbale Schlagabtausch, bevor dann letztendlich jeder seine Waffe zieht! Deswegen... hab ich sowas wie diese Musik im Ohr, wenn ich das lese! (kam übrigens auch im absolut GENIALEN Kill Bill 2 vor hehehe)

Kann man diese Spannung in einem Film überhaupt überzeugend wiedergeben?

Davon bin ich fest überzeugt! Für mich wäre der von mir beschriebene Western-Style eine (nicht die einzige!) Möglichkeit. Ein Film folgt anderen Gesetzmäßigkeiten als ein Buch. Wie Du schon sagst, kann man gelesene Gedanken nicht oder nur sehr schwer im Film darstellen. Aber dafür hat der Film ja wieder ganz andere Möglichkeiten, die dem Buch dafür verwehrt bleiben. Wie eben richtige fette Musik oder z.B. Nahaufnahmen von Blicken... die sprechen manchmal Bände, wie Du weißt.

Bezüglich der guten Szenen kann ich Marie und Dir eigentlich nur zustimmen. Allerdings hätte ich aus Buch 7 trotzdem nur einen langen Film gemacht (3 Stunden+). Einiges - insbesondere auch aus 7.1 - hätte man weglassen oder straffen können.

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
23.04.2013 15:28 Uhr | Editiert am 23.04.2013 - 15:31 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@MarieTrin

Im Buch war es wirklich episch, mit allen Leuten in einem Kreis herum und die Atmosphäre war einfach atemberaubend

Da kann ich dir nur absolut zustimmen! Das Gesamt-Buch habe ich zwar nur einmal gelesen, ein paar Stellen (darunter das Finale) bestimmt schon zehnmal. Die Szene kann man fast gar nicht mit Worten beschreiben :-)
Was ich mich bei diesem Finale nach der Filmversion aber immer gefragt habe: Kann man diese Spannung in einem Film überhaupt überzeugend wiedergeben? De facto laufen Harry und Voldemort ja nur im Kreis herum und unterhalten sich. Die Spannung wird aber erst durch Harrys Gedanken und J.K. Rowlings Kommentare aufgebaut. Hier hätte schon wirklich ein Geniestreich hergemusst, wofür David Yates Talent nicht ausreicht. Sowas wie der Joker-Sound (die ersten 70 Sekunden) aus The Dark Knight wäre hier perfekt gewesen.

Zum Goldenen Kompass: Für mich war das Bild von Iorek Byrnison in der Fernsehzeitung der Katalysator dafür, dass ich die Bücher gelesen habe. Ich hatte das erste Buch angefangen, dann aber abgebrochen, weil ich es extremst langweilig fand. Erst dieses Bild hat mein Interesse vollkommen geweckt. Das erklärt wohl meine Begeisterung für die Panserbjörn :-)
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Pläne für ein Reboot schon in 5 Jahren begännen! Eigentlich glaube ich ja nicht mehr, dass da überhaupt noch irgendwas kommt. Das gleiche gilt für Eragon.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MarieTrin : : Mrs. Justice
23.04.2013 10:40 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@Han und @luph92
Auch mir gefallen die David Yates Verfilmungen nicht so gut.. Aber schlecht fand ich sie jetzt auch nicht. Teil 5 war vielleicht auch nicht besonders gut, weil die Buchvorlage meiner Meinung nach auch nicht berauschend war. Das war das einzige HP-Buch, dass ich zwischenzeitlich aus der Hand gelegt habe. Ich war anfangs ziemlich begeistert von 7.2, aber mittlerweile finde ich 7.1 tatsächlich auch besser. Die Lichtblicke von dir @luph92, sind tatsächlich sehr gute Momente. Hinzufügen würde ich auch noch die Szenen im Wald, die waren auch sehr gut gelungen. Ich ärgere mich im Nachhinein über die schreckliche Umsetzung des finalen Duells zwischen Harry und Voldemort. Im Buch war es wirklich episch, mit allen Leuten in einem Kreis herum und die Atmosphäre war einfach atemberaubend. Einige Kritiken haben es sehr treffend formuliert: "Während die Schlacht um Hogwarts aufgeblasen wird, verpufft das wichtige finale Duell in einem "Laserschwert-ähnlichen Kampf" "

