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Fast & Furious 8

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Fast & Furious 8 Kritik

Fast & Furious 8 Kritik
93 Kommentare - 09.04.2017 von Moviejones
Wir haben uns "Fast & Furious 8" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Fast & Furious 8

Bewertung: 2 / 5

Was soll man Neues über einen achten Teil schreiben, der eine konsequente Fortsetzung der bisherigen Reihe ist? Für Fans, die den Start der finalen Trilogie nicht verpassen wollen, gilt reingehen, denn irrer und abgedrehter als Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung geht es immer. Alle anderen wird es verwundern, dass diese Zerstörungsorgie sicher erneut Rekorde brechen wird.

Da die Kritik größere Diskussionen verursacht hat, haben wir dem Thema einen weiteren Artikel gewidmet.

Trailer zu Fast & Furious 8

Fast and Furious 8 Kritik

Die Familie ist wieder vereint, wie eh und je sind die Bande stark. Dom (Vin Diesel) und Letty (Michelle Rodriguez) sind in Kuba angekommen und verbringen dort glückliche Tage. Doch im Wimpernschlag eines Augenblicks verrät Dom seine Frau sowie seine langjährigen Freunde und wendet sich einer obskuren Dirne mit dem geheimnisvollen Namen Cipher (Charlize Theron) zu. Letty stürzt in eine tiefe Verzweiflung, doch Zeit zum Grübeln bleibt nicht - die globale Bedrohung, die von Cipher ausgeht, ist präsent und so werden Hobbs (Dwayne Johnson) sowie Letty und die Familie von einem geheimnisvollen "Mr. Niemand" (Kurt Russell) reaktiviert, um die zu allem Entschlossene zu stoppen...

Heute machen wir es uns einfach, wir unterteilen unsere Kritik. Denn es gibt zwei Arten von Zuschauen, die sich für Fast & Furious 8 interessieren: Die Fans, die egal was passiert, nichts über den Film kommen lassen, da die Reihe lieben, und jene, die etwas kritischer sind und wissen wollen, ob die furiose Idee von einst auch noch in Teil 8 funktioniert.

Für pure Fans

Fast & Furious 8 ist die erste Episode der angekündigten finalen Trilogie (mal abwarten) und treibt unbeirrt im Fahrwasser der bisherigen Teile. Als Kritiker braucht man den Film weder gut noch schlecht finden, denn die Fans werden sich auf jeden Fall diesen Film anschauen. Die zuhauf vorkommenden Actionszenen sind wirklich dynamisch und teils echt cool choreographiert. Theron ist gewöhnungsbedürftig mit ihren Rastas, aber ne fiese Bitch, die sich in Gesellschaft von multikulturellen Geeks wohlfühlt und damit zur Völkerverständigung beiträgt. Mit so manchen Wiederkehrern wird der Zuschauer seine Freude haben und die eine oder andere Besetzung amüsiert, nicht zuletzt eine wirklich süße (!) Szene mit Jason Statham gegen Ende des Films. Außerdem sympathisch, dass sich selbst so ein Hottie wie Scott Eastwood nicht zu ernst nimmt und ziemlich zum Affen machen lässt. Für euch wird es das von Universal Pictures anvisierte orgiastische Opus werden, versprochen!

Für alle anderen

Setzen wir uns nun etwas differenzierter mit dem Film auseinander. Sooooooo ... wo anfangen? All das eben Gesagte ist Fakt, ändert jedoch nichts daran, dass Fast & Furious 8 unfassbar behämmert ist, sofern man das Gezeigte auch nur ein wenig hinterfragt, dessen Story von gelangweilten Zooaffen geschrieben sein könnte (Du regst dich grad auf, weil wir von "Hirn einschalten" sprechen? Der Absatz zuvor ist für dich.)

Vergessen wir mal die Sprüche, die alle paar Minuten gedroschen werden und mitunter echt Fremdschämpotential haben. Noch peinlicher wird´s, weil versucht wird, mit Dialogen Gehalt in diesen 130 Minuten langen Auswurf zu pumpen und künstlich versucht wird diesem Film Gewicht zu geben. Wer diesen Typen auf der Leinwand auch nur fünf Sekunden abnimmt, dass sie neben ihrer Raserkarriere derartigen Scharfsinn an den Tag legen, der traut auch Postillon-Artikeln. Faktisch wird Kriminellen, die nicht mal Punkt- vor Strichrechnung beherrschen dürften, zugetraut, die Welt zu retten. Typen, die ihr Leben lang nur Style & Tunen im Kopf haben, sich aber bestimmt (und hier träumen wir mal) die ganzen Spezialkenntnisse zwischen nem One-Night-Stand mit dem nächsten arschwackelnden Geschoss und nem Streetrace in überfüllten Fußgängerzonen angeeignet haben.

Seit Teil 1 werden diese Typen als Vorbilder bejubelt und glorifiziert, wobei die Filmreihe oder auch Games wie "Need for Speed" ihre Daseinsberechtigung aus eben jenem Fakt ziehen, dass unzählige junge Typen gerne rasen. In vielen Ländern sind illegale Straßenrennen seit Jahrzehnten bekannt und inzwischen kommt es nicht von ungefähr, dass auch in Deutschland über härtere Strafen für Raser diskutiert wird, denen sogar lebenslange Haft wegen Mordes drohen kann - Autobahnabschnitte ohne Tempolimit, auf denen sich die Mehrzahl der Fahrer weitgehend angepasst verhält, und solche Filme tun bei diesen Vollidioten ihr Übriges. Ja, die Stuntmen in Fast & Furious 8 haben was drauf, aber vieles wird im Film absolut unreflektiert zelebriert. Es grenzt an absolute Ignoranz und Fahrlässigkeit, wenn durch überfüllte Innenstädte geheizt wird, aber die Szenen jegliche Bedrohung und den Verlust von Menschenleben ausblenden, weil alles von einem spaßigen Unterton begleitet und als cool und erstrebenswert dargestellt wird.

