In den vergangenen Jahren haben wir viel von den unterschiedlichen Streamingdiensten mitbekommen und einen Umbruch in Sachen Film- und Serienkonsum hat es unlängst gegeben. Eine der Fragen, die aufkommt, mag sein, wie die TV-Sender mit diesem Umbruch umgehen. Aber es stellt sich auch die Frage: Welche Konsequenzen hat das Streaming insgesamt für die Branche?
Die Verantwortlichen von der BBC und Channel 4 mussten im Rahmen der Anfrage Communications Committee Inquiry on Public Service Broadcasting In The Age of Video-On-Demand gegenüber dem House of Lords ihre Zahlen offenlegen.
Im Bericht schreibt Channel 4, dass die Kosten für eine Stunde Drama um über 100 % gestiegen seien. Wurden dafür 2013 noch 725.000 Pfund fällig, müssen die Verantwortlichen mittlerweile 1,5 Mio. Pfund hinblättern. Die Kosten würden vor allem dadurch in die Höhe getrieben werden, da die Kosten für die Produktionscrews gestiegen seien. Dies sei ein Resultat der höheren Nachfrage und der höheren Tarife, die andere Content-Produzenten zahlen würden.
Entsprechend hätte sich Channel 4 für bestimmte Produktionen darauf eingelassen, zum Beispiel Co-Produktionen mit Netflix einzugehen. Jedoch sei dies nicht für alle Channel 4-Titel angemessen, denn man müsse davon ausgehen, dass Co-Produzenten mehr Wert auf Geschichten legen, die auch international ihr Publikum finden.
Ferner wisse man bei Channel 4 darum, dass hochkarätige Künstler wie Peter Kosminsky längerfristige Bedenken geäußert hätten, ob Channel 4 und andere öffentliche Sender mehr und mehr über den Preis aus dem Markt gedrängt werden, insbesondere in Genres wie Drama.
Ähnlich sieht es bei der BBC aus, wo angemerkt wird, dass die Streamingdienste langfristige Herausforderungen für die altbewährten Geschäftsmodelle darstellen könnten. Ferner merkt die BBC die gestiegenen Kosten für die Talente an. Die Veränderungen in der Branche haben zu einem größeren Austausch auf dem Markt geführt, was die Talente anginge. Das Fördern von Talenten und das Entwickeln von Ideen seien bedeutend, doch wenn man sich die Möglichkeiten anschaue, die die Streamingdienste böten, seien die Kosten für eben jene Talente, vor und hinter der Kamera gestiegen.
Die BBC wägt daraufhin ab, dass Co-Produktionen mit Streamingdiensten wichtige Investitionsmöglichkeiten für das eigene Programm eröffnet hätten - auch um die gestiegenen Kosten für die Inhalte zu tragen -, andererseits stehe die BBC gemeinsam mit anderen öffentlichen Rundfunkeinrichtungen vor der Herausforderung, dass die Streamingdienste vermehrt darauf setzen, direkt und in vollem Umfang selbst mit den entsprechenden Talenten und Produzenten zusammenzuarbeiten.