Zu der goldene Kompass: Die Verfilmung war einfach weder Fisch noch Fleisch. Zum einen wollte man unbedingt dieses Happy-End, was ja im Buch letztendlich auch irgendwie der Fall war, trotz der vorherigen Ereignisse, zum anderen hat man es auf mehrere Film angelegt. Man wollte eine kindgerechte Verfilmung, ohne darauf zu achten, wohin sich die Bücher bewegen. Man schafft einen theoretisch abgeschlossenen Teil, andererseits will man die Basis für weitere Bände haben. Es ist ähnlich wie bei Percy Jackson, nur noch viel viel schlimmer: man will dem Zuschauer nicht zu viel zumuten, man wagt kein eigenständiges Ergebnis, welches sich vielleicht vom Mainstream abheben würde. Eine Herangehensweise wie bei Herr der Ringe, das wäre, wie ihr beide schon zutreffend festgestellt habt, genau richtig. Vielleicht in fünf Jahren? Solange müssen wir wahrscheinlich noch warten, wenn die Studios vielleicht wieder an ein Reboot denken.

Zu dem Ende: die ganze Handlung um Asriel stand eigentlich im Vordergrund und fand ich im Buch sehr gut. Aber das hätte im Film wohl dem Mainstream widersprochen ^^ Und ja, die Panzerbjörn waren ein Pluspunkt im Film, sie können ihn für mich aber nicht tragen ^^

Que la loi soit avec toi!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
22.04.2013 19:06 Uhr | Editiert am 22.04.2013 - 19:06 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@Han

Jep, Harry Potter Teil 7.2 war schon ziemlicher Mist. Es gibt zwar ein paar Lichtblicke (Gringotts/Der Drache, Courtyard Apocalypse , Snapes Erinnerungen, der Epilog/der Brückenschlag zurück zu Teil 1 (der Leaving Hogwarts Soundtrack, der Schauspieler vom Baby-Harry spielt Albus Potter)), aber ansonsten raufst du dir als Fan die Haare. Das hätte der beste Fantasy-Streifen nach Herr der Ringe werden können, aber das Riesen-Potential wurde leider verschenkt. Keine Ahnung wie Yates das nach dem genialen 7.1 geschafft hat...
Ich fühle mich da immer wieder an Kill Bill erinnert. Zuerst ein genialer Teil 1 und dann ein langweiliger und völlig hanebüchener Teil 2.
Der Orden des Phoenix leidet unter den gleichen Problemen wie 7.2. Ein paar Lichtblicke, aber größtenteils unbefriedigend. Der Halbblutprinz hat mir dagegen wieder mehr gefallen. Die Buchvorlage wurde zwar komplett über Bord geworfen, aber die Teenie-Horror-Komödie fand ich sehr unterhaltsam. Mit dem Gefangenen von Askaban bin ich aber nie richtig warm geworden. Die Distanz zum Buch ist in meinen Augen gescheitert. Das einzige, was da wwirklich eine Daseinsberechtigung hat, sind Seidenschnabel und die Dementoren und Lupin/der Werwolf. (An die Werwolf-Filme: So kreiert man einen furchteinflößenden Werwolf!)

Zum Goldenen Kompass: Jetzt verstehe ich auch, worauf ihr die ganze Zeit hinaus wollt. Die Sache mit Asriel hatte ich schon längst vergessen. Das liegt aber an folgendem: Wenn ich mich recht erinnere, wollte man für Teil 1 ein Happy-End haben. Lord Asriels weiteres Vorgehen wurde auf den Beginn des zweiten Teils verschoben, der dann aber leider nie kam.

