Der Rolling Stone will vor kurzem zwei Berichte erhalten haben, die von WarnerMedia selbst in Auftrag gegeben wurden: Die Analysen besagen, dass mindestens 13 Prozent der Konten, die an der Konversation über den Snyder Cut teilnahmen, als gefälscht eingestuft werden, was wiederum weit über den erwartbaren drei bis fünf Prozent liege, die Cyber-Experten nach eigenen Angaben normalerweise bei jedem Trendthema sehen.
Der Hashtag ReleaseTheSnyderCut sei nach Analysen der in der Branche bekannten Alethea Group von einer Person ins Leben gerufen worden, die auch eine inzwischen aufgelöste Werbeagentur leitete, die mit ihrer Fähigkeit warb, "billigen, sofortigen Avatar-Traffic auf Ihre Website zu bringen."
In Hinblick auf die Echtheit der Protestaktion wird auch erwähnt, dass die Aufrufe von einer Million Retweets an einem einzigen Tag erreicht wurden. Doch schon nach wenigen Tagen sei diese beachtliche Zahl auf unter 40.000 Retweets gefallen, was äußerst unglaubwürdig sei, wenn man sich ähnliche Datenströme vor Augen führe.
Becky Wanta, Chief Information Officer und Chief Technology Officer von Q5id, wurde in dem Bericht des Rolling Stone mit der Aussage zitiert, dass die Analyse ihres Unternehmens zeige, dass es außer Frage stünde, dass Bots an Zack Snyder’s Justice League beteiligt gewesen seien. Die Muster von tausenden oder gar Millionen Nachrichten lasse sich dabei oftmals auf nur ein oder zwei Quellen zurückverfolgen.
Der schwerwiegende Vorwurf im Zusammenhang mit Zack Snyder’s Justice League lautet damit: "Eine durch Fake-Accounts verstärkte Fangemeinde hat dazu beigetragen, ein großes Studio dazu zu bewegen, einen Film, der bereits Jahre zuvor ein Flop war, erneut zu veröffentlichen - was Warner Bros. letztendlich mehr als 100 Millionen Dollar gekostet hat." Damit nicht genug, meldete The Wrap im Mai, dass Bots ebenfalls mitverantwortlich sein sollen, dass Snyder bei der diesjährigen Oscar-Verleihung zwei Fanauszeichnungen gewonnen hat (wir berichteten).
Neben der gesamten Entstehungsgeschichte geht der Artikel von Siegel auch darauf ein, dass Zack Snyder nach dem Flop des von Joss Whedon vollendeten Justice League eine Person damit beauftragte, Festplatten mit Filmmaterial von Warner Bros. in Beschlag zu nehmen, obwohl er dazu nicht autorisiert war.
Während die Interessenvertretung des Studios behauptet, dass man die Rückführung gefordert habe, beharrte Snyder auf dem Anrecht zum von ihm angefertigten Rohmaterial und ließ verlauten, dass es keine solche Aufforderung von Konzernseite gab. Den Quellen zufolge wurde der Sicherheitsdienst benachrichtigt, aber es wurde nichts gegen die zwielichtige Aktion unternommen.
Lest auf Seite 3, welche Angriffe Branchenvertreter:innen von sogenannten Fans erdulden mussten und was Cyborg-Darsteller Ray Fisher im Zuge der Forderungen nach dem Snyder-Cut angelastet wird.