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Warcraft - The Beginning

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Fantasy, nicht nur für Nerds

Warcraft - The Beginning Kritik

Warcraft - The Beginning Kritik
23 Kommentare - 25.05.2016 von Moviejones
Wir haben uns "Warcraft - The Beginning" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Warcraft - The Beginning

Bewertung: 3.5 / 5

Selbst wer sich nicht mit Videospielen auskennt, dürfte schon mal von Warcraft gehört haben (obwohl, unser ehemaliger Innenminister Otto Schily kannte auch Modern Talking nicht, trotz Omnipräsenz und Dauerschleife in den 80ern...). Also Warcraft. Wer sich so gar nicht mit dem Thema auskennt und den Kinobesuch ansteuert, kann sich vorab ein wenig belesen. Während der Grundstein mit den Echtzeitstrategiespielen Warcraft (1994), Warcraft 2 (1995) und Warcraft 3 (2002) gelegt wurde, kam der ganz große Ruhm erst ab 2004 mit dem MMORPG World of Warcraft. Noch heute begeben sich Millionen Spieler täglich in die Welt von Azeroth, um auf der Seite der Horde oder Allianz in die Schlacht zu ziehen. Lange hat es gedauert, basierend auf dieser beliebten Spielereihe einen Film auf die Beine zu stellen - und Duncan Jones hat jetzt versucht, das Unmögliche möglich zu machen...

Die Welt der Orks liegt im Sterben. Neue Lebensräume müssen erschlossen werden und so wird unter der Führung des dunklen Schamanen Gul´dan ein Portal nach Azeroth geöffnet - die Welt der Menschen. Während die meisten Orks dem Schamanen blind folgen, ist Orkhäuptling Durotan (Toby Kebbell) davon überzeugt, dass Verrat an den Traditionen der Orks begangen wird. Jener plant den Aufstand gegen Gul´dan, doch sein Frostwolf-Clan ist zu schwach und so bedarf es erst recht der Unterstützung der Menschen. Jene werden von den invadierenden Horden regelrecht überrascht und viele Menschen fallen den Orks zum Opfer. So schickt König Llane Wrynn (Dominic Cooper) seinen treuen Gefolgsmann Anduin Lothar (Travis Fimmel) aus, das Geheimnis hinter der grausamen Bedrohung zu lüften. Das Schicksal führt Durotan und Lothar zusammen - doch kann dieses Bündnis Gul´dan und seiner mächtigen Magie Einhalt gebieten?

Trailer zu Warcraft - The Beginning

Warcraft Kritik

Tatsächlich geschehen noch Zeichen und Wunder. Scheinbar bedurfte es nur eines talentierten und begeisterten Regisseurs, um mit einem guten Storyfundament den Fluch der Videospieladaptionen zu durchbrechen. Zwar schafft es auch Duncan Jones nicht, alle typischen Probleme zu umschiffen, doch beweist er mit Warcraft - The Beginning einmal mehr, welch talentierter Regisseur in ihm steckt. Tatsächlich, dass der Film weitgehend stimmig rüberkommt, ist nach den im Vorfeld geäußerten Sorgen im Rahmen des katastrophalen Marketings von Warcraft - The Beginning ein echter Segen. Gerade die bunte Optik und Mischung aus CGI-Orks und realen Menschen stieß viele Trailergucker im Vorfeld ab, doch Jones hat es geschafft, den visuellen Stil der Spiele im Film einzufangen. Ob Orktürme oder Rüstungen der Menschen, jede Szene verströmt die typische Warcraft-Atmosphäre.

Der Zuschauer merkt schnell, dass bei Warcraft - The Beginning ein Regisseur am Werk ist, der sich sowohl mit der Materie gut auskennt als auch das nötige Herzblut mitbringt. Dabei muss Jones die schwere Aufgabe meistern, sowohl Warcraft-Kenner als auch Nichtkenner aufzufangen. Aus diesem Grund spart das Drehbuch viele Hintergründe aus und Jones versucht sich auf einige Kernfiguren zu konzentrieren, ohne den Zuschauer mit der reichhaltigen Warcraft-Mythologie zu erschlagen. Das Ergebnis ist ein flüssiger Erzählstil, der es aufgrund dieser Entscheidung aber nicht schafft, wie einst Peter Jackson mit seiner Der Herr der Ringe-Saga die epische Größe des Konflikts zwischen Orks und Menschen und ihrer Welt in allen Facetten greifbar zu machen. Gerade Kenner der Spiele könnten sich an einigen Stellen fast schon unterfordert fühlen, werden aber immer wieder mit netten kleinen Anspielungen bei der Stange gehalten, die eben nur sie verstehen. Egal nun ob Murlocs, Schafe oder Prinz Varian, so manches Detail ist nicht für den normalen Kinogänger bestimmt.