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Han : : Space Cowboy
22.04.2013 17:58 Uhr
0
Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102
@luhp92: Ich finde Teil 1+2 von Potter auch nicht schlecht und es stimmt, Columbus kann dieses märchenhafte wirklich gut und brachte es in seine Potter-Filme schön ein. Aber während er die Bücher eben nur gut "abfilmte", hat Cuaron etwas außergewöhnliches getan: Er hat sich den Stoff des Buches zueigen gemacht, ihn geformt und ein gänzlich neues Werk geschaffen, das eine völlig eigene Daseinsberechtigung auch abseits seiner Buchvorlage genießt. So etwas kommt nicht so häufig vor und ich bewundere es immer sehr.
Von den Filmen ab Teil 5 bin ich leider überhaupt kein Fan und halte nichts von David Yates Versionen, die mMn relativ fantasielos und teilweise wirklich schlecht adaptiert wurden. Vor allem Teil 6 hat mir sehr schwer zugesetzt und ich versteh auch nicht, wie man aus einem dermaßen epischen Finale des Buches 7 so ein langweiliges Filmende machen konnte. frown

Zum Kompass: Der ist nicht unbedingt ganz mies, aber für jeden Buchfan ein Schlag ins Gesicht. Ja hast recht, nicht der gesamte letzte Teil fiel weg, der Kampf um die Bärenkrone wurde vorgezogen, wie Du sagtest. Vielleicht korrigiere ich mich da besser auf "das Ende des Buches" was fehlt. Also alles was nach den Eisbären kommt... was Asriel da noch "tut". Ich denke mal, das war den Machern einfach zu heftig, bzw. trauten sie es ihrem eigenen Film nicht zu, und wollten auch lieber im kinderfreundlichen Farwasser bleiben. Das passt auch gut mit Deiner geforderten Härte. Hierzu eindeutig: JA! Das wäre wichtig gewesen. Die Bücher sind kein Kinderfasching. Wie MarieTrin schon ganz richtig sagt, können wir eigentlich nur darauf hoffen, dass die nochmal neu verfilmt werden. Und am besten dann in einem Zug gleich alle 3 nach bestem Peter Jackson-Vorbild von jemandem, der auch richtig Lust darauf hat. ;)

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
22.04.2013 16:05 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@MarieTrin

Meine Lieblinge der Potter-Reihe sind - ähnlich wie bei dir - die ungeraden Bände.
Vielleicht liegt es gerade daran, dass mir die Filme 3, 5 und 7.2 nicht so gut gefallen haben. Für mich wurde in diesen Filmen zu viel rausgeschnitten bzw. verändert und die Laufzeit war mit 120 Minuten eindeutig zu kurz. Streckenweise kam zwar Atmosphäre auf, das Gesamtpaket wirkte aber unfertig.
Dass die Reihe immer erwachsener und düsterer wurde, finde ich aber ebenfalls sehr gut umgesetzt.

Sicherlich, ein Neuanfang des Goldenen Kompass würde ich einer Fortsetzung auf vorziehen, aber ich hätte lieber eine Fortsetzung gehabt als gar nichts. Und nach "gar nichts" sieht es momentan sehr stark aus. Die Buchreihe hat so großes Potential, schade, dass es nciht ausgenutzt wird!
An die Filmmusik kann ich mich gar nicht mehr erinnern, der Punkt geht dann an dich. Dakota Blue Richards fand ich persönlich eigentlich ziemlich überzeugend und überhaupt nicht nervig. Die Schlacht vor Bolvangar mag ausgeweitet sein, aber wie ich gestern schon schrieb: Jede Szene mit Iorek Byrnison ist eine epische Szene. Von daher... :-)

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MarieTrin : : Mrs. Justice
22.04.2013 10:47 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@luph92

Ja, die Umsetzungen von Columbus haben den Kindheitszauber, da stimme ich dir auch zu. Nur werden sowohl die Bücher, als auch die Filme mit jedem Teil erwachsener und das finde ich gut umgesetzt. Außerdem ist das dritte Buch, neben dem siebten, mein Lieblingsteil der Reihe.

Und bei der Goldene Kompass. ich konnte mich mit dem Film einfach nicht anfreunden. Keine charakteristische Filmmusik, nervige Hauptdarstellerin, zu künstliche Umgebung, teilweise zu kindlich und ich finde, dass das Ende im Buch sehr schön hätte umgesetzt werden können und nicht wie es letztendlich abgeändert wurde. Achja, und die künstlich aufgeblasene Schlacht bei Bolvangar... Ich möchte lieber einen neuen Ansatz als eine Fortsetzung dieser Interpretation.

