Alle Phase I-Filme des MCU
Alles ist verbunden! Das Marvel Cinematic Universe (oder kurz MCU), das Disney und die Marvel Studios aufgebaut haben, ist ein Shared Universe, wie es im Buche steht und wie es alle anderen Studios auch gern hätten - und doch wahrscheinlich nie erreichen werden. Neben den Kinofilmen umfasst es auch TV-Serien, Kurzfilme und Comics, aber auf der großen Leinwand spielt sich das Hauptgeschehen ab.
Die ersten drei MCU-Phasen bilden zusammen die "Infinity-Saga", und jetzt, da diese Ära beendet und eine neue begonnen wird, wollen wir die bisherigen Filme noch einmal in chronologischer Reihenfolge Revue passieren lassen. Und einen Ausblick auf die kommenden geben!
Los geht es natürlich mit ersten Phase des MCU. Denn immer wieder wird die Frage gestellt, welche Filme gehören zur MCU Phase I? Damals, als alles noch in den Kinderschuhen steckte und noch keiner ahnen konnte, wie weit es die Marvel-Superhelden eines Tages bringen würden.
Iron Man (2008)
In einer Höhle in Afghanistan fing alles an. Dort bastelt sich Tony Stark (Robert Downey Jr.) seinen ersten Iron-Man-Anzug, und im Laufe des Films wächst einem dieser arrogante S..., äh, Superheld tatsächlich ans Herz. Am Ende wird er dann von einem gewissen Nick Fury (Samuel L. Jackson) besucht und über die "Rächer-Initiative" informiert...
Iron Man markiert den Beginn von Phase I und kommt deutlich brutaler daher als spätere MCU-Filme, da sich dieser noch am klassischen Superheldenfilm orientiert - nicht an der MCU-Formel, wie wir sie heute kennen. So war der Film in Deutschland eigentlich erst ab 16 Jahren freigegeben, weshalb er geschnitten im Kino lief. Sein Erfolg machte all die anderen Filme erst möglich. Man kann es nicht anders sagen: Ohne Iron Man gäbe es wahrscheinlich kein MCU!
"Iron Man" Trailer 1
Der unglaubliche Hulk (2008)
Wird oft vergessen, gehört aber - anders als der Hulk von Ang Lee - auch zum MCU. Vielleicht liegt es daran, dass Edward Norton nur dieser eine Film in der Rolle des grünen Wutmonsters vergönnt war und seinem Nachfolger Mark Ruffalo die Sympathien nur so zuflogen. Oder daran, dass sich Der unglaubliche Hulk einfach nicht so richtig ins MCU eingebunden anfühlt. Schließlich sah man später (The First Avenger - Civil War) lediglich William Hurt als Thaddeus "Thunderbolt" Ross noch mal wieder.
Es ist die Geschichte des Wissenschaftlers Dr. Bruce Banner, der nach einem Heilmittel für sein Aggressionsproblem sucht, also keine typische Origin-Story. Auf ein Der unglaubliche Hulk 2 mit Ruffalo warten wir bis heute, die Rechteverteilung steht dem im Weg, solange Universal Pictures nicht mitspielt.
"Der unglaubliche Hulk" Trailer 1
Iron Man 2 (2010)
Eben weil Iron Man so erfolgreich war, ließ Iron Man 2 nicht lange auf sich warten. Und brachte noch ein paar andere angehende Avengers mit sich: Don Cheadle ersetzte Terrence Howard als James "Rhodey" Rhodes, der hier erstmals als War Machine durch die Gegend düst, und Scarlett Johansson debütierte als Natasha Romanoff/Black Widow.
Während Stark Industries diesmal schurkische Konkurrenz bekommt, bereitet sein Arc-Reaktor Tony Stark gesundheitliche Probleme. Der zweite Teil - wenngleich nicht frei von Schwächen - toppte das Einspielergebnis des ersten noch und bestätigte die Marvel Studios darin, dass man auf dem richtigen Weg war. Im Zuge dessen verfestigte sich auch die MCU-Tradition, mit Post-Credit-Szenen das anzuteasen, was als nächstes kommt. Das Ende war ja der Hammer...
"Iron Man 2" Trailer 1
Thor (2011)
Der vierte Film in Phase I und der erste, der teilweise fern der Erde spielt. Plötzlich hielt die Fantasy Einzug, und es wurde deutlich, dass das MCU noch andere Welten als unsere eigene umfasst. Wir finden uns im prächtigen Asgard wieder und lernen Marvels Donnergott kennen, die Rolle, für die Chris Hemsworth vermutlich geboren wurde. Von Odin (Anthony Hopkins) wird er auf die Erde verbannt, seiner Kräfte und seines geliebten Hammers Mjölnir beraubt, um sich als würdig zu erweisen. Dadurch hat Loki (Tom Hiddleston) leichtes Spiel.
Alles Charaktere, die uns das weitere MCU hindurch begleiten sollten - nicht zu vergessen auch das Debüt von Clint Barton/Hawkeye (Jeremy Renner). Kenneth Branagh gab Thor etwas Shakespeare-Haftes und setzte somit den Maßstab für alles Asgardianische. Die Marvel Studios können von Glück sagen, dass es kein Eigent(h)or wurde, höhö.
"Thor" Trailer 1
Captain America - The First Avenger (2011)
Als nächstes ging es in der Zeit zurück. Captain America - The First Avenger machte uns mit dem schmächtigen Steve Rogers (Chris Evans) bekannt, der so gern im Zweiten Weltkrieg kämpfen will. Darf er dann auch, aber erst, nachdem er zum Supersoldaten namens Captain America (auch Evans) upgegradet wurde. In diesem Film kamen Hydra und der Tesserakt ins Spiel, beides Elemente, die für den weiteren Verlauf des MCU noch von großer Bedeutung sein sollten. Wie fast alle der vorangegangenen Filme dient Captain America - The First Avenger als Origin-Story. Es sollte zuerst eine Basis an Helden geschaffen werden, die die Zuschauer von ihrer Solo-Einführung her kennen, bevor man sie zusammenführt. Selbst wenn einer von ihnen dafür 70 Jahre auf Eis liegen muss. Aber Cap ist ja hart im Nehmen.
"Captain America - The First Avenger" Trailer 1
Marvels The Avengers (2012)
Mit Marvels The Avengers schaffte Joss Whedon das, was lange für unmöglich gehalten wurde. Wie um alles in der Welt sollte man all diese unterschiedlichen Superhelden und Charaktere unter einen Hut bringen?! Whedon wusste, wie. Unter seiner Federführung wurde das erste große Crossover-Event des MCU ein voller Erfolg - nicht nur der erfolgreichste Kinofilm 2012, sondern auch der erste Marvel-Film, die am weltweiten Box Office die Milliarde knackte, und das mit Leichtigkeit.
Auf einmal waren die MCU-Helden keine Einzelkämpfer mehr, sondern ein Team. Rückkehrer Loki läuft zur Höchstform auf und macht ihnen das Leben schwer, aber die Avengers haben ja einen Hulk. Den Höhepunkt bildet die Schlacht von New York, und spätestens da hatte wohl jeder begriffen, wozu das MCU imstande ist. Über 1,5 Mrd. $ weltweit sprachen eine eindeutige Sprache und setzten ein Zeichen für das was kommen sollte.