Es ist teils echt dramatisch und unfassbar, wie hier für die große Universal-Show Kollateralschäden in Kauf genommen werden - und dass Menschen im Film zuhauf draufgehen, wird jeder mit etwas Restverstand erahnen können. Wenn dann nur einmal (!) im Film Blut gezeigt wird (evtl. geschnitten in deutscher Fassung), weil man die zahlungsfreudigen Kleinen nicht vergraulen will, kann man nur ungläubig den Kopf ob dieser Verantwortungslosigkeit schütteln. Was will man dem Großteil der Zuschauer, vorrangig jünger und erwartungsgemäß begeistert vom Gezeigten, damit eigentlich sagen?! Nein, nicht jeder Zuschauer wird das für bare Münze nehmen, aber es gibt genug naive Menschen, die sich blenden lassen. Es geht nicht darum, keine Filme mit überstilisierten Actionszenen mehr zu drehen, doch ein Race in der Arktis ist etwas anderes als ein Showdown im überfüllten New York. Besonders wenn bei Letzterem nicht der Eindruck entsteht, dass die "Helden" einsehen, dass sie wahre Todesgeschosse für Unbeteiligte sind, und beeindruckende Massencrashs inszeniert werden, aber die hohe Anzahl von Toten mit keiner Geste im Film Anklang findet.    

Dass die Filme schon länger auf Hauptdarsteller Vin Diesel abgefärbt haben, merkt man seiner puren Selbstdarstellung in den vergangen Jahren an. Jemand, der diesem Film einen Oscar prophezeit und in den meisten seiner Rollen diesen grenzdebilen Machismo an den Tag legt, entkommt dieser Rolle offenbar nicht mehr. Andere Darsteller, darunter Kurt Russell, nehmen das Ganze derart mit Humor, dass nicht mal im Angesicht einer Bedrohung das eingemeißelte Grinsen aus dem Gesicht entschwindet, um ansatzweise Seriosität und Ernst zu vermitteln. Im Gegensatz zu, jupp, Diesel, der alles verbissen ernstnimmt und Rodriguez, die mit ihrem gängigen Gesichtsausdruck maximal angefressen rumläuft. Dank Charlize Theron entsteht wenigstens etwas wie Spannung und ein Gefühl wahrer Bedrohung, aber das liegt vor allem an ihrer Attitüde und weniger am Drehbuch, das absehbar wie eh und je die Helden Helden sein lässt.

Hier merkt man auch, dass wahre Autorenkönner am Werk waren, denn als Zuschauer kommt man kaum hinterher, die unzähligen Dämlichkeiten zu bestaunen. Übersehen wir mal offensichtliche Wendungen, die einfach u-n-l-o-g-i-s-c-h sind, wenn man an die Vorgänger und so manchen gewaltsamen Konflikt denkt (so dass einiges aus den letzten Teilen regelrecht vor die Wand gefahren wird). Da wird innerhalb kürzester Zeit zwischen den Kontinenten gesprungen, als ob es nix wäre, da wird mit Aufklärern in fremde Lufträume eingedrungen und die Polizei ist auch nie da, wenn sich hochgetunte Boliden minutenlang auf ner Kreuzung nen Showdown liefern. Aber hey, Hauptsache die Action treibt den Puls hoch! Da geht es um A-Waffen und den Dritten Weltkrieg, aber Mr. Pearces (Tyrese Gibson) Ego erlaubt es, mit nem roten Lambo in die Arktis zu heizen, damit der Gegner auch 100% trifft! Winterkraftstoff? Vielleicht. Winterkleidung? Entbehrlich - Letty macht einfach auf Chuck Norris, die sagt buh, da haut die Kälte von alleine ab. Spätestens wenn Passanten mit nem offensichtlichen Stahlkreuz ganze Ladenscheiben zerschmettern und jemand nahezu trocken eine Tauchfahrt übersteht, dann ist wirklich der Punkt gekommen, den Machern von Fast & Furious 8 jegliche Aufmerksamkeit und Begabung abzusprechen. Wer darüber spottet, dass die Velociraptoren im kommenden Jurassic World 2 gewiss wortgewandt parlieren werden, wird sich auch darauf einstellen müssen, dass Diesel in Fast & Furious 9 endlich der Superheldenstatus anerkannt wird, bis dahin kann der nämlich auch Feuerbälle aus seinem Anus schießen...

Pseudo-intelligent, pseudo-dramatisch. Wie kann man sich nur so wichtig nehmen, vor allem mit diesen ewig-schwülstigen Lobpreisungen der Familie? Andernfalls könnte man alles mit viel mehr Spaß gucken, aber Fast & Furious 8 kann man nur überstehen, wenn man wie die Gaststars das Ganze mit der nötigen Ironie meistert. Wenn das die Filme sind, die in den kommenden Jahren einträgliche Nachahmer inspirieren, dann gute Nacht. Universal, Hut ab, ihr habt einem schon überzüchteten Vorgänger eine noch abgedrehtere Fortsetzung auf den Leib geschrieben, die jeglicher Erdung entbehrt, die noch zu Beginn der Reihe zu spüren war. So konsequent irre(al) muss man erst mal sein.

Fast & Furious 8 Bewertung
Bewertung des Films
410

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