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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.04.2013 23:20 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@Han und MarieTrin

Ich habe bereits festgestellt, dass ich mit meiner Harry Potter Einstellung so ziemlich allein auf weiter Flur stehe.
Gerade weil sich Columbus nah an den Büchern orientierte, gehören diese für mich zu den besten der Potter-Filme. Die Atmosphäre der Bücher wurde einfach nur perfekt umgesetzt. Dieses Gefühl blieb den Filmen lange fern und kam erst mit Teil 7.1 wieder auf.
Während die Columbus-Filme für mich pure Kindheitsmagie sind, ist 7.1 eine geniale Parabel des Nationalsozialismus. Diese drei Filme sind mMn die einzigen Potter-Filme, die der Vorlage gerecht werden.

Der Goldene Kompass kommt zwar bei weitem nicht an das Buch heran, aber wirklich schlecht fand ich den Film jetzt nicht. Vor allem durch die Panserbjörn wurde ein gehöriges Stück des Epic-Faktors aus den Büchern übertragen. Was der Film gebraucht hätte, ist realistische Härte und eine Fortsetzung.
Teil 3 des Buches wurde aber nicht weggelassen sondern aus dramaturgischen Gründen vor den zweiten geschoben. Eine Entscheidung, die nicht nötig gewese wäre, die ich aber nachvollziehen kann. Der Bärenkampf ist schließlich kein auf der Haupthandlung aufbauender Höhepunkt.

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MarieTrin : : Mrs. Justice
21.04.2013 12:57 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
Han, da sind wir wirklich vollkommen einer Meinung!
Auch für mich ist Harry Potter III der beste Teil der Reihe, obwohl da einiges verändert, aber auch eben hinzu gefügt wurde.

Die Herr der Ringe-Verfilmung, ohne Frage super. Da hatte ich das Buch aber erst zwischen dem zweiten und dem dritten Film gelesen, und war im dritten Teil leicht enttäuscht, dass der Teil um das Auenland gegen Ende des Buches ([spoil]Auenland verwüstet von Orks[/spoil]) weggelassen wurde. Aber darüber kann ich locker hinweg sehen ^^

Der goldene Kompass gehört zu meinen Lieblingsbüchern, weswegen mich die Verfilmung sehr enttäuscht hat. Da konnte ich Änderungen nicht nachvollziehen. Und wenn Szenen akribisch umgesetzt wurden, dann passte es nicht ins Gesamtbild. Darüber könnte ich mich auch stundenlang drüber auslassen :-)

Die Bücher (oder eher das Buch, die anderen muss ich jetzt noch schleunigst lesen) ähneln Harry Potter, aber wirklich nur ein bisschen. Im Vordergrund steht eine wirklich lustige Verbindung zwischen der griechischen Mythologie und der heutigen Welt. Im Gegensatz zum Film kommt die Geschichte im Buch auch nicht so 0815-mäßig rüber. Ich fand es auf jeden Fall sehr unterhaltsam und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Innerhalb eines Abends war es ausgelesen :-D

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Han : : Space Cowboy
21.04.2013 12:10 Uhr
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Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102
Wirklich schön geschrieben und die Idee mit dem Film-Buch-Vergleich finde ich auch klasse.

Die Adaption von Büchern finde ich immer sehr spannend. Diese Übertragung vom Medium Buch zum Medium Film ist schon selbst eine kleine Kunst und es müssen hier einfach Veränderungen stattfinden, wenn eine wirklich gute Verfilmung herauskommen soll. Bestes Beispiel, um das zu verdeutlichen, ist mMn Harry Potter. Die ersten beiden Filme von Chris Columbus hielten sich praktisch sklavisch ans Buch. Sie waren auch gut, aber nicht herausragend. Für mich als Buchkenner boten sie eigentlich überhaupt nichts neues. Dann kam die Verfilmung von Teil 3 vom genialen Alfonso Cuaron. Hier wurde einiges weggelassen und verändert und voila... herauskam für mich die beste Potter-Verfilmung, denn Cuaron verlieh diesem Film eine ganz eigene Atmosphäre und zeigte mir Harry Potter praktisch "unter einem ganz neuen Licht".