Schauspielerisch werden bei Warcraft - The Beginning keine Bäume ausgerissen, die Darsteller machen eine solide Arbeit, aber die kurzen Dialoge und der schnelle Handlungsablauf lassen wenig Spielraum für Feinheiten. Eine markante und sehr gute Leistung liefert jedoch Travis Fimmel ab, der ohne Frage als perfekte Besetzung von Anduin Lothar gesehen werden kann. Während die Schauspieler somit meist etwas blass erscheinen, können die Orks komplett überzeugen. Im Vorfeld war nicht ganz klar, ob die CGI-Darstellung wirklich gelungen ist und das Zusammenspiel mit echten Menschen funktioniert. Auf der großen Leinwand tut sie dies dann überraschend gut. Dort ist das CGI sogar ausgezeichnet und Duncan Jones und sein CGI-Team von Industrial Light & Magic haben ganze Arbeit geleistet, Durotan, Gul´dan, Orgrim und allen anderen Orks Leben einzuhauchen. Wie bei Avatar - Aufbruch nach Pandora hat man ziemlich schnell vergessen, dass man es hier nicht mit echten Wesen zu tun hat, wenn man denn gewillt ist, sich auf diese Welt einzulassen. Das fällt an vielen Stellen auch nicht schwer, denn der Film wird sowohl visuell als auch musikalisch getragen. Zwar punktet der Soundtrack nicht mit vielen Variationen, fängt den Zuschauer aber bereits zu Beginn mit kräftigen und markanten Melodien auf und packt von der ersten Minute.

Soweit könnte auch alles gut sein und Warcraft - The Beginning das seit langem ersehnte Meisterwerk. Doch so sehr die Mühe auch erkennbar ist, Jones und sein Team schaffen es nicht, den Film ganz rund zu gestalten. Zwar bemüht er sich, den Figuren möglichst viel Raum zu lassen und sowohl Menschen als auch Orks gleichrangig zu behandeln, doch kann er bei der Laufzeit von gerade einmal 123 Minuten die Geschichte nicht ohne Abstriche erzählen. Nein, der Film wirkt nicht gehetzt - hier zeigt sich sein Talent, einen Film effektiv zu schneiden - dennoch hätte es vielen Stellen gut getan, wenn hier und dort ein paar Minuten mehr für Charaktere und Dialoge vorhanden gewesen und dem Film 20-30 Minuten geschenkt worden wären. Gerade die Wendungen wären so innerhalb der Handlung glaubwürdiger geworden, wenn Figuren plötzlich mit ihrer eigenen Motivation hadern. Der gesamte Film hätte weit epischer gewirkt und so mancher Zuschauer würde sich manchmal nicht verloren fühlen bei all den Sprüngen alle paar Minuten.

Durch die sehr stringente Erzählweise wurde eine Menge Änderungen bei den Figuren vollzogen und Spielekenner werden hier so manche Kröte schlucken müssen. Dann, wenn Figuren wie Orgrim Schicksalshammer oder Garona stark geändert werden und damit auch die ursprünglichen Implikationen für alle anderen Beteiligten. Auch endet der Film nicht dort, wo es zu erwarten wäre, denn trotzdem Warcraft - The Beginning auf dem ersten Krieg zwischen Orks und Menschen basiert, wird nicht der gesamte Krieg abgedeckt und so mancher Gamer hätte am Ende sicherlich gern das große Feuer erlebt. Der größte Kritikpunkt ist und bleibt, dass nicht der Mut vorhanden war, statt eines zweistündigen Films ein dreistündiges Epos aus der Geschichte zu machen - dann hätten wir am Ende des Films auch nicht zum ersten Mal (!) auf die Uhr geschaut und völlig verdutzt festgestellt "Was, schon vorbei?".

Warcraft Bewertung

Mit Duncan Jones hat man den richtigen Mann für diese Videospieleverfilmung gefunden. Mit viel Liebe und Herzblut erweckt er Azeroth zum Leben. Hätte er sich dabei ein wenig mehr Zeit gelassen für die Vorstellung der Welt auch für Nichtkenner, die Charaktere etwas besser herausgearbeitet und dem Film noch etwas mehr Luft zum Atmen gelassen, dann wäre nicht nur genug Raum für ein echtes Finale gewesen, welches der Warcraft-Mythologie würdig ist, sondern er hätte aus diesem durchaus sehr guten Film ein hervorragendes Werk gemacht. So kann sich Warcraft - The Beginning zwar rühmen, die beste Videospieleverfilmung aller Zeiten zu sein, aber eben noch kein Meisterwerk.

Würden wir jetzt schon wissen, dass es definitiv eine Fortsetzung gibt, die sich um die vielen offenen Fragen kümmert, hätten wir uns sogar zu vier Hüten hinreißen lassen. Doch noch ist die Welt von Azeroth auf der Kinoleinwand voller Lücken, zu viele Dinge werden nur angerissen. Es bleibt zu hoffen, dass genug Zuschauer bereit sind, ein Ticket fürs Kino zu lösen, damit die Geschichte fortgeführt werden kann und Warcraft - The Beginning durch seine Fortsetzungen auf das Level gehievt wird, welches der Film verdient. Doch da der Erfolg von Warcraft sich nicht im Westen, sondern in Asien entscheiden wird, sind die Chancen auf eine Fortsetzung gar nicht mal so schlecht.

Warcraft - The Beginning Bewertung
Bewertung des Films
710

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