Selbiges gilt natürlich für den Herr der Ringe, für mich die bisher besten Buchadaptionen überhaupt. Was haben sich da einige Buchfans (ich bin übrigens selbst einer) aufgeregt, dass z.B. Tom Bombadil rausgelassen wurde. Aber mal ehrlich, diese Nebenhandlung bringt die Hautstory doch gar nicht vorran und ich glaube auch nicht, dass Tom in Jacksons Filme hinein gepasst hätte. Generell sind die Änderungen zum Buch teilweise schon gravierend, aber unbedingt nötig gewesen! Ich meine dabei nicht einmal so sehr das offensichtliche Weglassen eines Tom Bombadil... sondern vielmehr auch die kleinen feinen Charakterschärfungen. Z.B. Aragorn und seine Zweifel, ob er wirklich zum König taugt und ob er auch dieselbe Schwäche wie sein Urahn hat. Dies findet sich im Buch nicht in dieser Form. Da könnte man jetzt noch ewig weitererzählen, aber der Punkt ist klar denk ich. ;)

Aber versteh mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass alle Änderungen zu einem Buch immer gut sind. Ganz im Gegenteil, meistens wird es nicht so gut umgesetzt. Ich kenne die Bücher von Percy Jackson nicht, aber selbst ich hab gemerkt, dass der Film nicht wirklich "rund" war. Wenn ich nun hier lese, was da alles verändert wurde, muss ich mir auch ans Hirn langen. Warum? Warum nur werden solche unsinnigen Änderungen gemacht? Der von Dir angesprochene goldene Kompass ist da auch ein gutes Beispiel. Hier kenne ich die wirklich geniale Buchreihe und bei der Verfilmung wurde einfach das letzte Drittel des Buches weggelassen! Unverständlich sowas! Kein Wunder findet den Film fast jeder doof. Da fehlt ja auch etwas entscheidendes. Sowas ist einfach nur schade frown

Sorry für die lange Ausführung, aber wie gesagt bei diesem Thema könnt ich ewig weiter schwätzen ;D
Wie gesagt, schöne Kritik und ich überlege mir nun, ob ich die Percy-Bücher auch mal lese.

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

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MarieTrin : : Mrs. Justice
20.04.2013 12:47 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
Mich macht das auch traurig und wütend. Es gab so viele gute Stellen im Buch, so viel mehr Anspielungen und eine echt interessante Handlung, nicht nur eine Schnitzelart ähnliche Suche...
Es wirkt wirklich so, als wolle man die Zuschauer ja nicht überfordern.

Und es freut mich, dass mein Ansatz mit einem Film-Buch-Vergleich Interesse/ Anklang findet :-)

Que la loi soit avec toi!

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Leia : : Prinzessin
20.04.2013 12:33 Uhr
0
Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 558 | Reviews: 13 | Hüte: 56
Für mich war Percy Jackson als Nichtbuchkenner ein solider und kurzweiliger Fantasystreifen, der weder besonders negativ, noch überraschend positiv in Erinnerung bleibt – fast schon belanglos kann man sagen.
Daher vielen Dank an dieser Stelle für diesen interessanten Buch-Film-Vergleich! Hat mich auf jeden Fall sehr neugierig auf die Buchreihe gemacht.

Genau wie Du kann ich mir oftmals so manche Buch-zu-Film-Änderungen nicht erklären. Nachdem, was ich hier lese, hätte Percy Jackson regelrecht epische Ausmaße annehmen können. Wirklich schade! Als ob die Verantwortlichen dem Kinopublikum nicht zu viel zumuten wollen. Leichte Kost verkauft sich vermutlich leichter für den Moment und der fehlende Drang, Filmgeschichte schreiben zu wollen, macht mich gerade bei soviel vorhandenem Potenzial enorm traurig.

Hören Sie... ich weiß nicht, wer Sie sind, und auch nicht, woher Sie kommen, aber von jetzt an tun Sie, was Ich Ihnen sage, OK!?!

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